Donnerstag, 11. April 2013

Weniger Arzt - mehr Gesundheit?

Es klang wie ein Vorwurf, heute Morgen, in den ZDF-Nachrichten: die Deutschen gehen weniger zum Arzt. Dafür mag es sogar Gründe geben: Unnötiger Medikamenteverschrieb, weniger ärztliches Engagement bei Patienten, die schwer zu diagnostizieren sind, die allgemeinen Kosten, die auch Patienten gerne senken würden. Das verlorene Vertrauen, das Ärzte heute mit Politikern, Bankern, Kirchenleuten und Autoverkäufern teilen müssen? Von allem etwas, könnte die Antwort sein.

Fragen Sie zur Abwechslung mal sie!

Wer gute Freunde, sogar eine Tochter, im Arztberuf  weiß, kennt das Problem: Ärzte wissen selbst, dass der Stand der Weißen Kittel an Ansehen  eingebüßt hat. Aber, warum? Wenn wir nach Frankreich schauen, sehen wir, dass der Arzt nach seiner Beratung und Verarztung sofort vom Patienten das Honorar erhält. Das lässt den Kranken nie vergessen, dass er es ist, der das Gesundheitswesen finanziert. In Großbritannien ist alles "kostenlos". Ob es da Mißbrauch gibt? Wir vermuten es. In den Ländern mit einem (vielleicht zu gut funktionierenden) Krankenkassensystem, türmen sich auch Fragen nach dem Sinn des Ganzen auf. Warum werden so wenige Organe gespendet? Warum sind manche Medikamente so teuer? Warum machen Ärzte den Zirkus mit der Pharmaindustrie so gerne mit? Warum wird ein wirklich guter und dem Patienten stets aufgeschlossener Arzt selten reich?

Wir stehen alle im Zwang, erfolgreich zu sein und Geld zu verdienen. Das ist die Krise unserer Zeit. Auch der Patient hat das Recht, nachzudenken. Das führt eben auch dazu, dass der kluge Mensch zuerst versucht, sich selbst zu helfen. Das kann dazu führen, dass er weniger den Arzt aufsucht und auch weniger Fragen an Arzt und Apotheker zu richten hat. Letzterer lässt das Opfer ja geradezu "lesen, was gesund macht". Das ist auch dämlich.

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