Montag, 7. Mai 2012

Wahlkrimi ohne Tote, jedoch mit Leichen.

Ob es den einen oder anderen beim Erfahren des Ergebnisses mit einem Infarkt erwischt hat oder nicht, ist schwer zu sagen. Gewöhnlich geschehen solche Dinge auch ohne Wahlstress. Politische Wertungen stehen mir nicht zu, gerade bei Frankreichs letzter Wahl will ich vorsichtig sein. Noch zurückhaltender machen mich die Ergebnisse in Schleswig-Holstein, dem Land der 6.-Mai-Festspiele (Bad Segeberg und so??), wo offensichtlich ein Liberaler gewonnen hat und der Generalsekretär der CDU feststellt, dass seine Partei gewonnen hat, mit 0,??% nur, aber gewonnen. Die Ergebnisse dieser Ergebnisse werden wir nach geduldigem Abwarten irgendwann herausfinden. Die Wahlen in Griechenland: also, da möchte ich passen. Ob man aus Euroland rausgeworfen wird oder nicht, hängt immer noch nicht vom gesunden Menschenverstand ab.

Zurück zu Sarkozy: er hat beim Abschied ganz schön auf die Tränendrüse gedrückt. Manche seiner Anhänger weinten mit ihm. "Françaises et Francais: je vous dis au revoir". Da kullerten sie, die Tränen, während sie an der Place de la Bastille, wo die Hollande-Anhänger weilten, mit freudigen Zuckungen in kleine Lachfältchen übergingen. Eigentlich war Sarko ein ganz lustiger Kerl. So spritzig, und der Angela so zugetan, dass man daraus fast eine Affäre hätte machen können. Nur schade, dass schon vor dem ersten Wahltag zwei Drittel der Franzosen sagten, sie wollten ihn nicht mehr. Andererseits sagten ebenfalls zwei Drittel, sie wollten Hollande nicht. Da konnte man sich schon auf etwas gefasst machen. Und die schöne Le Pen Tochter wollte beim zweiten Durchlauf ums Verrecken ihre satten 18 Prozent Wähler weder an Hollande noch an Sarko weiterreichen. Wer wird jetzt beim Kuh-vom-Eis-holen zuerst die Kurve kriegen? Angela oder Francois? Irgendwie muss das sozial-und christdemokratische Tandem wieder anlaufen.




Was man sich jetzt wünscht, ist eine klare Aussage für das nächste Ereignis: die Wahlen in NRW. Herr Lindner wird es auch weiterhin mit Autosuggestion probieren. Sich vorwärtseilend in 8 prozentige Höhen flunkern, ist ja sein Ding. Da kann man nur zu den Piraten raten, oder, dass die Kraft es schafft. Eines ist sicher: wenn in Deutschland zwei Drittel nicht dies und zwei Drittel nicht das wollen, haben wir jetzt die Piraten als Pufferzone. Rot-Grün, Rot-Grün-Gelb, Rot-Schwarz, Schwarz-Grün, Schwarz-Rot? Berlin ist am Zittern. So weit sind wir schon. Keine Toten, bitte! Aber warum nicht einige Leichen, die dann übrig bleiben und in das Nirwana politischer  Ungeschicklichkeiten abdriften?

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