Ich muss es so sagen: Island war vor dreißig Jahren eine gastronomische Wüste, wobei Lachs und Lamm natürlich immer zur Verfügung standen. Doch es gab kaum Gasthäuser, die über eine rudimentäre Küche hinauskamen. Und der Wein: fast alles teurer Import von zweifelhafter Herkunft. In Reykjavik gab es meines Wissens zwei "Abgabestellen" für Alkohol, eine im Osten und eine im Westen der Stadt. Diese waren nur am Freitagabend und Samstag früh geöffnet. Die Alkoholsituation in Island konnte man da bildhaft studieren. In manchen Schaufenstern sah man schwarz angesengte Schafsköpfe, die Augen daneben liegend, ebenfalls gerne gegessen. Das machte reine Esstouren nach Island äußerst selten. Kulinarisch gesehen war Island der wilde Norden.
Das hat sich nach und nach geändert. Guten Wein und feines Bier findet man jetzt überall. Bei unseren Freunden auf den Westmännerinseln aßen wir uns schon letztes Jahr an Hummerschwänzen dumm und dusselig. Dieses Jahr stießen wir überall auf originelle und sehr gute Restaurants. Einige der vorgefundenen Leckereien haben uns kräftig beeindruckt. So in Borganes, das einfache Gasthaus eines Museums: hier gab es geräuchertes Schafstatar mit weißem Meerrettich und etwas Roter Beete, die das Tatar in ein aufregendes Lila tauchte. Auf den drei Tatarhäufchen thronten je eine Blaubeere. Das Ganze eingerahmt von Rauke, die von vielen auch Ruccola genannt wird. Bei Yrsa, Carlos und Marta aßen wir zu neunt im Sommerhaus der Familie, in einer wahren Wildnis, 4 kg frischen Lachs, im Fluss daneben gefangen, auf beiden Seiten angebraten. Dazu gab es isländische "Kartöffele", gebraten, und reichlich Wein. Köstlich. A memorable meal, indeed.
Letztes Jahr bekamen wir, hoch im Norden, Fohlencarpaccio, das ich noch nie gegessen hatte. Auch dieses für Pferdefleischgegner eigentlich erstaunlich gut. Island weiß oft nicht, wohin mit dem stolzen Tier, das alle lieben und als Art Lebenskamerad betrachten. Zu beachten ist auch die köstliche Hummersuppe, die man im Hafencafé in Grindavik bekommt. Man geht einfach an den Suppentopf, holt sich die Hummerstücke heraus und isst bis man keine Lust mehr hat. Preis für 4mal Hummersuppe satt: 4.800 isl. Kronen (30 €). Recht preiswert. Auch die überall angebotene Lammfleischsuppe, mit viel Gemüse, ist sehr schmackhaft. Man kann jetzt sogar von einer neuen nordischen Küche sprechen. Überall im Lande entstehen neue Essmöglichkeiten für den Kenner. Dazu kommt der ständig wachsende Tourismus, der diese Angebote lebhaft goutiert.
Kein Isländer würde aus dieser Entwicklung eine wichtige Angelegenheit machen. Man ist immer noch
beeindruckt von den kulinarischen Errungenschaften der großen Kochländer wie Frankreich, Italien, Spanien. Dabei sind ganz andere Länder auf dem Vormarsch: Thailand, China, Indien usw. Typisch isländisch ist jedoch die frische Art, mit der man an die nordische Küche herangeht: Ohne Aufhebens, aber mit einem gestrichenen Maß an Experimentierfreude.
Das hat sich nach und nach geändert. Guten Wein und feines Bier findet man jetzt überall. Bei unseren Freunden auf den Westmännerinseln aßen wir uns schon letztes Jahr an Hummerschwänzen dumm und dusselig. Dieses Jahr stießen wir überall auf originelle und sehr gute Restaurants. Einige der vorgefundenen Leckereien haben uns kräftig beeindruckt. So in Borganes, das einfache Gasthaus eines Museums: hier gab es geräuchertes Schafstatar mit weißem Meerrettich und etwas Roter Beete, die das Tatar in ein aufregendes Lila tauchte. Auf den drei Tatarhäufchen thronten je eine Blaubeere. Das Ganze eingerahmt von Rauke, die von vielen auch Ruccola genannt wird. Bei Yrsa, Carlos und Marta aßen wir zu neunt im Sommerhaus der Familie, in einer wahren Wildnis, 4 kg frischen Lachs, im Fluss daneben gefangen, auf beiden Seiten angebraten. Dazu gab es isländische "Kartöffele", gebraten, und reichlich Wein. Köstlich. A memorable meal, indeed.
Letztes Jahr bekamen wir, hoch im Norden, Fohlencarpaccio, das ich noch nie gegessen hatte. Auch dieses für Pferdefleischgegner eigentlich erstaunlich gut. Island weiß oft nicht, wohin mit dem stolzen Tier, das alle lieben und als Art Lebenskamerad betrachten. Zu beachten ist auch die köstliche Hummersuppe, die man im Hafencafé in Grindavik bekommt. Man geht einfach an den Suppentopf, holt sich die Hummerstücke heraus und isst bis man keine Lust mehr hat. Preis für 4mal Hummersuppe satt: 4.800 isl. Kronen (30 €). Recht preiswert. Auch die überall angebotene Lammfleischsuppe, mit viel Gemüse, ist sehr schmackhaft. Man kann jetzt sogar von einer neuen nordischen Küche sprechen. Überall im Lande entstehen neue Essmöglichkeiten für den Kenner. Dazu kommt der ständig wachsende Tourismus, der diese Angebote lebhaft goutiert.
Kein Isländer würde aus dieser Entwicklung eine wichtige Angelegenheit machen. Man ist immer noch
beeindruckt von den kulinarischen Errungenschaften der großen Kochländer wie Frankreich, Italien, Spanien. Dabei sind ganz andere Länder auf dem Vormarsch: Thailand, China, Indien usw. Typisch isländisch ist jedoch die frische Art, mit der man an die nordische Küche herangeht: Ohne Aufhebens, aber mit einem gestrichenen Maß an Experimentierfreude.