Mittwoch, 18. Mai 2016

To Brexit or Not to Brexit - das Referendum

Wer mit dummen Hühnern zu tun hat, kann schon mal ins Eiern kommen. In der britischen Politik wird zur Zeit ganz schön herumgeeiert. Sollen wir in Europa bleiben oder nicht, ist die vitale Frage, die sich jeder bis zum 23. Juni stellen  muss. Die Verkürzung auf Europa passt den Briten, obwohl sie kaum daran denken, dass sie geografisch genauso Europäer sind und bleiben wie die Zyprer oder die Isländer. Doch die Engländer sind alles andere als dumme Hühner. Und sie lieben es geradezu, unterschätzt zu werden.

Doch alles ist so unklar wie Hühnerbrühe. Zahlen wir mehr in die EU als wir zurück kriegen? Geht es unserer Wirtschaft drinnen oder draußen besser? Können wir uns in den Auseinandersetzungen mit den anderen EU-Ländern durchsetzen, und wie können wir den Laden so reformieren, dass für uns mehr heraus kommt? In Anlehnung an ein mögliches Grexit, den Ausschluss Griechenlands aus der Eurozone bzw. aus der EU, wurde schnell ein Brexit gezimmert, wohl um allen Unentschlossenen die Angst über den Rücken zu jagen. Auch die von Angela Merkel etwas überzogene  Aufnahmebreitschaft für die vielen Flüchtlinge, hat eine Welle der Desolidarisierung in Europa ausgelöst.

Jetzt fiebert alles dem 23. Juni entgegen. Die Bleibenwollenden bekennen sich zur Kampagne "Britain Stronger in Europe", die anderen scharen sich um Neinsager wie den gerade ausgeschiedenen ehemaligen Londoner OB, Boris Johnson, eine schillernde Figur mit einem fragwürdigen Ego. Andererseits ist es unlogisch, dass gerade der für den Verbleib eintretende David Cameron das Referendum erst möglich gemacht hat. Das Herumeiern scheint inzwischen hoffähig geworden zu sein. Auch das Verbreiten von Unwissen und gar Lügen ist an der Tagesordnung.

Was wir bereits zur Genüge kennen, ist die kritische Haltung der Schotten gegenüber London. Auch Wales und Nordirland könnten sich miteinander solidarisieren, um London unter Druck zu setzen. Dabei werden allerhand faule Eier herumgereicht. Der sprichwörtliche gesunde Menschenverstand der Briten wird zur Zeit derart in Frage gestellt, dass man daran zweifeln könnte.


Ich glaube, dass die Hühnersuppe am 23. Juni nicht so heiß gegessen werden wird wie sie zur Zeit gekocht wird. Manche fragen sich jetzt schon, was an Europa eigentlich so schlecht sein soll. Kleinstaaterei hatten wir doch über Jahrhunderte hinweg. Doch nur die Einigkeit macht stark. Das gilt auch für das British Empire.  

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