Dem Zynismus von der frei machenden Arbeit ist auch Elie Wiesel nicht entgangen. Doch er überlebte, und er konnte darüber berichten. Auch den Friedensnobelpreis erhielt er für seine Werke. Das allererste, La Nuit, von seiner Frau ins Englische übersetzt (Night), beschreibt seine Zeit als Kind rumänischer Eltern, in der Nazizeit. Er kannte Auschwitz und Buchenwald, wie es sich für einen jüdischen Jungen gehörte. Er verlor seine Eltern und seine achtjährige kleine Schwester. Seine gottgläubige Unschuld, so beschreibt er das, habe er dabei für immer verloren.
Im Buch Night, Die Nacht, rechnet er auf 120 Seiten mit dem Übelsten ab, das das Naziregime hervorgebracht hat. Die menschenverachtende Primitivität, deren nur Kreaturen der untersten Klasse fähig waren, setzt sich dem ungeübten Leser wie ein Virus in den Pelz. So schrecklich muss diese Zeit gewesen sein, dass es schwerfällt, Einzelheiten zu glauben. Nicht nur die faschistische Gewalt, nein, auch die große materielle Not von Naziopfern wird anschaulich wiedergegeben.
Natürlich neigt man leicht dazu, solchen täglichen Terror beiseite zu schieben, ihn in den Bereich der Fabeln abzuwimmeln. Oder, anzunehmen, nur deutsche Juden hätten dies alles mitmachen müssen. Wer heute den unüberlegten Schwachsinn rechtsorientierter Nazisympatisanten mit anhören muss, versteht, was Totalitarismus bedeutet. Durch das Internet erhält heute jeder Unsinn die Möglichkeit, über den gesamten Erdball verbreitet zu werden. Seine Herkunft bleibt dabei oft im Dunkeln. Auch der Nationalsozialismus hatte eine internationale Dimension. Doch waren weltweit nur wenige und diese nur für kurze Zeit vom Virus befallen.
In Elie Wiesels Night spielt die Angst eine große Rolle. Er zeigt, was die Angst aus Menschen machen kann. Feiglinge, Lügner, sogar Verbrecher. Und natürlich Opfer. Mein harmloses Paradebeispiel war - als ich ein Kind war - eine junge Nachbarin namens Lydia. Sie war eine rotzfreche Nazigöre, die schon Heilhitler jubelte, bevor es einen Anlass gab. Als dann "feindliche" Soldaten durch unsere Straße zogen, präsentierte sie sich im Sonntagskleid mit Blumen aus ihrem Garten, die sie auf unsere Eroberer warf. Die pure Angst hatte sie diesen Soldaten ihre Ehrenbezeugung zeigen lassen. Angst ist ein miserabler Ratgeber.
Im Buch Night, Die Nacht, rechnet er auf 120 Seiten mit dem Übelsten ab, das das Naziregime hervorgebracht hat. Die menschenverachtende Primitivität, deren nur Kreaturen der untersten Klasse fähig waren, setzt sich dem ungeübten Leser wie ein Virus in den Pelz. So schrecklich muss diese Zeit gewesen sein, dass es schwerfällt, Einzelheiten zu glauben. Nicht nur die faschistische Gewalt, nein, auch die große materielle Not von Naziopfern wird anschaulich wiedergegeben.
Natürlich neigt man leicht dazu, solchen täglichen Terror beiseite zu schieben, ihn in den Bereich der Fabeln abzuwimmeln. Oder, anzunehmen, nur deutsche Juden hätten dies alles mitmachen müssen. Wer heute den unüberlegten Schwachsinn rechtsorientierter Nazisympatisanten mit anhören muss, versteht, was Totalitarismus bedeutet. Durch das Internet erhält heute jeder Unsinn die Möglichkeit, über den gesamten Erdball verbreitet zu werden. Seine Herkunft bleibt dabei oft im Dunkeln. Auch der Nationalsozialismus hatte eine internationale Dimension. Doch waren weltweit nur wenige und diese nur für kurze Zeit vom Virus befallen.
In Elie Wiesels Night spielt die Angst eine große Rolle. Er zeigt, was die Angst aus Menschen machen kann. Feiglinge, Lügner, sogar Verbrecher. Und natürlich Opfer. Mein harmloses Paradebeispiel war - als ich ein Kind war - eine junge Nachbarin namens Lydia. Sie war eine rotzfreche Nazigöre, die schon Heilhitler jubelte, bevor es einen Anlass gab. Als dann "feindliche" Soldaten durch unsere Straße zogen, präsentierte sie sich im Sonntagskleid mit Blumen aus ihrem Garten, die sie auf unsere Eroberer warf. Die pure Angst hatte sie diesen Soldaten ihre Ehrenbezeugung zeigen lassen. Angst ist ein miserabler Ratgeber.
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