Samstag, 14. Mai 2016

Beiß ihn zuerst in die linke Hand!

Immer diese späten Entdeckungen! Als ich in die Schule kam sagte Fräulein Ditmar: Nimm die schöne Hand und geh an die Tafel, nimm die Kreide und schreibe ein "a". Leider wusste ich noch nicht, was die schöne Hand war. Ich ergriff mit beiden Händen 2 Kreidestücke und malte gleichzeitig 2 mal ein a. Ich liebte Fräulein Ditmar, eine ganz alte Lehrerin und Freundin meiner Eltern. Sie erklärte mir, was eine schöne und gute Hand ist. Dann beschloss ich, beidhändig zu werden. Doch meine Zigaretten, als ich erwachsen war, rauchte ich mit der linken Hand.


Dann kam der Ernst des Lebens, den ich überwiegend als Linkshänder bestritt. Ich bemerkte, dass sogar Präsidenten und Meisterköche mit der Linken arbeiten. Die Linke hatte sich als (fast) gleichberechtigt durchgesetzt. Nun musste ich vor ein paar Tagen erfahren, dass Polarbären alle Linkshänder sind. Links-Pfoter oder Links-Tatzer, sozusagen. Das müsste nichts bedeuten, wenn es nicht die Erdrotation gäbe, die zum Nachdenken Anlass gibt. Fragen über Fragen.


Beidhändig 
Hat zum Beispiel eine Polarbärengeburt in der Nähe des Nordpols durch die konstante Erdumdrehung  zur Linkshändigkeit geführt? Hat es irgendjemand schon in früheren Zeiten bemerkt? Haben wir Menschen, die wir gerne etwas entfernt von den Polen aufwachsen,  unsere Händigkeit jeweils nach der geografischen Lage auf dem Globus entwickelt? Über Generationen hinweg? Und die Beidhändigkeit? Haben diese Vorfahren in gemäßigten Zonen gewohnt, sind womöglich als Nomaden von links nach rechts und umgekehrt gezogen? Sind sie den Polarbären damals schon aus dem Weg gegangen?

Mit diesen Fragen ist nicht zu scherzen. Schließlich haben wir hier in Yorkshire, aber nicht nur, einen Straßenverkehr, der zurecht mit links zu erklären ist. Es ist offensichtlich, dass die Briten näher am Erdpol wohnen. Doch was machen wir mit den Australiern? den Zyprern? Die Schweden haben allerdings den Linksverkehr abgeschafft, als sie merkten, dass sie mit dem Auto  lieber nach Süden zum Sonnetanken fahren wollten.  Österreich, andererseits, hat das Linksfahren verboten, als ein Landsmann mit Nachdruck den Anschluss an das deutsche Reich befahl, das auch schon vor 1938 gerne rechts fuhr.

(An)Schluss mit links, als der Führer kam. 

Kehren wir zum Polarbären zurück. Ihn aussterben lassen ist keine Lösung. Ihn zuerst in die linke Pfote  zu beißen, kann nur für Bärenkollegen infrage kommen. Ein Mensch beißt anders. Und wenn es nicht mehr geht, muss er zum Zahnarzt. Also lasst uns aufpassen, dass der linkspfötige Polarbewohner weiterhin da glücklich leben kann, wo es ihm Spaß macht. Es sind schon viel zu viele Linkshänder verloren gegangen.







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