Montag, 31. März 2014

Wiener G'schichten - Sisis Frühlingsresidenz

Ich weiß nicht, wieviele Wiener an einem sonnigen Frühlingssonntagmorgen zuhause bleiben, vielleicht, aus gutem Grund, uns hielt es gestern nicht mehr im Ersten Bezirk, wo kaum ein Baum zu sehen ist. Zusammen mit Horden von Japanern, Chinesen und Wienern ging's hinaus nach Schönbrunn, wo die Kaiserfamilie sommerweilte und sich in den Weiten des Parkes verlor. Sisi konnte stundenlang in einer kaiserlichen Laube sitzen, natürlich mit den notwendigen Gesellschaftsdamen und Zofen, zum Vermeiden von Schnakenstichen. Das Schloss haben wir schon von innen gesehen, jetzt war der Park dran.


Keine leichte Sache. Man musste versuchen, nicht aus Versehen auf andere Spaziergänger zu treten. Eigentlich wollten wir in den Zoo, endlich die Tigerfamilie zu besichtigen. Statt dessen, wegen der überlangen Warteschlange, ein Soda Himbeer und freundliches Hören eines emsigen Spechtes, der hoch in einem Baum seinem Hämmergeschäft nachging. Die Menschheit sonnt sich, könnte man meinen. Das Lagern auf Wiesen, wie erholsam das ist!


An diesem Sonntag ist so gut wie nichts passiert. Oder doch? Ja, meine Schwester in Alabama hat ihren fernen Geburtstag gefeiert. Töchter und Schwiegersöhne waren gekommen, hörte ich am Telefon, und im Gras entdecke ich Schwärme von Feilchen. Davon schicke ich jetzt ein paar nach Amerika, als optischen Geburtstagsgruß. Wie schön, wenn einmal nichts passiert.

Veilchen? Veilchen!





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