Mittwoch, 24. August 2011

Loriot, bleib doch noch!

Du kannst dich doch nicht einfach so aus dem Staub machen, als wäre alles schon gesagt. Ich weiß, du magst keine Grabreden, also klebe ich mir eine Nudel an die Wange und frage dich: bist du mit Evelyn Hamann und Heinz Meier (geh' jetzt nicht auch noch. Gruß nach Freiburg) nicht der gewesen, der mit dem Papst eine Herrenboutique in Wuppertal aufmachen wollte? Oder war es ein gewisser Erwin Lindemann? Mein Lachen hat nie aufgehört, und du wirst noch viele Jahre Lachfalten hervorrufen. Du pingeliger, kleinkarierter, absonderlicher und zu Tode gehemmter Deutscher.

Ja, auf dich können wir stolz sein. Keiner hat die Steinlaus besser beschrieben als du. Auch Professor Grzimek kam nicht an dich ran. Dabei könnte ich mir vorstellen, dass du manchem Politiker heute (keine Namen, bitte!) eine jener Nudeln an die Backe klebst. Die wäre bestimmt nicht mehr abgegangen. Ein benudelter Außenminister! Man stelle sich das einmal vor! Ein Wirtschaftsminister, bei dem ein Bild schief hängt. Das gibt es wohl bereits. Außerdem stelle ich fest, dass ich nicht genug Humor besitze, um es dir gleich zu tun. Keiner kann das. Du warst der beste. Deshalb liebe ich einen jungen 87jährigen, der sich das Leben mit einem Mops vorstellen kann. Das Leben ohne Mops scheint auch mir heute sinnlos.

Loriot, lieber Loriot, so kannst du nicht einfach verschwinden. Wir haben immer noch ein Humordefizit, an dem wir arbeiten müssen. Hilf uns. Du bist nicht tot. Deine Nudel ist gerade runtergefallen, aber das macht doch nichts. Du lebst in unseren Herzen.

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