Mittwoch, 27. September 2017

Das neue Ding: Kommunikation?

Man weiß nicht, was der Alte Herr da oben sich dachte, als er vor über 5 Millionen Jahren die mündliche Mitteilung erfunden hat. Da er vorher mit keinem Menschen darüber sprechen konnte, ist auch nichts überliefert. Man vermutet auch, dass das Erzählen von Geschichten (in welcher Sprache?) nur etwa 300 000 Jahre alt ist, wobei wir bei der Erfindung von Musikinstrumenten nur noch etwa 53.000 Jahre zurück müssen. Ganz so genau müssen wir es nicht wissen. Und die Schaffung von Skulpturen - auch eine Art der künstlerischen Kommunikation - geht auf 35 000 Jahre vor Christus zurück. Christus hatte damit jedoch nichts zu tun.


Das mit den Musikinstrumenten beschäftigt mich. Als ich als 9-Jähriger mit dem Geigenunterricht begann, schaute mich Herr Hummel ganz traurig an. Unser musikalischer Ausbildungsvertag hielt zwar nur ein Jahr, doch das Halten eines Geigenbogens war mir von Anfang an verdächtig und führte zu nichts. Was mir eher zugesagt hätte, wäre das älteste bekannte Instrument gewesen, das auf der Schwäbischen Alb gefunden wurde: die Knochenflöte, etwa 35000 Jahre alt. Auch die chinesische und indische Musik ist hochbetagt, und die enge Beziehung zwischen Tanz und Dichtung scheint außer Zweifel zu stehen. Wie sich die sogenannten Schallereignisse im einzelnen entwickelten, bleibt weitgehend offen. Der Werdegang von Heavy Metal oder echter Punkmusik darf gerne im Dunkeln bleiben. Um es banal auszudrücken: Lärm bleibt Lärm, das Wort Musik bleibt unseren Meistern vorbehalten, Beethoven, Bach und Wagner. Vielleicht auch noch der singgewaltigen Ella Fitzgerald.


Von den Höhlenmalereien (=dramatische künstlerische Mitteilungen), um die 30 000 vor Christus, bis  hin zu den Steintafeln und den Hieroglyphen, um die 3000, wird in der Kommunikation noch ein weiter Weg zurück gelegt. Dann wird es interessant: um die 2500 vor Christus erst wurden Straßen und Bibliotheken angelegt, die man meist noch zu Fuß erreichte. Das römische Straßennetz entstand erst ab 312 vor Christus.

Straßennetz 
Dann ging es Schlag auf Schlag: Rauchzeichen als Mitteilung: 200 vor. Erster Postdienst: 14 nach Christ. Erfindung des Papiers: 105 nach. Handschriftliche Manuskripte, 300 nach. Wir müssen überspringen: 12. Jht.: bewegliche Lettern für den Buchdruck und der Aufstieg der Brieftaube. Seit 1605: Zeitungen. 1822: Fotografie. 1867: die Schreibmaschine. 1876 das Telefon. Wenn das nichts mit Kommunikation zu tun hat, fresse ich einen Besen. 1920: kommerzielles Radio. 1927: Tonfilm. Öffentliches Fernsehen: 1967. E-mail: 1969. Mobilfon: 1983.


Jetzt kommt der ultimative Hammer, das Internet, 1989. Auch eine gewisse Berliner Mauer wurde da niedergerissen und kurz danach wurden die Suchmaschinen eingerichtet. Dann wird alles global. Soziale Netzwerke entstehen, ab 2006 wird weltweit gebloggt, und jetzt verbringt man seine Zeit vor dem Rechner und wartet auf die Ergebnisse von Wahlen, den Wetterbericht, den Absturz von Flugzeugen, die heftigen Beleidigungen und Hasstiraden und die Einführung des Geruchsfernsehens.

Kommunikation??? 
Für die Genauigkeit meiner Angaben kann ich eigentlich nicht garantieren. Ich habe sie einem Magazin entnommen, das den Namen trägt: NewPhilosopher, Ausgabe 17 (August-Oktober 2017). Es geht darin um "Fake news" und Info-Überschuss. Herkunft: Australien. Also rein global sind wir jetzt weltweit verkabelt und verzahnt. Unsere Pflicht ist es, dem Guten zu vertrauen und das Misstrauen nie einschlafen zu lassen. Das ist die Essenz von Kommunikation. Sind wir damit gut genug aufgestellt?











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