Donnerstag, 28. Dezember 2017

Mein persönlicher Skandal des Jahres.

Wenn ich mich an die Bilder halte, von denen ich tausende in meinem Archiv habe, kommen Dinge zutage, die ich gerne erwähnen möchte. Das Wort Skandal scheint mir jedoch stark übertrieben. Dennoch streift es kinderleicht alle Bereiche des Lebens. Vielleicht schaffe ich es, diesen unsäglichen Donald Trump, ein Fantast und Lügenbaron (immerhin), mal außen vor zu lassen. Dieses Beispiel für irrlichternde Albernheit ist einfach zu billig.

Einfach zu billig? 

Gehe ich meine Bilder durch, so stößt mir jetzt allerhand auf. Teetrinken kann epidemische Dimensionen annehmen. Der britische Klan war zu Besuch. Da hätte auch die betagte Königin ihre Schleußen geöffnet. Berge von aufgebrauchten Teebeuteln, wo anders gibt es denn das? Es ist bezeichnend, dass der amerikanische Wunderpräsident (er wurde von Amerikanern gewählt) noch nie einen Haufen solcher Beutel vor sich hatte. Es wäre der größte Haufen aller Zeiten gewesen.

Größter Haufen Teebeutel 
In diesem Jahr haben wir zum erstenmal große Mengen Mangos gegessen. Über Jahre hinweg waren diese Früchte, die ich zuerst in Indien fand, nur in Indien schmackhaft, wenn sie reif waren. Als Import aus Brasilien, Israel oder Venezuela waren sie hart und faserig. Jetzt kann man die Faserfreien nachreifen lassen. Ihr fruchtiges Fleisch, zitronengelb, schmeckt plötzlich allen. Wir sind Mangofans geworden.

Mangos 
Der Jüngling David von Michelangelo residiert in Florenz. Wo sonst? Neben dem weiblichen Gegenstück Aphrodite hält er den Betrachter in aufreizender Weise in Bann. Manche, nicht nur Männer, preisen seine Wohlgestalt, betrachten ihn verklärt und müssen immer wieder hin zum Schönling. Auch wir taten es in diesem Jahr wieder. Warum, wissen wir auch nicht.


Ganz schön ebenmäßig, der David! 
Was sich in diesem Jahr, vermutlich weltweit, durchgesetzt hat, ist der Mann für den Mann. Es darf gleichgeschlechtlich geheiratet werden. Unerhört. Davor geschah so etwas nichteinmal heimlich. Haben wir es hier mit einem echten Fortschritt zu tun, auf den wir lange warten mussten? Oder ist es nur eine häufig auftretende Verwechslung? Bei den Frauen hat man so etwas schon lange befürchtet. Aber, unter Männern?


Inzwischen gibt es mehrere Väter, die eigentlich Mütter sind, denn sie haben erfolgreich Kinder geboren. Ich vermute, dass diese Väter einmal weiblich waren und im Zustand der Schwangerschaft das Geschlecht gewechselt haben. Wenn dann der Ehepartner das gegenüberliegende Geschlecht annimmt, stimmt die Familie wieder. Mit all diesen Seltsamkeiten haben wir das Gebiet der Skandalgeschichten längst verlassen. Aber wundern dürfen wir uns immer noch.

2017, das Jahr des Staunens 



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