Mittwoch, 30. Juli 2014

Was machen wir mit diesem Sommer?


Es kann natürlich sein, dass der Urlaubspatient sich sein Nest beizeiten erwühlt hat und sich um diesen Sommer nicht scheren muss. Man schlendert an den Strand. Die Sonne scheint unaufhörlich, und das Bier ist auch nicht schlecht. Die Anreise war etwas happich, aber einmal die 1000 km gemacht, kann nichts mehr schiefgehen. Die WM ist auch vorbei, und ob das Elektrogeschäft geschlossen hat oder nicht, wen kümmert’s?

Die Zurückgebliebenen sind das Problem. Nicht einmal auf dem Balkon kann man sich räkeln, ohne, dass wieder ein neuer Regenguss im Überfallverfahren alles nass macht, inklusive die frisch gekaufte Zeitung. Es ist ein Jammer. Die Sturzbäche reissen Schäden in die Gärten. Das Ende dieser Regenzeit scheint in keinem Wetterbericht auch nur ansatzweise angekündigt zu werden. Begriffe wie sintflutlich und vorsintflutlich sind an der Tagesordnung. Dabei weiss keiner mehr, was die Sintflut eigentlich bedeutet hat. Von der Arche Noahs ganz zu schweigen. Der Zurückgebliebene träumt weiter vom biblischen Wunder, nämlich, dass es aufhört zu regnen, die Sonne kommt heraus und die Wiesen werden wieder trocken.

Natürlich geht die Dauer dieses Un-Wetters jedem auf den Senkel. Das Fernsehprogramm  hat darüber hinaus das jahresübliche Niveau schon unterboten, indem es mentalen Schrott ausstrahlt, und von Politikern hört man auch, dass sie entweder abgetaucht sind, oder Angst und Schrecken verbreiten. Putin an erster Stelle. Aber die Genossen vom Heiligen Land machen auch von sich reden: Es wird unerbittlich getötet, gerächt, zerstört und gerächtfertigt. Man möchte es nicht mehr hören. Die Ankündigungen für den Herbst sind auch nicht beruhigend. Von einem stürmischen Herbst und kalten Winter ist die Rede.  Wollen sie uns jetzt weichkochen? Oder kommt endlich die Schwalbe, die zwar noch keinen Sommer macht, aber genügend Hoffnung auf bessere Zeiten verbreitet. Unser Wetter - wer ist eigentlich schuld daran? - ist nur noch zum Kotzen.

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