Montag, 23. Mai 2016

Die Hühnersuppe - eine Sternstunde der Kochkunst.

Ich weiß nicht, warum ich mich so über meine Hühnersuppe freue. Vielleicht ist es auch die Tatsache, dass dieser Rechtspopulist in Österreich das Präsidentenamt nicht gewonnen hat. Manchmal haben Wahlen doch einen Sinn. Man stelle sich vor, die Haidersippschaft hätte es geschafft, die ohnehin gebeutelte Demokratie wieder mal erröten zu lassen. Marine Le Pen kann jetzt nur noch Trost sprechen. En bon francais, bien sur. Vielleicht kriegt auch der Präsidialsüchtige in den USA bald eins auf den Hut. Dann müssen wir nur noch die rechte Bedenkenträgerin Frauke-Frauke in Deutschland loswerden. Der Himmel über Europa wäre dann etwas aufgeklärter.



Zu meiner Suppe: Cath wollte heute einen "fast day" machen. Also kein umfangreiches, dafür aber schmackhaftes Leichtessen.  Mein Vorschlag: die Hühnersuppe. Ich muss hinzufügen, dass in mir immer schon ein Talent für einfältige Mahlzeiten schlummerte. Ich kann das kochen. Hier mein Rezept: Ein paar frische Hühnerbrüste, nicht aus der deutschen Hühnerwüste. Ein großer Topf Wasser. Eine fein geraspelte Schalottenzwiebel. 1 Knofizehe. Eine kleingeschälte Pastinake (Cath nennt das parsnips). 1 Karotte vom Bund. Kleingehackte Courgette. Pfeffer/Salz, und an Kräutern: Thymian (kl. Menge), Salbei, Liebstöckel, Petersilie. Das Ganze ca. 1 Stunde köcheln. Abschmecken. 1-2 Würfel klare Brühe, falls notwendig. Den Sud abschöpfen. Die Haut von den Hühnerbrüsten ablösen und das Fleisch zerschneiden. Anrichten. Die Frau bricht in Lobesstürme aus. Als Mann kann man sich dabei durchaus sehen lassen.



Man kann sagen, wer eine gute Hühnerbrühe macht, hat auch ein klares Urteil in  politischen Dingen. Rechtslastig geht dabei gar nichts. Linksneigung, doch mit ein wenig Vorsicht. Dann dürften solche Ausrutscher wie die AfD einer ist, eigentlich nicht passieren. Während eine gute Hühnersuppe auch in England direkt in den Himmel führen kann, haben wir es hier in Yorkshire ebenfalls mit einer Drohung zu tun, die hoffentlich am 23. Juni vorbei sein wird. Wenn die Briten per Referendum beschließen, NICHT aus der EU hinaus zu wollen, dann hat der Common Sense wieder einen kleinen, herzhaften Sprung nach links gemacht. Ich freue mich schon darauf.


Wie kam ich eigentlich von der Hühnersuppe auf die Politik? Ist ja egal. Hauptsache, unsere Suppe schmeckt uns, wir müssen sie ja selbst auslöffeln.
  

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