Freitag, 30. September 2016

Die Rosetta-Mission der ESA - dem All näherkommen.

Wie sag' ich's meinem Kinde? Die Herkunft menschlichen Lebens ist immer noch ein Rätsel. Natürlich wissen wir, dass Vater und Mutter daran beteiligt sind. Doch, wo kommen Vater und Mutter her? Tiere und Pflanzen? Unsere Wissenschaft hat längst die Erde verlassen und forscht mit Hilfe von Raumstationen, Raketen, Fotografie, Mikroskopen und Raumsonden die Entstehung unseres Lebens aus. Als ich bei der Europäischen Raumfahrtorganisation in Paris arbeitete, hatte die NASA entschieden die Nase vorn. Inzwischen arbeiten die ESA, die NASA und Roskosmos in der ISS (International Space Station) friedvoll zusammen, wohl auch aus Kostengründen.



Schon der Testflug F11 der Europa II Rakete hatte die Europäer viel Geld gekostet und die Umstrukturierung von ESRO/ELDO in die ESA und die Schaffung der Ariane-Raketen nach sich gezogen. Denn F11 ist damals bei Kouru (Französisch Guyana, Südamerika) abgestürzt. Ein befreundeter deutscher Kollege hatte mir 1971 schon versichert, dass es den Europäern nicht an technologischem Wissen, sondern nur am Geld mangelte, vor allem für Testflüge. Die NASA-Entwicklungen hatten viel mehr Geld zur Verfügung. Die amerikanischen Testflüge geschahen innerhalb der militärischen Ausgaben. Inzwischen ist internationale Zusammenarbeit angesagt.

Rosetta mit Komet 67P 
Die ESA hat sich vor 12 Jahren auf ein Projekt eingelassen, das kurz vor dem operativen Abschluss steht. Die Sonde Rosetta ist auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko am 30. September 2016 niedergegangen, der wie eine Kartoffel oder eine Ente aussieht. Dieser Komet hat vor 2 Jahren schon, im November 2014, die Landung des Landers Philae "erlebt", der wegen Energiemangel seinen Kontakt mit der Sonde Rosetta sieben Monate lang unterbrochen hatte. Auch Rosetta war 2 einhalb Jahre im "Tiefschlaf", (obwohl in Wartestellung, ganz in der Nähe), bevor wieder Solarenergie zur Verfügung stand.

Die Staub- und Gasknolle 
Die Pionierrolle der Raumsonde ist auf folgende Fragen zu unserer Erdenexistenz gerichtet: Gibt es organische Substanzen auf 67P, die auf die Entstehung von Leben hinweisen? Der Komet enthält Staub und Eis, die bei größerer Näher zur Sonne - was in den kommenden Monaten der Fall ist, anfangen zu dampfen und zu gasen. Der Gestank nach faulen Eiern auf dem Kometen ist schon festgestellt worden. Viel Gerät ist an Bord der Sonde, das genaueste Fotos, die Existenz von Edelgasen, die Feinstruktur von Staubteilchen und vieles mehr ermitteln soll. Es geht auch darum, die chemische und Isotopenzusammensetzung des frühen Sonnensystems zu erschließen.

Farewell Rosetta, 510 Millionen km entfernt 
Dieses Projekt, das im Wesentlichen schon gelungen scheint, will nicht neue Reichtümer beschaffen, die  wirtschaftlich ausgeschlachtet werden können, sondern Kenntnisse einbringen, die der gesamten Menschheit zugute kommen. Wie und wo entstand das Leben? Wie kann es bei uns weitergehen?






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