Mittwoch, 20. September 2017

Zwei Heimaten oder Zuhauses.

Was denn nun? Heimat in der Mehrzahl gibt es natürlich. Zuhause, mehr als ein? Zuhauses? Das konkrete Problem ist, dass der Mensch normalerweise eine Heimat oder ein Zuhause hat. Die Mobilität macht es möglich, an zwei veschiedenen Orten ein Zuhause zu haben. Bei uns: Badischer Schwarzwald und englisches Yorkshire. In Baden, genauer, in Tiergarten bei Offenburg, werden die Tomaten reif, und der Wein wächst üppig um das Haus herum. Ortenburger Spätburgunder, und Riesling von der feinen Art. Alles bei Angelika Kimmig zu haben. Etwa 100 Meter weiter bergauf. Schön, in Baden zu sein, ein leicht überwuchertes Haus zu bewohnen und Angelikas Wein zu trinken.

Heimat, Baden.  
Der Wein hat einen herrlichen Abgang. Deshalb werden einige Kartons am Wochenende mit nach Yorkshire kommen,  das eher für seine Biere bekannt und geschätzt ist. In der Old Hall in Haworth werden wir dann wieder Fish&Chips mit Garden Peas essen, und äußerst vorsichtig ein Glas italienischen Rosé dazu bestellen, denn Wein ist dort oft eine Glücksache und hat keinen spezifischen Abgang. Unser Garten in Haworth bringt als Früchte schwarze Johannisbeeren. Die sind schon geerntet und zu einer sauguten Konfitüre verarbeitet. Sonst ist mir nichts Essbares aus diesem Paradies bekannt.

Angelika und ihr Wein 
In Deutschland stehen die Bundestagswahlen an. Die Hauptkandidaten: Angela Merkel und Martin Schulz. Ihr Ton wird noch etwas rauher. Das gehört sich so. Inhalte sind kaum auszumachen. Es sei denn, man äußert sich überklar zu den Unflätigkeiten des rechten Spektrums. Die AfD, wird sie über die 10% kommen? Ich schäme mich schon mal im Voraus. Die traditionellen Parteien wollen alle regierungsfähig sein, sind es aber bei genauem Hinsehen nicht. Demokratisches Wursteln wird das genannt. Kein Grund für die maßgeblichen Gewinner, laut zu jubilieren.

Haworth, 300 Jahre alt? 
In England schlägt man sich immer noch mit dem Brexit herum. Man hört, dass Theresa May nicht fest im Sattel sitzt, aber dass außer dem machthungrigen Boris Johnson, so etwas wie ein Außenminister von der unteren Art, niemand in den Startlöchern zu hängen scheint. Man hört auch, dass eine lächerlich geringe Brexit-Austritts-Gebühr von ca. 20 Milliarden Pfund wie ein Versuchsballon in der Luft hängt. Das müde Lächeln der EU-Vertreter soll schon gesichtet worden sein. Ansonsten sind die Medien mit den üblichen Mord- und Missbrauchsraten voll ausgelastet. Nur das Vergewaltigen und Abschlachten kleiner Mädchen und Jungs erweckt noch genug Interesse. Gehen wir alle eines Tages eng umschlungen den Bach hinunter?

Eines von 2 Zuhause(n): Yorkshire Moor 
Ich halte viel davon, wie unser genialer Freund in Amerika, Old Donnie, die Probleme zu bewältigen.  Wegschauen und mit Drohgesäusel. Und wieder alles vergessen. Mauer nach Mexiko? Er hat seine öffentlichen Erklärungen noch immer nicht beendet. Zur Zeit zittert das Land des Kim Jong Un über neue Drohungen aus Washington. Wird der Präsident in einem Anfall von Vergesslichkeit das schöne Nordkorea nuklear ausradieren? Wir alle wissen es nicht, sind jedoch nur mäßig beunruhigt und gespannt, wie's weitergeht.





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