Freitag, 16. Dezember 2011

Mein letzter Wille: geht's mit mehr Stille?





Es macht mich immer glücklich, Kinder schreien zu hören. Lärmende Kinder vermitteln, dass man mitten im Leben steht. Und das geht nicht ohne Geräusche. Alle haben wir uns daran gewöhnt, dass es Lärmquellen gibt, die wir nicht abstellen können. Wie gesagt: mit einigen dieser Quellen können wir sympathisieren, mit anderen nicht. Das Tag und Nacht zu hörende Getöse am Himmel, vor allem bei völliger Windstille, nennt man Fluglärm. Das kann ganz schön auf die Nerven gehen. Ich habe mich an diesen Pegel gewöhnt. Jedoch gibt es Mitmenschen, denen dieser permanente Krach übel zusetzt. Dazu kommen die Autos und Motorräder.

Unerwünschte Musik: wenn das Autofenster offen ist und es auf der Straße mit Bumbum dort herausrockt, dann kann mir schon mal ein "du blödes Arschloch" über die Lippen huschen. Und ich meine es so. Zum Glück fahren diese unmusikalischen Deppen schnell weiter, und der Lärm, den man nicht hören möchte, kommt dann eben aus einer anderen Richtung. Wir wissen, dass auf Dauer vielen Menschen das Trinkwasser ausgeht. Viele leiden bereits unter der Knappheit. Die Ölvorräte werden auch nicht größer. Der Klimawandel bedroht uns jetzt schon fast physisch, obwohl wir ihn doch nur im Fernsehen zu sehen bekommen. Ist aber Lärm je zu einem Thema geworden? Der vermeidbare, umgehbare, diabolische Krach des Alltages? Kinder und Hunde sind davon ausgenommen. Wann wird das ein politisches Thema? Oder kommt dann gleich die Autoindustrie daher und beschwört drohenden Verlust von Arbeitsplätzen?

Um die Weihnachtszeit wird die Stille geradezu heraufbeschworen. Aber haben wir sie? Es gibt immer weniger davon. Die Politik sollte sich dieses Themas umgotteswillen nicht annehmen, denn Geschwätz und Getöse um Rettungsschirme und ähnliches haben wir so schon täglich. Also, einfach die Ohren zustopfen und der Politik zurufen: Schnauze halten! Wir wollen die Ruhe, die als Menschenrecht beste Chancen hat, irgendwann anerkannt zu werden. Bis dahin: dem Ganzen aus dem Weg gehen! So gut es geht. Stille Nacht, heilige Nacht!

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