Samstag, 25. Oktober 2014

Istanbul, der Oktober ist noch schön.



 Neclas Terrasse, hoch über dem Bosporus

Nein, im Regen bekommt man die Stadt selten zu sehen. Auch brüllende Hitze ist im Oktober eher selten. Das Klima ist dann mediterran und angenehm. Nächste Woche  habe ich einen geliebten Enkel im Gepäck. Wir besuchen Necla, eine schon etwas betagte Freundin, bei der wir hausen können. Jaschas Schulferien in Deutschland kommen da gerade recht. Er ist 16 und will die Welt sehen. Heute kam er in Wien an, in drei Tagen sitzen wir in einer Maschine der Turkish Airlines, die uns nach Istanbul bringen soll. Istanbul ist ein Ort, wo seit Tausenden von Jahren Menschen gelebt haben. Eine Nahtstelle am Bosporus, zwischen Europa und Asien. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten können wir in den drei Tagen zwar abschreiten: das Topkapi, die Hagia Sophia, die Blaue Moschee und den Bazar. Zu sehr viel mehr wird es aber nicht reichen. Vielleicht noch den Dolmabahce Palast sehen, direkt am Meer, mit der wunderschönen Dolmabahce Moschee.



Am Palast haben sich vor Jahren Selma Taylor und Ahmet nach 20 langen Jahren durch Zufall wieder getroffen. Selma, eine griechisch-zyprische Journalistin, deren Namen durch Heirat zu Taylor wurde, und Ahmet, der inzwischen zum Berater des türkischen Außenministers für Zypern geworden war. Sie hatten sich als Teenager in London kennengelernt und durch böse Umstände schnell wieder aus den Augen verloren. Selmas Vorname war damals Kristina. Sie hatten sich unsterblich ineinander verliebt und dann 20 Jahre nichts voneinander gehört. Ahmet war verheiratet, lebte in Ankara und war mit dem Außenminister Ismail Cem befreundet. Als sie sich bei dem Empfang im Dolmabahce wiedersahen, war es um sie geschehen. Sie wurden dann doch noch ein glückliches Paar und könnten heute irgendwo in ihrer zyprischen Heimat leben. Ihre Spur hat sich dort verloren. (wolfgangundsoweiter.blogspot.com  "Ahmet und Kristina")

Dolmabahce Palast und Moschee

Jetzt freue ich mich darauf, Jascha den Palast zeigen zu können, der zu Füßen von Neclas Haus liegt. Wir werden es uns nicht nehmen lassen. Die romantische Liebesgeschichte der beiden muss ich ihm dann auch erzählen. Einen Teppich werden wir nicht mit nach Hause bringen. Istanbul ist kein idealer Platz für einen Kauf. Teppiche können hinreißend sein, aber der Preis ist eine Glücksache. Man verhandelt und fühlt sich dennoch übers Ohr gehauen. Ach ja, das kleine Café, wenn man vom Bazar zum Bosporus hinuntergeht: ich weiß nicht, wie es heißt, aber wir werden es finden und Baklava essen. Dann ist auch der Bahnhof nicht weit, den der deutsche Kaiser Wilhelm als Ausgangsstation für die berühmte Bagdadbahn hat bauen lassen. Er war als Geschenk gedacht und wirkt heute noch seltsam germanisch. Istanbul kann man getrost als Fass ohne Boden bezeichnen, wenn es darum geht, die interessanten Stellen, Orte und Plätze aufzuzählen. Istanbul, wir kommen!



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