Freitag, 15. Dezember 2017

Pechschwarze Nacht

Nacht ist die Steigerung von Dunkel. Wer geistig umnachtet ist, sieht schwarz. Wenn der Winter kommt, bestimmen die Raben, was hell und was dunkel ist. Das Dunkel kommt nicht nur, es bricht herein. Rabenschwarz ist die Nacht. Sie dauert ihre Zeit. Ist Weihnachten deshalb unser Lichterfest?


Ein riesiger Versuch, das Dunkel zu besiegen? Kinder leiden sehr an dieser Nacht. Brennende Kerzen lassen der Nacht das Dunkel. Wer sich hineinbegibt, benötigt die Hoffnung auf Helle. Licht ist also das Warten auf das Ende der Nacht. A Long Day's Journey Into Night. Eugene O'Neill. Eines langen Tages Reise in die Nacht. Geschrieben während des Krieges, öffentlich aufgeführt 1956, zeigt dieses amerikaniche Theaterstück scheue Liebe und Bitterkeit im Alltagsleben einer von Drogen abhängigen Familie.


Viele haben versucht, Licht in das Dunkel zu bringen. Es geht nicht. Wir müssen warten, bis es wieder hell wird. O'Neills Stück führt alle an den Abgrund, in einer suggestiven Art. Doch der 21. Dezember ist der Tag der Wintersonnenwende. Der kürzeste Tag im Jahr. Ab dann wird es wieder heller. Jeden Tag ein paar Minuten.


Auch die Wintersonnenwende hat ihre Symbolitk und wird entsprechend gefeiert. Die Sonne erreicht da am Mittag den höchsten Punkt über dem Horizont. Doch nur auf der nördlichen Halbkugel. Und nur, wenn sie will. Wir kennen ja das Wetter um diese Zeit. Licht und Feuerfeste gibt es immer noch, wohl aus germanischen oder keltischen Zeiten.

Paradies im Licht mit dunklen Schatten 
 Es gab Spekulationen, die wissen wollten, ob und wie man riesige Spiegel an den Himmel setzt, um für die Menschen den Bedarf an Licht zu decken. Wenn Krösusse wie Donald Trump solches untermähmen, hätten sie etliche Anhänger. Weil der Mensch auch im Winter gerne Licht sieht. Doch, was hat ein Reicher davon? Der kann sich doch die teuerste Taschenlampe der Welt leisten. Und wir anderen, die Licht suchenden, wir pfeifen auf solche Kinkerlitzchen und warten, bis die Sommersonnenwende anbricht. Das wäre dann der 21. 22. oder 23. Juni des kommenden Jahres.

Dichterfürst 
Was hat unser Dichter, Johann Wolfgang von Goethe eigentlich gemeint, als er im Sterben lag? Mehr Licht, soll er gesagt haben. Wusste er nicht, dass man bei dieser einmaligen Gelegenheit durch ein helles Tor geht?








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