Montag, 20. Juni 2016

Unfug mit der Erotik? Das Schniedelmuseum in Island.

Ist man erotomanisch-depressiv, wenn man sich Gedanken über sein eigenes Geschlecht macht? Das gesammelte männliche Teil begegnete mir ganz konkret beim Besuch des wohl einzigen phallologischen Museums der Welt in Reykjavik. Ich war mit Cath vor drei Jahren dort. Der Zufall und die Neugier hatte uns in dieses Haus geführt, in dem damals 217 Phallen und Phallenteile von Wasser- und Landsäugetieren auf Besucher warteten. Ja, der Pimmel des Homo Sapiens gehört auch dazu. Das kann man nicht leugnen.


Dieses Tabu muss nicht mehr durchbrochen werden. 
Ich hatte darüber gebloggt in wolfgangundsoweiter.blogspot.com und eine Freud'sche(?) Fehlhandlung hingelegt, die sich gewaschen hat. Das Prunkstück der Ausstellung war nämlich eine versilberte, erigierte Aufreihung von Schniedeln isländischer Männer. Ich hielt sie für die Abdrucke, gespendet von der isländischen Fussballmanschaft, die seither unsere volle Bewunderung genoss. Zu meinem Entsetzen musste ich jedoch feststellen, dass es sich hier nicht um die Fuss- sondern um die Handballer handelt, während Cath immer steif behauptete, sie hätte die Geschlechtsteile selbstverständlich für die der Hockeymannschaft gehalten. Wie schön, dass das isländische Fussballteam zur Zeit bei der EM in Frankreich so erfolgreich ist und schon zweimal mit Unentschieden gewonnen hat. Das stärkt die Virilität. Fussballernde Frauen können da nicht mithalten.


Abstrakte Darstellung der Gliedes auf rundem Sockel 
Wer den Peniskult von Reykjavik wissenschaftlich betrachtet, muss zu dem Schluss kommen, 1. dass es immer noch kein Museum für die entsprechenden Frauenteile gibt. So etwas könnte leicht in den USA angesiedelt werden, sozusagen als dringende Mahnung an Donald Trump, es mit der Frauenverachtung nicht auf die Spitze zu treiben, und 2. dass die Frauen dabei sind, die Welt zu erobern und den Männern den Schneid abzukaufen. Schließlich steuern die USA auf eine weibliche Präsidentschaft zu, und 3. dass die Frauen mit diesem ganzen Geschlechtskram viel besser umgehen können als die Männer, die in jungen Jahren vor Testosteron kaum aus den Augen schauen können und, wenn sie alt sind, vergessen, wie sie einst drauf waren.


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