Donnerstag, 2. Januar 2014

Das Land mit den kecken Hütchen

Weihnachten in England, oder wie der Purist sagt: Großbritannien. Da kommt allerhand zusammen: Familie, Merry Christmas, der ewige Jux im Fernsehen, der Glitzerlämpchenwahn an den Fenstern. Beschaulichkeit auf die feine englische Art. Mit einem gehörigen Schuss an Sentimentalität, Gelächter und Kommerz.


Dem Weihnachtstrubel in Österreich, wo, wie in Deutschland, die Uhren immer noch anders gehen, sind wir entkommen: Also, dem Kommerz und der verhaltenen Humorlosigkeit. Einerseits, Stille Nacht, Heilige Nacht, oder andererseits: die Masche mit dem total verjuxten Fest, wo beim Essen Papierbonbons von je 2 Menschen auseinandergezogen werden. Dann macht es blubb, und ein Zettel mit weisen Sprüchen kommt heraus, den du vorliest, und dann bekommst du ein äußerst mageres Papierkrönchen aufgesetzt. Warum, weiß keiner. Die Queen würde sich ekeln. Oder, deutscherseits: der falsch verstandene Ernst, weil auf dem europäischen Kontinent Jesus arm geboren wurde, wobei die historische Geburt im Juni stattgefunden haben soll. Hier, Betroffenheit wegen der Armut in der Krippe, unverständliche Fröhlichkeit, da. Und viel Alkohol hier und da, und Heidentum.


Was sollen wir mit einem solchen Restfest noch anfangen? Überall riecht es nach Lebkuchen, in Österreich dazu noch nach Vanillekipferln. Wir sollten dieses Fest schleunigst an Ungläubige weiterverkaufen. Damit eventuell dessen Sinn wieder entdeckt wird. Lasst uns dann damit beginnen: nichts essen, nichts trinken, die Feiertage jedoch behalten und schöne Gespräche führen. Oh, Tannenbaum!

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