Freitag, 19. August 2016

Gesichter - gesichtslos.

Nur relativ wenige Gesichter haben es geschafft, in die visuellen Gedächtnisse der Menschen einzudringen und dort für immer verhaftet zu bleiben. Jesus von Nazareth auf der einen Seite, Adolf Hitler, Stalin, Napoleon, George Washington, Churchill, Johann Sebastian Bach, Donald Trump, Angela Merkel und Brigitte Bardot auf der anderen. Warum dieses Chaos von Bildern? Weil unzählige Porträts dazwischen liegen, die ebenfalls unmöglich einzuordnen sind. Julius Cäsar, Johannes Heesters, le Général de Gaulle, Nigel Farage und Wolfgang Amadeus Mozart. Manche der Gesichter können sogar als Ohrfeigengesichter in die Geschichte eingehen.


Brigitte Bardot heute. 
Die Frage ist doch, was wir in Gesichter hineinlesen können und welche Visagen so offensichtlich übel sind, dass man mit dem Handrücken auf sie losgehen möchte. Bei allem Hass auf die Nazis, Adolf Hitler's Gesicht hält diesen Test locker aus. Aber, was ist mit Nigel Farage, der erst in letzter Zeit durch sein blödes Grinsen und seine EU-Ausstiegskampagne etwas bekannt wurde? Doch vielleicht kann er nichts dafür.


Dann hat es - zum Glück? - die Kunst der Kosmetik immer schon gegeben. Der Sonnenkönig, Ludwig XIV, soll eine Talgschicht von einem Zentimeter (1 cm) auf dem Gesicht getragen haben. Soll ihn das schöner gemacht haben? Königin Elisabeth sieht jedoch bedeutend jünger aus als ihre 90 Jahre. Gute Arbeit oder friedliches Altern? Langsam kommen wir mit unseren Betrachtungen in die Gegenwart.


Ein Gesicht, das täglich im Fernsehen gezeigt wird, bietet viele Aspekte: man kann sehen wie es altert, wie es aufgehübsch wird, oder auch ohne Körpersprache sprechen kann. Wenn ein Gesicht auch spricht, soweit man seine Sprache versteht, kommt viel mehr rüber, Gutes oder Ungutes. Deshalb sind wohl Politiker in der Regel nicht so beliebt. Was aus ihren Mündern purzelt ist oft unverständlich bis unappetitlich.


Auf eine klassische Schönheit des französischen Films, die auch schon mal für Chanel Werbung gemacht hat, will ich nicht verzichten. Catherine Deneuve ist heute um die 73, was man ihr nicht vorwerfen kann. Sie konnte ihr häufig sichtbares, kühles Gesicht erstaunlich lange und kosmetisch einwandfrei auf der Höhe halten, genau wie unser Jopi Heesters, den der Schöpfer mit 107 Jahren zu sich holte.


Die Brigitte Bardot von einst. 
Aus den meisten Gesichtern kann man ihr Leben ablesen, zumal die Schminke nicht alles verdecken kann. Ich versuche immer, hinter dem Gesicht noch etwas mehr herauszulesen. Mehr als erlaubt ist. Die Undurch(ge)sichtigen sind allerdings schwer zu durchschauen. Gerne gehen sie in die Politik oder Wirtschaft, denn dort können sie ihr (wahres) Gesicht leichter wahren.


Flüchtlingskind 
Doch gibt es nichts Schöneres auf der Welt, als in ein ehrliches, vom Lächeln umspieltes Gesicht hinein zu schauen. Bei einem Kind ist das selbstverständlich, bei älteren Leuten freut man sich besonders, wenn man ein offenes Gesicht zu sehen bekommt.









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen