Mittwoch, 30. Juli 2014

Was machen wir mit diesem Sommer?


Es kann natürlich sein, dass der Urlaubspatient sich sein Nest beizeiten erwühlt hat und sich um diesen Sommer nicht scheren muss. Man schlendert an den Strand. Die Sonne scheint unaufhörlich, und das Bier ist auch nicht schlecht. Die Anreise war etwas happich, aber einmal die 1000 km gemacht, kann nichts mehr schiefgehen. Die WM ist auch vorbei, und ob das Elektrogeschäft geschlossen hat oder nicht, wen kümmert’s?

Die Zurückgebliebenen sind das Problem. Nicht einmal auf dem Balkon kann man sich räkeln, ohne, dass wieder ein neuer Regenguss im Überfallverfahren alles nass macht, inklusive die frisch gekaufte Zeitung. Es ist ein Jammer. Die Sturzbäche reissen Schäden in die Gärten. Das Ende dieser Regenzeit scheint in keinem Wetterbericht auch nur ansatzweise angekündigt zu werden. Begriffe wie sintflutlich und vorsintflutlich sind an der Tagesordnung. Dabei weiss keiner mehr, was die Sintflut eigentlich bedeutet hat. Von der Arche Noahs ganz zu schweigen. Der Zurückgebliebene träumt weiter vom biblischen Wunder, nämlich, dass es aufhört zu regnen, die Sonne kommt heraus und die Wiesen werden wieder trocken.

Natürlich geht die Dauer dieses Un-Wetters jedem auf den Senkel. Das Fernsehprogramm  hat darüber hinaus das jahresübliche Niveau schon unterboten, indem es mentalen Schrott ausstrahlt, und von Politikern hört man auch, dass sie entweder abgetaucht sind, oder Angst und Schrecken verbreiten. Putin an erster Stelle. Aber die Genossen vom Heiligen Land machen auch von sich reden: Es wird unerbittlich getötet, gerächt, zerstört und gerächtfertigt. Man möchte es nicht mehr hören. Die Ankündigungen für den Herbst sind auch nicht beruhigend. Von einem stürmischen Herbst und kalten Winter ist die Rede.  Wollen sie uns jetzt weichkochen? Oder kommt endlich die Schwalbe, die zwar noch keinen Sommer macht, aber genügend Hoffnung auf bessere Zeiten verbreitet. Unser Wetter - wer ist eigentlich schuld daran? - ist nur noch zum Kotzen.

Shalom, Netanjahu, was du machst ist falsch!

Ich weiß, Deutsche und Österreicher sollten sich eher zurückhalten. Das Thema "Israel" sollte wie ein Tabu behandelt werden. Und die Schweinereien anderer müssen uns nicht interessieren. Warum muss man sich aber auch in alles einmischen? Es hält sich jedoch das Gerücht, dass die Generation der Deutschen, die nach dem Holocaust geboren wurde, a priori unschuldig ist. Manche versuchen sogar, echte Demokraten zu sein oder zu werden und für den Respekt der Menschenrechte einzutreten. Andererseits ist es heute unmöglich, zu übersehen, was in der Welt so geschieht. Dazu gehört der Konflikt in Palästina, oder sollte man Israel sagen? Es gibt so viele Sprachregelungen, die nie gedeutet werden.
Aus der Geschichte zu lernen ist gar nicht so dumm!

Die Juden haben, bevor es das Land Israel in der neueren Geschichte gab, unsägliche Leiden erdulden müssen. Nazideutschland hat die Ausrottung dieser Menschen betrieben. Ohne den Zusammenbruch Deutschlands hätten die Nazis damit sogar bis zur "Endlösung" weiter gemacht. Zu den Opfern dieser Tötungsmaschinerie gehörten auch Homos, Zeugen Jehovas, Kommunisten, Sinti und Roma und "normale" Dissidenten und Behinderte. Versuche ich jetzt, den Mord an über 6 Millionen Juden zu relativieren? Es gibt Momente, da schäme ich mich als Deutscher immer noch, obwohl ich selbst unbeteiligt war. Als Enkel eines lieben Großvaters, der 1936 pensioniert wurde, erlebte ich, wie sein jüdischer Freund, der sich lange unerkannt über Wasser halten konnte, sich das Leben nahm. Dass Herr Neumann Jude war, hat man dem Kind von damals nicht gesagt. Als Fernsehjournalist für die ARD war eine meiner ersten Reportagen die Schändung eines jüdischen Friedhofes in Hör-Grenzhausen, einem Ort in der Nähe des Rheines.

Ohne Stolz behaupte ich, dass ich die Materie ein wenig kenne. Mein Besuch in Israel, in den Achtzigerjahren, hat mir dabei die Augen schon ein wenig geöffnet. Die Versuche durch den Vertreter des Außenministeriums, mich und meine Begleiter zu indoktrinieren, haben damals Befremden und Unverständnis ausgelöst. Unsere Begegnung mit den vier Knesset-Mitgliedern, die Palästinenser waren, mussten wir gegen heftiges Anraten heimlich durchführen, und unser Besuch in den besetzten Gebieten wurde als hochgefährlich eingestuft und so gut wie verboten. Was dem Israel-Besucher auffiel, war die Verachtung der Minderheiten, sogar der eigenen jüdischen. Hätte sich das inzwischen geändert, gäbe es in diesem Land eine andere Politik. Habe ich bereits zu scharf kritisiert? Bin ich ein Judenhasser?

Wir haben noch nicht über Herrn Netanjahu gesprochen: am Ende des 2. Weltkriegs war er noch nicht geboren. Sein Slogan für den Wahlkampf als Vertreter des konservativen Likud-Blocks war: "...einen sicheren Frieden schaffen". Ich denke, dass auch in Israel die Politiker nach ihren Aussagen beurteilt werden. Netanjahus Aussagen werden da sofort rätselthaft, um nicht zu sagen, eindeutig. Im Namen der israelischen Sicherheitspolitik sollte es einen "unabhängigen" palästinensischen Staat nur geben, wenn dieser entmilitarisiert ist und wenn dessen Importe überwacht werden können. Einen Baustopp für neue Siedlungen soll es nicht geben, die jüdischen Siedlungsblöcke in der Westbank bleiben natürlich bestehen, genauso wie das Recht auf "natürliches Wachstum" der Siedlungen. Kein Wunder, dass Obama allmählich Wutanfälle vortäuscht und Leute wie Merkel, Hollande und Cameron aus ihrer Reserve heraustreten und den Mund aufmachen.

Shalom heißt Frieden

Was Netanjahu da treibt, wird mehr und mehr beim Namen genannt: Machtpolitik, proisraelische Propaganda, Unterdrückung der palästinensischen Minderheit, sinnlose Töterei, maßloses Durchsetzen einer menschenunwürdigen Politik. Dass Benjamin Netanjahu damit scheitern wird, liegt auf der Hand. Israel braucht vielleicht die Unterstützung der Welt, aber die Welt braucht Israel nicht. Der Preis für weitere Schnäppchen im Umgang mit den Palästinensern wird bald sehr hoch werden. Übrigens gibt es mehr und mehr Kritiker dieser Politik, die sich den Schuh des Antisemitismus nicht mehr anziehen wollen. Ich auch nicht. Ich hoffe, dass der Wähler in Israel diesem menschenverachtenden Tun bald ein Ende bereiten wird. Das Wort für Frieden heißt auf Hebräisch nämlich Shalom.

Sonntag, 27. Juli 2014

Only for Germans: Denk ich an Deutschland

Heinrich Heine, wenn er an Deutschland in der Nacht dachte, hatte er vor allem seine Mutter im Sinn. Männer und Mütter: da ist etwas. Freddy Quinn: Junge, komm bald wieder, bald wieder nach Haus. Heintje sang: Maaaaammma und eroberte die Herzen. Auch ich dachte an meine Mutter, in all den Jahren meiner Auslandsaufenthalte. Doch auch an den Vater. In schwachen Augenblicken kam mir das Lied "Heimatland" von Nico Dostal in den Sinn: Heimat, ich hör deine Glocken klingen. Es kam vor, dass mir eine Träne ins Auge stieg, obwohl wir dann schon beim Soldaten gelandet sind, der am Wolgastrand Wache hielt für sein Vaterland.

Donauland, Wolgastrand, Heimatland

Ja, Deutschland ist Heimat. Hoffentlich auch für Zugezogene. Wie Heinrich Heine konnte ich Jahre in Frankreich verbingen, fühlte mich da wohl, wusste aber, dass ich nicht dazu gehörte. Die vier anderen Länder sind mir auch heute noch "Heimat", in gewissem Sinne. Der Mensch hält das aus. Wird er gefragt: woher kommst du?, kann auch gesagt werden: Wien, Kyrenia, Yorkshire oder Fribourg. Das erklärt zwar einiges, doch noch lange nicht, wie man zu seinem Land steht. Für mich war das Land immer Deutschland, und das hatte nie etwas mit Fussballweltmeisterschaften oder mit Fähnchen zu tun.

Ich denke oft an Deutschland. Die Scham nach dem Holocaust, die Millionen Toten der Weltkriege, die Erfindung des Autos und der Schwarzwälder Kirschtorte. Der Gedanke mischt sich mit Gewesenem und mit Heutigem. Nie habe ich als Deutscher im Ausland persönlich Anfeindungen erleben müssen. Was man in Frankreich, Russland, England, Holland oder Polen jahrelang über uns dachte, weiß ich. Ich musste es akzeptieren. Dass wir keinen Humor haben, ist jetzt wohl Schnee von gestern. Dass wir diszipliniert und arbeitsam sind, sei dahingestellt. Feige sind auch andere. Wir sind wie wir sind und haben gelernt, uns wieder ein wenig selbst anzunehmen. Und das ist gut so, sagte einer, der von den Nazis ins KZ geschickt worden wäre.Er ist immer noch Regierender Bürgermeister von Berlin.

Wenn ich so sehe, mit welchen Problemen sich heute Völker herumschlagen müssen, dann geht es uns gut. Wir können lachen, das Wort "Jude" aussprechen, ohne den üblichen Betroffenheitskatau zu machen, auf Englisch singen, den Amerikanern die Leviten verlesen und gleichzeitig mit Russen befreundet sein. Wir sind stolz auf Berlin, die Perle an der Spree. Wir zeigen unsere Nationalflagge, wie andere auch, und werden nicht mehr verdächtigt, Ewiggestrige zu sein. Denk ich an Deutschland in der Nacht, denke ich, dass wir aus dem Gröbsten heraus sind. Vielleicht sind wir nicht die besten, aber wir können über uns lachen, und wir tragen nicht automatisch Lederhosen. Die Bundeskanzlerin wird als mächtigste Frau der Welt angesehen. Übertreibungen gehören zum Geschäft.

Deutschland ist schön. Ich zähle nicht auf, um nichts weglassen zu müssen. Vielleicht können wir zum erstenmal überhaupt unser Land so richtig knuddeln. Die WM, Johann Sebastian Bach, Beethoven, und sogar Mozart hatte einen deutschen Vater. Albert Einstein und die vielen anderen. Ja, auch massenhaft Juden, und deutsche Muslime können an ihrem Deutschsein noch ein wenig arbeiten. Wir sehen es mit Interesse und wünschen alles Gute. Neuschwanstein und die Loreley, die Vorzeigeobjekte, die so viele andere Schönheiten ahnen lassen. Im "fernen" Österreich denke ich an Deutschland in der Nacht und schlafe ruhig. Ein Land, das nicht mehr nur von Feinden umgeben ist.




Freitag, 25. Juli 2014

Eine seltsame Zeit: Krieg wie vor 100 Jahren

Natürlich ist niemand mehr über den Kriegsausbruch von 1914, also vor hundert Jahren, betroffen. Wir haben andere Probleme zu lösen. Und, überhaupt, ist man sich über die eigentlichen Ursachen des Ersten Weltkrieges alles andere als im klaren. Wer hatte schuld? Bei all den Mythen, nationalen Eruptionen, unnötigen Vorurteilen und völkischen Hirngespinsten schien diese Weltkatastrophe unvermeidlich. Lassen wir die meist unschuldigen Toten dieses Krieges ruhig schlafen. Viele noch Lebende können sich jedoch an den Zweiten Weltkrieg erinnern. Die Wunden bluten oft noch, und die der vielen anderen Konflikte, seit 1945, tun es auch noch. Das Elend der Opfer kann in voller Farbe heute ferngesehen werden. Jeden Tag. In Sekundeneile verbreiten sich die Hiobsbotschaften um den Globus, die wir jedoch an uns abprallen lassen, sofern wir nicht selbst daran beteiligt sind.

Bethaus für die Juden?

Sind wir etwa am Konflikt zwischen Russland und der Ukraine beteiligt? Der Abschuss einer Maschine mit fast 300 Menschen, darunter viele Menschen aus den Niederlanden, geht uns sehr nahe. Die vielen Toten, die der Krieg in Israel und in Palästina (ja, das Land gibt es auch) schon gekostet hat, lässt nicht darauf schließen, dass man irgend etwas aus der neueren Geschichte gelernt hat. Besitzt man die Waffen einmal, kommen sie auch zum Einsatz. Zumindest das hätte man seit Beginn der neueren Geschichtsschreibung lernen können. Vielleicht haben wir immer noch nicht den richtigen Ansatz zur Verhinderung von kriegerischen Auseinandersetzungen gefunden. Ich denke da an ein generelles Verbot hassgesteuerter Äußerungen in der Öffentlichkeit. Nein, vergessen wir das sofort: so naiv ist keiner mehr. Es gibt genügend Möglichkeiten, bewusste und unbewusste Regungen im Menschen zu manipulieren.
Für Muslime?

Ein origineller Gedanke wäre jedoch, die Steuereinnahmen in einem Land an Auflagen zu binden: jede Art von militärischer Ver(sch)wendung von Steuergeldern ist verboten. Wenn das alle täten, höre ich die Klugscheißer antworten, wäre das ja OK, aber nicht, solange die anderen da nicht mitmachen. Das gilt für alle Bereiche des Lebens. Also geht es einfach weiter so. Vielleicht hat aber der Herr da oben (oder ist es eine Dame? ein Wesen?) uns nicht mit der nötigen Intelligenz ausgestattet, um all das zu bewahren, was ein Leben schön machen kann. Inklusive, natürlich, den blauen Globus, auf dem wir kopflos herumtrampeln. Shalom heißt übrigens Frieden....

Dienstag, 22. Juli 2014

Das Verbrechen - Putin, Du verlierst!


Missverständnisse gibt es immer und überall auf der Welt. In der Diplomatie der weniger feinen Art werden sie sogar als Stilmittel eingesetzt, um dann durch Dementis und/oder überzogene Lobgesänge wieder bereinigt zu werden. Doch können gewollte Missverständnisse auch schnell zu Glatteis werden, auf dem man elendiglich ausrutscht, zum eigenen Schaden, natürlich.

Wir gehen einmal davon aus, dass der Abschuss des Verkehrsflugzeugs der  Malaysia-Airlines ein Versehen war. Kriminelle Absichten standen jedoch klar dahinter. Das Versehen: man wollte eine ukrainische Transportmaschine zur Strecke bringen. War das so? Es geht jetzt nur noch darum, die Verursacher ausfindig zu machen und die Verantwortlichen zu finden.


Herr Putin, warum haben sie sofort herumfantasiert und die offensichtlich Falschen beschuldigt? Haben sie nicht fragwürdige Freunde im östlichen Teil der Ukraine? Denen sie jede Art Unterstützung gewährt haben? Waffen, Panzer, Raketen? In die Hände von ungeübten Stümpern gelegt, noch dazu? Dann versteigen sie sich auch noch in Propagandatiraden der altsowjetischen Art. Die Welt hat begriffen. Dieses Mal kommen sie nicht mit einem blauen Auge davon. Allein 189 Holländer waren in dieser Maschine. 298 unschuldige Menschen fanden den Tod, und sie schwafeln herum, und setzen unglaubwürdige Gerüchte in die Welt. Dass diese Attacke eigentlich ihnen gelten sollte, auf ihrem Heimflug aus Lateinamerika? Eine abenteuerliche Frechheit, Angesichts so vieler Toten.

Sie haben vielleicht Notiz genommen vom zögerlichen Verhalten einiger Politiker wie Angela Merkel, Francois Hollande und David Cameron. Da muss noch ein Funken Verständnis für die Ex-Sowjetunion vorhanden gewesen sein. Durch diese brutalen Tabubrüche, die an internationale Schikane erinnern, sind die letzten Zögerlinge ins Lager der Falken übergetreten. Unberechenbare Amokläufer halten sich in der Politik, zumal auf internationalem Parkett, nicht lange. Die Diktatoren der Vergangenheit, Hitler, Stalin, Franco, Mussolini haben sich und ihre Regime auch nicht verewigen können. Heute, im Zeitalter der weltweiten Kommunikation, in Sekundenschnelle, wird es nicht lange dauern, bis sie die Rechnung präsentiert bekommen. Von ihren eigenen Landsleuten.

Donnerstag, 17. Juli 2014

Hilfe, jetzt reicht es mir!

Bei unserem Wegzug aus dem Schwarzwald nach Wien, musste auch das Festnetz abgemeldet werden. Gleichzeitig ging das Telefon kaputt, und mir blieben nur zwei Wochen, um, erkältet wie ich war, dem Umzug vorzubereiten. Es war Winter, und Cath war vorausgeeilt weil sie einen neuen Job antreten musste. Ich also, allein, krank und ohne Telefon. Seitdem hasse ich die Deutsche Telekom und kann das erklären.

Ich erspare mir die Einzelheiten. Den glasigen Blick von Telekommitarbeitern ertrage ich nicht mehr. Die albernen Emails, die mich hinhalten sollten, werde ich nicht vergessen. Ich empfehle das Büchlein des SPIEGEL-ONLINEmitarbeiters Tom König, "Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus", 2012. In seinem Kapitel "Reden mit der Wand" (Onkel Herbert, der Tod und die Telekom) hat er dazu alles gesagt. Sollten wir jehmals wieder eine Festleitung in Deutschland benötigen, weiß ich, wo wir nicht hingehen werden. Der Kunde als unterbemittelter Tollpatsch. Danke, für immer.

Sankt Bürokraz

Wie die Bürokratie die normale Hirnleistung wegfrisst, musste ich vor Jahren schon traurig erfahren. Da ich viel herumreise, kenne ich die  Schlingen und Ösen einer globalen Bürokratie, die sich anhand von Reisepässen immer wieder einen runterholt. Beispiel: mein Familienname enthhielt ein "ö" und ein scharfes "ß". Mein Rufname steht in der Geburtsurkunde an zweiter Stelle, was mich nie gestört hat. Ich trug, wegen latenter Urkundenangst, einmal alle 50 möglichen Schreibweisen meines Namens zusammen und stellte einen Antrag auf Anpassung an eine Art internationale Schreibnorm, die mir das Leben leichter machen sollte. Also, ohne ö und ohne ß.

Da ich die meiste Zeit meines Lebens nicht in Deutschland verbracht habe, lebte ich in einer ständigen Angst, meine französische Kreditkarte, mit o statt ö, könnte bei einem Vergleich mit meinem Reisepass zu meiner Verhaftung führen. Oder die Nennung meines ersten Vornamens (Mr. R.) statt des Familiennamens, könnte in einem Dokument in Indien mich in Schwierigkeiten versetzen. In Zypern, wo ich zeitweilig lebte, wurde aus meinem ß ein B, was mich beim Mieten eines Autos zu einer ganz anderen Person machte. Wie gesagt, ich fürchtete, dass eine meiner falschen Schreibweisen mich eines Tages als Urkundenfälscher entlarven könnte. Daher der Antrag.

Nackte Tatsache: Geboren ist geboren.

Der Antrag wurde begründet und mit schriftlichen Belegen ausgestattet. Dann begann das Warten. Ungefähr zwei Jahre. Ich fragte dann die zuständige Behörde, ob ich als Steuerzahler meines Heimatlandes nicht das Recht auf eine behördliche Antwort  hätte. Die zuständige Dame reagierte sofort: Ihrem Antrag wurde stattgegeben. Sie müssen sich die Urkunde über Ihren neuen Namen aber persönlich hier abholen und den Empfang bestätigen. Um Himmels Willen. Letztes Jahr klappte es dann. Ich wollte das Papier unterschreiben und abholen, um mir endlich einen neuen Pass machen zu lassen. "Sind sie hier noch polizeilich gemeldet?" wurde ich gefragt. Antwort: nein. "Dann kann ich ihnen die Urkunde nicht aushändigen", hieß es dann. Bevor, ob so vieler Renitenz, mich mein seelisches Gleichgewicht verließ, sagte ich: "Ich melde mich hiermit für drei Tage polizeilich an". Dann hatte der Amtsschimmel ein Einsehen. Ich bekam das Dokument, legte es bei der deutschen Botschaft in Wien vor und erhielt einen neuen Pass. Das die Namens-Änderungs-Urkunde ausstellende Amt auferlegte mir noch die Verpflichtung, die die Geburtsurkunde ausstellende Behörde innerhalb von drei Monaten davon zu informieren. Jetzt reichte es mir. Geboren ist geboren, sage ich mir. Begnügt euch mit der Deutschen Telekom. Die wird's schon richten.

Mittwoch, 16. Juli 2014

2. Die Ulrich-Zasius-Leute erinnern sich

In einem etwas vorgerückten Leben kommt es selten vor, dass man mit geballter Kraft an Vergangenes erinnert wird. Der wache Mensch mischt seine Vergangenheit mit dem Alltag der Gegenwart. Ob Zukunft dabei noch eine große Rolle spielt? Wenn alte Freunde aus verschiedenen Himmelsrichtungen für ein paar Tage zusammenkommen, kann für kurze Zeit eine Erinnerungskultur entstehen. Dabei muss nicht viel Alkohol fließen. Hauptsache, wir haben uns wieder entschlossen, im Hofgut Himmelreich bei Freiburg Quartier zu nehmen und die ganz normale Gruppendynamik wirken zu lassen.

Was noch nicht gewusst wurde, war die Tatsache, dass die WM in Rio mit einem Triumph Deutschlands endete. Wie gerne hätten wir das schon gewusst, als wir am 2. Tag unserer Begegnung mit dem Bähnchen nach Freiburg zogen, um unsere geliebte Studentenmetropole in Augenschein zu nehmen. Um das Münster, dessen Turm wie immer mit einem Baugerüst versehen war, waberte ein Weinfest, das nicht eingeplant war. Also schlenderten wir über den Markt, der uns schon vor 50 Jahren betört hatte, und auch heute noch überquillt von Obst, Gemüse und anderem.


Die anschließende Einkehr hatte etwas Feierliches: gerade als die Uhr Zwölf schlug, betraten wir das Münster und wurden Zeugen einer halbstündigen Besinnung, die von einer Nonne geleitet wurde. Ihre Ansprache war genau das Richtige für all die Besucher, die einmal innehalten wollten. Dann erfüllte der Gesang einer herrlichen Stimme den gotischen Raum. Es erschien uns wie der feierliche Höhepunkt unseres Treffens. Und was vielleicht einmal wie ein zusammengewürfelter Haufen männlicher Studenten eines siebten Stockes in einem Studentenheim in Freiburg wirkte, wurde eine dankbare Gemeinschaft (beiderlei Geschlechts), die sich freute, wieder einmal die Mühen einer solchen Begegnung auf sich genommen zu haben.

Der abschließende Sonntag wurde diesmal nicht durch die abrupte Abreise der Freunde bestimmt, was für Traurigkeit und Leere gesorgt hätte. Nein, alle blieben noch so lange sie es konnten, und die aufkommende Melancholie hielt sich in Grenzen. Der Gedanke, dass wir uns bald wiedersehen könnten, war auf unseren Gesichtern zu lesen.







Montag, 14. Juli 2014

Die WM ist vorbei - USA als Weltmeister?

Sicher wisst ihr schon, ob die Nähte von Angelas Strümpfen richtig gesessen haben, als sie in Rio das Endspiel betrachtete. Ich gehe davon aus, dass die NSA oder auch die CIA während der Weltmeisterschaft im Fussball auf Hochtouren arbeitete, um eventuell Neues zu erspähen. Dass Deutschland dieses Mal gegen Argentinien das Endspiel gewonnen hat, dürfte sich noch gestern Abend herausgestellt haben, als die Schreie der Zuschauer durch die leeren Straßen hallten. Auch die NSA hat das gehört. Und gleich zu den Akten gelegt, denn was, bitteschön, kann passieren, wenn eine Milliarde Menschen fieberhaft einem Fussballspiel folgen? Die paar Terroristen, die nicht Fussball guckten, hatten anderes zu tun.

Meine Lage war eine dämliche: ich hatte in meinem leerstehenden Schwarzwaldhäuschen keinen Fernseher, schlug alle Einladungen, irgendwo mitzuglotzen, wegen Müdigkeit aus und fand mich im Bett wieder, mit einem schwachbrüstigen Radiogerät, das gerade mal einen französischen Sender, France Inter, aufwies. Also hörte ich den Anfang des Spiels auf Französisch. Es war schön, einem französischen Reporter zuzuhören, der voll des Lobes für die Deutschen war, und die altbekannte deutsch-französische Rivalität total über Bord geworfen hatte. Der Name "Messi" tauchte allerdings ständig auf, sodass ich mich fragte, ob er nicht gar für Argentinien spielte. Die NSA hätte mir das sofort sagen können.

Dann kam mir der Gedanke, nach einem süddeutschen Sender zu suchen. Das gelang ohne Mühe. Ich hörte das verzweifelte Stöhnen des Reporters und wusste, wo ich gelandet war. SWR. Dann kam der eigentliche Höhepunkt, als das Spiel mit Null zu Null zu Ende ging und die Verlängerung anstand. Jetzt war ich hellwach. Dann geschah es: ein Tor wurde geschossen. Deutschland ist Weltmeister! Meine Freude äußerte sich in stillen Säufzern, denn niemand hätte mich gehört. Dann, plötzlich, tutete es, knallte es und jubelte es auf den Sraßen, die sich mit Leben füllten. In dieser Nacht müssen die Kollegen von NSA und CIA auf Hochtouren gearbeitet haben, denn, wie wir wissen, sind sie längst Weltmeister im Ausspionieren privater Angelegenheiten, rund um die Welt. Glückwunsch!



Sonntag, 13. Juli 2014

NSA, CIA etc. - das Schwanken einer Großmacht.

Denkt nicht, Geschichte ließe sich steuern. Sie geschieht. Was man historische Augenblicke nennt, sind Dinge, auf die man kaum Einfluß hat: Wie ein Krieg ausgeht. Auch Israel weiß da nicht mehr als andere. Die deutsche Wiedervereinigung , für die nicht Maggie Thatcher eingetreten ist, sondern der gerade beerdigte Eduard Schewardnadze, ehemals Außenminister der Sowjetunion. Auch der Erste Weltkrieg, gerade mal vor 100 Jahren über uns gekommen, hat die Welt verändert. Ehemalige Großmächte hatten sich übernommen und mussten alle einen hohen Preis dafür bezahlen. Amerika stieg zur Weltmacht auf, was nicht heißt, dass sein Abstieg einfach ausgeschlossen werden kann. Aber, was machen wir mit China? Indien? der ehemaligen Sowjetunion? Der Europäischen Union? Vielleicht ein noch schlafender Löwe? Vielleicht schon ein Rohrkrepierer? Wer weiß.

Interessant dabei sind die USA: werden sie es schaffen, etwas Grundsätzliches zu kapieren? Das Auswahlverfahren für politische Führer, vor allem US-Präsidenten, ist nicht gut. Reich muss er sein. Interessen vertreten. Und er darf nichts ändern. Ist er gewählt, verfügt er über unglaubliche Mittel, Steuergelder und Zuwendungen, mit denen er NSA, CIA etc, erlauben kann (muss?), die ganze Welt auszuspionieren. Das ist gesetzwidrig. Den gefährlichen Waffenbesitz im Lande kann er auch nicht eindämmen. Amokläufe sind Terrorismus im Kleinen. Ein vernünftiges Gesundheitswesen wird immer noch abgelehnt. Warum? Fehlinformation? Kein Geld? Schlechtes Bildungssystem?

Die Unwissenheit des regierenden Volkes (man wählt ja schließlich) schließt ausreichende Kenntnis über den Rest der Welt aus. Das macht Amerika zum Spielball von Gewalten. Reaktionen auf die Krisen der Welt werden immer vorsichtiger gehandhabt, weil sie Geld kosten, weil die USA nicht mehr überzeugen können. Auch andere wissen, was Menschenrechte sind, und andere können bessere Autos bauen. Vielleicht auch den Frieden besser organisieren?

Gerade geht eine Welle der Empörung um die Welt. Auch Deutschland, das nicht gerade unschuldig ist, beteiligt sich jetzt am Protest, denn das Herumschnüffeln in anderer Leute Privatleben durch NSA, CIA und ähnliche Geheimorganisationen ist unerträglich geworden. Deutschland hat endlich einen Spion ausgewiesen, und Amerika zieht eine Augenbraue hoch. Vor allem regt die Arroganz dieser "Freunde" auch den wohlwollendsten Amifreund auf. Statt Lehren zu erteilen, wie diskret man mit banalen Geheimnissen umzugehen hat, könnte man ein wenig zerknirscht daherkommen und nicht immer noch so tun, als wären die anderen schuld.  Die USA sind gerade dabei, zu einem politischen Zwerg zusammenzuschrumpfen, der jede Glaubwürdigkeit verloren hat. Versucht doch, zu kapieren, dass Terrorismus nicht durch Schnüffeln in Privatsphären aufgedeckt wird, sondern durch gezielte Zusammenarbeit mit befreundeten Ländern. Jede Art von Großmachtgetue, liebes Amerika, wird sich bitter rächen. Belehrungen durch die Politlobby Amerikas wird sich jetzt auch hoffentlich die brave Bundesrepublik für immer verbitten.

Samstag, 12. Juli 2014

Paul, jetzt auch Du!

Du spieltest Geige, wenn ich mich recht erinnere. Du lachtest gern. Nie habe ich Dich wütend gesehen. Als junger Priester hat man Dich in den Schwarzwald versetzt, nach Riedböhringen, wo Du mit Ruth, Deiner Haushälterin, ein harmonisches, ja sogar frohes Leben führtest. Ein Leben, das von gegenseitigem Respekt, ja Freundschaft geprägt war. Das Haus in dem Du wohntest, hatte dicke, Jahrhunderte alte Mauern. Im Winter frohr man darin etwas. Deine kleine Gemeinde muss Dich geliebt haben, und ein Sohn dieser Gemeinde hatte es bis zum Kurienkardinal in Rom gebracht.

Ich wohnte als Student bei Deinen Eltern in Freiburg. Als Du erfuhrst, dass ich eine Reise nach Rom plante, batst Du mich, einen Brief an Kardinal Bea mitzunehmen, denn es ging um die Vorbereitung eines Besuches in seiner Heimatgemeinde. Der Weg, zu Fuß, hinauf, bis fast ans Ende der Via Aurelia, die noch zum Vatikan gehörte, war lang und beschwerlich. Ich wurde mit diesem Brief von einem dünnen Pater mit Soutane zum Kardinal geführt. Meine Überraschung war groß: ich begegnete einem Achtzigjährigen, einem durchgeistigten Herrn, mit dem man sofort Freundschaft schließen musste. Nach einstündiger Unterhaltung übergab der Kardinal mir ein Bigletto d'Ingresso, eine Eintrittkarte zur Ostermesse im Petersdom, damals gefeiert von Papst Johannes dem Dreiundzwanzigsten. Die Ehrentribühne, eine Treppe hoch, direkt gegenüber dem Altar, war mein Ziel. Wie ein Promi wurde ich von einem Schweizergardisten dorthin geleitet. Ich kam neben dem westdeutschen Außenminister zu sitzen, von Brentano, der mich selbstverständlich ignorierte.

Zurück in Freiburg, Paul, wenn Du Deine Familie besuchtest, kamen auch andere Priesterfreunde ins Haus. In fröhlicher Runde - auch Deine geliebte Schwester Anne - war oft dabei, wurde gefeiert und gesungen. Zu Deinen besten Freunden gehörte Klaus Hemmerle, der später Bischof wurde und früh starb. Seine Intelligenz und sein Humor waren umwerfend. Er liebte Schüttelreime und ergötzte uns damit. Himmlische Heerscharen, die zu Haarscheren  wurden, usw. Wenn er ein wenig über das Ziel hinausgeschossen war und der Reim unanständig zu werden drohte, hielt er plötzlich inne und errötete wie ein Schuljunge. Das Lachen konnte er aber nicht mehr verhindern. Er konnte auch mühelos einen Vortrag des greisen Philosophen Heidegger in weniger als 10 Minuten verständlich zusammenfassen. Sein und Zeit, eben.

Auch Ernesto, ein Philosophiestudent aus dem Baskenland, der bereits die Weihen des Priesters hatte, gehörte zu den abendlichen Lachern im Hause Sumser. Sein Deutsch war perfekt. Mit dem leicht surrealistischen spanischen Humor konnte er Wortspiele herbeizaubern, die mehr als kreativ waren. Du, Paul, warst jedoch der Musische, Klaus der Hochgeistige, Ernesto, der gezähmte Stierkämpfer. Ich war der Genießer. In dieser Freundesrunde habe ich mich sehr wohl gefühlt. Klaus konnte man gelegentlich im Fernsehen sehen. Ernesto schrieb und übersetzte aus dem Russischen und Du, Paul wurdest immer stiller. Es ging Dir nicht gut. Was würde ich geben, wenn ich Dich nocheinmal gesehen hätte. 


Gestern haben wir Dich zu Grabe getragen. Was bleibt, lieber Paul, ist die Liebe, die nicht nur die riesige Trauergemeinde Dir entgegenbrachte. Alle, denen Du begegnet bist, haben Dich geliebt. So wird es auch bleiben.




Donnerstag, 10. Juli 2014

1. Die Zasius-Bande hat gelernt, sich zu benehmen.

Nein, es gab dieses Mal keine Schlägereien. Das Treffen verlief friedlich, obwohl die Spannungen, ganz am Anfang, nicht zu übersehen waren: Die Frage, kommen sie oder kommen sie nicht? stand sichtbar im Raum. Wie schön, dass zu diesem Treffen von betagten Herrschaften noch unvorhergesehen und freiwillig weitere Teilnehmer anreisten. Die Urbewohner jenes Studentenheimes in der Freiburger Lehenerstraße, des 7. Stockwerkes, haben es noch einmal geschafft, teils von ganz weit her nach Himmelreich zu kommen, dem Anfang des Schwarzwälder Höllentales, teils ganz aus der Nähe. Für die Übernachtungsmöglichkeiten sorgte Andrea Stuzmann vom Hofgut Himmelreich. Dankbare Blicke trafen sie schon bei der Ankunft, denn sie hat seit Jahren das gelegentliche Treffen der Ulrich-Zasius-Häusler möglich gemacht.

Dr. Who?
Bing und May waren aus New York über Berlin, Dresden, Prag und Wien angereist. Sie hatten Wolfgang im Gepäck, der seine Cath in Wien lassen musste. Christian und Christel ("die Riefenstahls") hatten eine lange Anfahrt aus Bremerhaven, Klaus Bosecker, (der Biologe) schaffte es von Hannover in den Schwarzwald, Günter und Marianne (die "Beckers") kamen aus DORTMUND. Sie fuhren DORT FORT UND - fühlten sich in Himmelreich sichtbar wohl. "Fernreisende" waren auch Marianne Sick und Pit Schwaibold, aus dem süddeutschen Raum. Die fast Eingeborenen aus Neustadt und Freiburg waren Heinrich und Angela West, bzw. Winfried und Maria Hagenmaier ("das Einhorn"). Heinrich, den Cath immer für eine Verkörperung von Dr. Who hielt, einer Kultserie für Kinder im britischen Fernsehen, nahm schamlos die Rolle des Alterspräsidenten ein, während Winfried sich auf den Lorbeeren seines Buches über das Einhorn ausruhen durfte.


Der Abend der Anreise war einem gemeinsamen Essen gewidmet, das unser Pit immer wieder mit Nachrichten über ein Fussballspiel in Brasilien fütterte, bei dem die deutsche Mannschaft offensichtlich gewann. Als dann der Einzug ins Viertelfinale (???) feststand, gesellte er sich zu den anderen. Getrunken wurde eindeutig mehr als beim letzten Treffen vor 3 Jahren. Das könnte jedoch auch damit zusammen hängen, dass einige Überraschungsgäste auftauchten: Philippe und Ulrike, die "zufällig" in Freiburg weilten, wo Philippe studiert und seine Ulrike gefunden hatte, deren Elternhaus in der Schwarzwaldmetropole stand. Die beiden wohnen schon seit vielen Jahren in Paris, wo Wolfgang sie vor kurzem wiedergefunden hatte. Auch eine Freundin, die nur indirekt mit dem Zasius-Haus zu tun hatte, Inge Zügel, war aus nächster Nähe als "special guest" angereist. Eine weitere Überraschung für alle: Wolfgangs geliebte Tochter Natascha - alle kannten sie noch als "Maus" - tauchte einfach hier auf, wohl aus Neugier, denn so war sie immer: Man muss hinsehen, statt wegzusehen. Sie treibt jetzt als Oberärztin im badischen Bühl ihr Unwesen, wo sie fröhlich an menschlichen Gliedern herumsägt, worauf ihr Vater sehr stolz ist.

May und Bing, wieder "zuhause"
Von Freitag bis Sonntag, Anfang Juli, hielten sich die Gespräche. Der älteste war wohl Heinrich, die jüngste war "Maus" dazwischen lagen all die anderen. Zu einem Skandal kam es dann doch noch, ganz am Ende des Wiedersehens: Rolf aus Finnland, Hermann, Waltraud, Arfst, Lucile und Rüdiger, Kirsti aus Jyväskylä, Dr. Ezawa, Eivind und unser geliebter Tomo (aus Zagreb), sie alle konnten nicht kommen, während fast jeder mit dem Gefühl angereist war, dass dieses Treffen wohl unser letztes in diesem Leben sein könnte. Der Skandal: nicht nur Bing und May, sondern alle anderen waren der Meinung, dass wir bald wieder in Himmelreich zusammenkommen sollten.