Samstag, 17. August 2013

Island, die Welt von Morgen

Die tausendjährige Geschichte Islands ist nur der Beweis, dass die Zukunft dieser großen Insel im Atlantik erst am Beginnen ist. Man sieht es an den vielen Chinesen, Japanern und anderen, die Island jetzt erst zu entdecken scheinen. Ist es wegen der zukunftsträchtigen Trinkwasservorkommen? Dem Fischreichtum? Der an Sturmtiefen reichen Wetterstation Island, die uns anderen Europäern viel Energie verspricht? Oder, einfach die herbe Schönheit eines Landes, das wegen der tief ins Landesinnere eindringenden Fjorde und Buchten auf der Landkarte viel größer wirkt als es ist? Man sieht, dass Investoren keinen Bogen um dieses Land knapp südlich des Polarkreises mehr schlagen, auch wenn die Bevölkerungsdichte etwas mehr als 1 Einwohner pro Quadratkilometer beträgt.



Island ist ein junges Land mit vielen Kindern, die mit ihren Eltern das verlängerte Tageslicht des Sommers genießen, oft in romantisch verträumten Sommerhäusern und Hütten. Die lange Winternacht aushalten, indem sie lesen und Sport betreiben und sich mit Lebertran fit halten. Das Obst muss importiert werden, denn außer den herrlich unsichtbaren Blaubeeren und den unendlich spät reifenden Johannisbeeren wächst in Island kein Obst, kühne Versuche in beheizten Gewächshäusern einmal ausgenommen. Die Religiosität des Landes ist ein tief empfundener Protestantismus, durchsetzt mit sehr heidnischen Elementen und dem Glauben an Elfen und Trolle.

Der Troll von Akureyri (Hoher Norden)

Wir haben - nicht zum ersten Mal - das aufregende Nordlandland besucht, diesmal mit Cathies Bruder Richard und dessen Frau Sue. Ein gelungenes Unternehmen, bei dem viel Fisch gegessen wurde und Bier und Wein in Strömen flossen. Letzteres ist relativ, denn die Preise sind etwas erhöht. Sonne ist nicht garantiert, auch im August nicht, doch Regen gab es in zwei Wochen recht selten. Dafür bläst der Wind unablässig, und die Temperaturen bewegen sich zwischen 6 und 15 °C. Island ist das Land, in dem täglich bis zu vier Jahreszeiten herrschen können. Die Stille ist zu hören, vor allem in der hellsichtigen Nacht. Das tut wohl. Wasserfälle, Vulkane, Gletscher und atemberaubende Landschaften machen das Anheuern von riesigen Überlandfahrzeugen unumgänglich, zumal die Straßen irgendwann aufhören und die Weiterreise auf Schotterpisten nur noch im Jeep möglich ist.


Ich möchte über vieles berichten, auch über eine Panne in der einsamen Geröllwüste, doch muss ich aus Zeitgründen meine Saga in Häppchen verpacken, wobei jedes von ihnen verschiedene Themen enthält. Dabei spielen auch die Besuche bei lieben Freunden eine Rolle, die unseren Islandbesuch zum vergnüglichen Erlebnis machten.








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