Dürfen wir oder dürfen wir nicht lachen wie die anderen? Was bierernst ist, wissen wir. Aber dürfen wir einen jüdischen Witz nacherzählen und darüber lachen? Wir dürfen, aber wir trauen uns nicht. Das hat uns unsere Vergangenheit beschert. Sechs Millionen Juden, da kann man nicht mehr unbeschwert loslachen. Zum Lachen gehört viel Takt. Da fängt man am besten bei sich selbst an.
Mir wurde schon mit drei Jahren beigebracht, über mich selbst zu lachen. Mein Papa, der das eigentliche Opfer meines Tuns war, lachte aus vollem Hals, als ich ihm vor Aufregung über seine Erzählungen und auf seinen Schultern sitzend, ins Genick pinkelte. Einem einigermaßen stubenreinen Kind ist so etwas mehr als peinlich. Mein Vater befreite mich davon, indem er sich ausschüttete vor Lachen, wenn es einen guten Anlass gab.
Deshalb kann ich auch heute noch lachen (es ist ein freundliches Lächeln), wenn ich zu einer Beerdigung gehe. Als Kind fürchtete ich mich davor, in eine Beerdigung zu geraten und dann das Lachen nicht unterdrücken zu können. Wir sind ein ernstes Volk, das sich das alberne, und weniger alberne Lachen selbst versaut hat. Wir haben die Unschuld beim Lachen verloren und gehen unsicher auf Eiern, wenn andere losprusten.
Es ist das kollektive Schuldgefühl, das wir uns selbst beigebracht haben, das aber auch andere ganz gerne bei uns sehen, haben wir doch selbst alles getan, um die Scham des Bösewichts auf uns zu nehmen. In meinem Geburtsjahr haben noch die Nazis regiert. Da durfte man nichts außer an einem Juden keinen guten Faden zu lassen. Manche haben das auch gebüßt, andere eben nicht. Neben den Juden wurden auch andere (Minderheiten) brutal behandelt: Zeugen Jehovas, Behinderte, rassisch "Fragwürdige" und religiös oder politisch Andersdenkende.
Die Geschichte hat uns auferlegt, beim Lachen vorsichtig zu sein. Bierernst müssen wir deshalb nicht werden, nur weil uns ein Hindu, ein Moslem, ein Araber oder Israeli über den Weg läuft. Das Geheimnis liegt nicht in unserer Nazivergangenheit, sondern darin, dass verdammtnochmal alle Menschen gleich sind. Leute wie Weidel, Storch, Trump oder Le Pen werden das auch noch lernen, während der Deutsche an sich ein Problem mit seinem Humor zu haben scheint. Wir sind humoristisch gesehen etwas gestört. Darüber darf jedoch herzlich gelacht werden.
Mir wurde schon mit drei Jahren beigebracht, über mich selbst zu lachen. Mein Papa, der das eigentliche Opfer meines Tuns war, lachte aus vollem Hals, als ich ihm vor Aufregung über seine Erzählungen und auf seinen Schultern sitzend, ins Genick pinkelte. Einem einigermaßen stubenreinen Kind ist so etwas mehr als peinlich. Mein Vater befreite mich davon, indem er sich ausschüttete vor Lachen, wenn es einen guten Anlass gab.
Deshalb kann ich auch heute noch lachen (es ist ein freundliches Lächeln), wenn ich zu einer Beerdigung gehe. Als Kind fürchtete ich mich davor, in eine Beerdigung zu geraten und dann das Lachen nicht unterdrücken zu können. Wir sind ein ernstes Volk, das sich das alberne, und weniger alberne Lachen selbst versaut hat. Wir haben die Unschuld beim Lachen verloren und gehen unsicher auf Eiern, wenn andere losprusten.
Es ist das kollektive Schuldgefühl, das wir uns selbst beigebracht haben, das aber auch andere ganz gerne bei uns sehen, haben wir doch selbst alles getan, um die Scham des Bösewichts auf uns zu nehmen. In meinem Geburtsjahr haben noch die Nazis regiert. Da durfte man nichts außer an einem Juden keinen guten Faden zu lassen. Manche haben das auch gebüßt, andere eben nicht. Neben den Juden wurden auch andere (Minderheiten) brutal behandelt: Zeugen Jehovas, Behinderte, rassisch "Fragwürdige" und religiös oder politisch Andersdenkende.
Die Geschichte hat uns auferlegt, beim Lachen vorsichtig zu sein. Bierernst müssen wir deshalb nicht werden, nur weil uns ein Hindu, ein Moslem, ein Araber oder Israeli über den Weg läuft. Das Geheimnis liegt nicht in unserer Nazivergangenheit, sondern darin, dass verdammtnochmal alle Menschen gleich sind. Leute wie Weidel, Storch, Trump oder Le Pen werden das auch noch lernen, während der Deutsche an sich ein Problem mit seinem Humor zu haben scheint. Wir sind humoristisch gesehen etwas gestört. Darüber darf jedoch herzlich gelacht werden.
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