Donnerstag, 10. Juli 2014

1. Die Zasius-Bande hat gelernt, sich zu benehmen.

Nein, es gab dieses Mal keine Schlägereien. Das Treffen verlief friedlich, obwohl die Spannungen, ganz am Anfang, nicht zu übersehen waren: Die Frage, kommen sie oder kommen sie nicht? stand sichtbar im Raum. Wie schön, dass zu diesem Treffen von betagten Herrschaften noch unvorhergesehen und freiwillig weitere Teilnehmer anreisten. Die Urbewohner jenes Studentenheimes in der Freiburger Lehenerstraße, des 7. Stockwerkes, haben es noch einmal geschafft, teils von ganz weit her nach Himmelreich zu kommen, dem Anfang des Schwarzwälder Höllentales, teils ganz aus der Nähe. Für die Übernachtungsmöglichkeiten sorgte Andrea Stuzmann vom Hofgut Himmelreich. Dankbare Blicke trafen sie schon bei der Ankunft, denn sie hat seit Jahren das gelegentliche Treffen der Ulrich-Zasius-Häusler möglich gemacht.

Dr. Who?
Bing und May waren aus New York über Berlin, Dresden, Prag und Wien angereist. Sie hatten Wolfgang im Gepäck, der seine Cath in Wien lassen musste. Christian und Christel ("die Riefenstahls") hatten eine lange Anfahrt aus Bremerhaven, Klaus Bosecker, (der Biologe) schaffte es von Hannover in den Schwarzwald, Günter und Marianne (die "Beckers") kamen aus DORTMUND. Sie fuhren DORT FORT UND - fühlten sich in Himmelreich sichtbar wohl. "Fernreisende" waren auch Marianne Sick und Pit Schwaibold, aus dem süddeutschen Raum. Die fast Eingeborenen aus Neustadt und Freiburg waren Heinrich und Angela West, bzw. Winfried und Maria Hagenmaier ("das Einhorn"). Heinrich, den Cath immer für eine Verkörperung von Dr. Who hielt, einer Kultserie für Kinder im britischen Fernsehen, nahm schamlos die Rolle des Alterspräsidenten ein, während Winfried sich auf den Lorbeeren seines Buches über das Einhorn ausruhen durfte.


Der Abend der Anreise war einem gemeinsamen Essen gewidmet, das unser Pit immer wieder mit Nachrichten über ein Fussballspiel in Brasilien fütterte, bei dem die deutsche Mannschaft offensichtlich gewann. Als dann der Einzug ins Viertelfinale (???) feststand, gesellte er sich zu den anderen. Getrunken wurde eindeutig mehr als beim letzten Treffen vor 3 Jahren. Das könnte jedoch auch damit zusammen hängen, dass einige Überraschungsgäste auftauchten: Philippe und Ulrike, die "zufällig" in Freiburg weilten, wo Philippe studiert und seine Ulrike gefunden hatte, deren Elternhaus in der Schwarzwaldmetropole stand. Die beiden wohnen schon seit vielen Jahren in Paris, wo Wolfgang sie vor kurzem wiedergefunden hatte. Auch eine Freundin, die nur indirekt mit dem Zasius-Haus zu tun hatte, Inge Zügel, war aus nächster Nähe als "special guest" angereist. Eine weitere Überraschung für alle: Wolfgangs geliebte Tochter Natascha - alle kannten sie noch als "Maus" - tauchte einfach hier auf, wohl aus Neugier, denn so war sie immer: Man muss hinsehen, statt wegzusehen. Sie treibt jetzt als Oberärztin im badischen Bühl ihr Unwesen, wo sie fröhlich an menschlichen Gliedern herumsägt, worauf ihr Vater sehr stolz ist.

May und Bing, wieder "zuhause"
Von Freitag bis Sonntag, Anfang Juli, hielten sich die Gespräche. Der älteste war wohl Heinrich, die jüngste war "Maus" dazwischen lagen all die anderen. Zu einem Skandal kam es dann doch noch, ganz am Ende des Wiedersehens: Rolf aus Finnland, Hermann, Waltraud, Arfst, Lucile und Rüdiger, Kirsti aus Jyväskylä, Dr. Ezawa, Eivind und unser geliebter Tomo (aus Zagreb), sie alle konnten nicht kommen, während fast jeder mit dem Gefühl angereist war, dass dieses Treffen wohl unser letztes in diesem Leben sein könnte. Der Skandal: nicht nur Bing und May, sondern alle anderen waren der Meinung, dass wir bald wieder in Himmelreich zusammenkommen sollten.

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