Montag, 21. März 2016

Zentralfriedhof Wien - alles austeigen!

Gestorben wird immer. Das Handwerk der Bestattung ist krisenfest. Auch in mageren Zeiten. Die Zerstörung Pforzheims (Deutschland) brachte ein Massengrab und viele Einzelgräber für geschätzte 20000 Tote, die am 23. Februar 1945 ihr Leben ließen. Solche Katastrophen geschahen und geschehen überall in der Welt. Am Hl. Abend, kurz bevor das Weihnachtsfest beginnt, fahren bei Einbruch der Dunkelheit viele Pforzheimer Überlebende hinauf zum Friedhof um der Umgekommenen zu gedenken. Eine rührende und aufwühlende Tradition seit 1945.


Heute ist es fast ein Privileg, nach einem schönen langen Leben unbehelligt abzuleben. Dann heißt es Abschied nehmen. Für viele Wiener ist es der Zentralfriedhof auf dem man zu liegen kommt. Er liegt nicht sehr zentral. Bis zu 1 Stunde Anfahrt mit der U-Bahn oder der Straßenbahn, wenn man um jemand trauert. Einmal im  Jahr muss man schon hin. Man kann auch mit dem Auto in den Friedhof fahren.



Dort gibt es sogar ein Friedhofsmuseum, das berühmte Verblichene bei ihrem Heimgang zeigt. Der Friedhof gehört zu den schönsten und größten Beerdigungsarealen Europas.  Nur der Hamburger Friedhof soll größer sein. Der Wiener Witz lautet: Der Zentralfriedhof ist nur halb so groß wie Zürich, aber doppelt so lustig. Wer in Wien lebt, muss einmal dort gewesen sein. Nicht unbedingt wegen Falco.
Es gibt Ehrengräber und Gräber von eher Ehrsüchtigen. Man kann das schon an der Aufmachung erkennen. Pomp ist oft, was bleibt. Nach drei Jahren Leben im vitalen Wien, machten wir uns auf, den Ort des Todes zu besuchen. Dann zogen wir weg. Einige von den bekannten Toten hatte ich gekannt, wenn auch nur kurz: Bruno Kreisky,  Fred Sinowatz, Thomas Klestil, Otto von Habsburg und Josef Klaus.


Dieser Nicolic war ein Autofan. 
Am besten erinnere ich mich an den quadratischen Klotz von Arnold Schoenberg. Das Musikerviertel beherbergt viele berühmte Künstler. Wien, die Stadt der Musik, ist voller toter Prominenter. Beethoven fällt mir ein und Mahler, die Straußens und Schubert. Hugo Wolf und Franz von Suppé. Mozart blieb wohl außen vor, denn schließlich ist der Zentralfriedhof nur 100 Jahre alt. Doch ein Standbild von ihm darf auch hier nicht fehlen. Denkmäler sind Grabmäler und umgekehrt. Deshalb ist es nicht so wichtig, ob nur an einen Großen erinnert wird oder ob er hier auch selbst seine ewige Ruhe gefunden hat. Der Wiener Zentralfriedhof ist auf alle Fälle ein unerlässlicher Teil eines Wienbesuches.







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