Montag, 5. März 2012

Indien: Mysore, die Stadt mit dem Palast


                             
                                             Maharadschas, gut untergebracht

Mysore, wer möchte dort nicht gewesen sein? Alles auf einmal: ehemalige Hauptstadt des Staates Mahishur/Mysore, voll geheimnisvoller Geschichte, ein Mittelpunkt der Sandelholzverarbeitung. Als 1956 ein neuer Staat gegründet und Bangalore zur Hauptstadt ausgerufen wurde, setzte man den Maharadscha von Mysore als Gouverneur von Karnataka ein. Als ich vor über 20 Jahren Mysore zum erstmal besuchte, stand der Besuch im Palast schon im Mittelpunkt. Ein orientalisches Bauwerk mit Architektur und Pracht, vermischt mit kostbaren Importen aus Europa. Es fehlen die Worte, diesen Prunk zu beschreiben. Aus Eisen gegossene Pfeiler aus Glasgow, kristallene Lüster aus Böhmen, 2 Silberstühle, eigens für den Maharadscha und seinen Gast, Lord Mountbatten, angefertigt. Gegen ein höflich erzwungenes Bakschisch von 50 Rupien, erhielten wir diesmal Einblick in die Räume mit den Türen, die mit elfenbeinernen Einlegarbeiten geschmückt sind. Man könnte Tage mit der Besichtigung verbringen.



Am frühen Morgen waren wir mit unserem Fahrer von Bangalore aufgebrochen. Die Fahrt dauerte etwa drei Stunden, doch auf dem Weg gab es einiges zu besichtigen: die Festung von Srirangapatnam und den Tempel von Sriranganathaswamy. (Man kann sich gut vorstellen, wie solche, für unsere Ohren ungewöhnliche Namen, wie nichts wieder im Gedächtnis verschwinden). Den Namen unseres Fahrers haben wir uns gemerkt: Suami. Er kannte sich aus und fuhr uns sicher an die richtigen Orte. Die Festung von "Srira" war der Ort, an dem Haider Ali lebte, der "Tiger von Mysore", der gegen die Briten siegte, und dessen Sohn, Tipu Sultan, jedoch im Kampf gegen den späteren Duke of Wellington fiel (1799). Vater und Sohn hatten sich jahrelang gegen das britische Joch aufgelehnt. Ihre Grabmäler sind noch heute so etwas wie all-indische Wallfahrtsorte.



Oben, auf dem Chamundi Hill, sehen wir einen der schwer von anderen zu unterscheidenden Tempel, sowie den mächtigen Nandi, also Shivas Stier, ein viel verehrtes, gottähnliches Wesen aus schwarzem Granit(?).



Mysore ist eine attraktive Industriestadt, das Zentrum für die Verarbeitung von Sandelholz, aber auch von hochwertiger Seide. Am späten Abend kamen wir müde nach Bangalore zurück. Suami musste in die einbrechende Nacht fahren, ein waghalsiges Unternehmen, das wieder einmal gut ausging.

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