Samstag, 5. August 2017

Schlechte Nachrichten? So, what?

Es ist historisch belegt, dass der Überbringer der schlechten Nachricht auch schon mal mit dem Tode bestraft wurde. Wer eine solche Meldung erhält, ist nicht immer im besten Zustand. Vor allem die Leser bestimmter Zeitungen, die aus Niedertracht, Sensationsgier oder einfach Gier das Widerliche mögen, wenn sie nicht selbst davon betroffen sind. Das Unappetitliche wird oft bewusst nicht vom bloß Kuriosen getrennt. Beispiele: Thomas Beatie, erste Mannmutter der Welt, oder erster schwangerer Mann, hat nach drei Geburten wieder Testosteron eingenommen und (sichtbar) Muskeln zugelegt (Daily Mail). Die historische Leistung von Thomas, seine Schwangerschaft ging in Form eines entblößten Bauches schnell um die Welt. Jetzt sind seine Muskeln dran. Noch ein Beispiel von Daily Mail: Lesbe muss ihr T-shirt mit dem Aufdruck "Ehe ist so schwul" umdrehen, um bei einer Veranstaltung seriöse Familien nicht zu schocken.


Wir sehen, dass es nicht mehr nur Millionen sind, die da zuschauen, wie etwa bei der armen auflagenschwachen BILD, sondern, bei lohnenden Objekten, satte Milliarden. Und der weltgrößte Fotomogul, Getty Images, verdient sich dabei dumm und dusselig. Immerhin hat er gerade (aus schlechtem Gewissen?) 35 Millionen Fotos freigegeben. Man wirft dem neugierigen Moloch Leser also ein paar Krümel in den Rachen, um das Geschäft am Laufen zu halten. Wir dürfen also auch Getty-Bilder zeigen, wenn es uns nicht ums Geldverdienen geht.


Ich denke immer noch, dass die weltweite Entwicklung der männlichen Schwangerschaft ungeheuer interessant ist. Vielleicht hat es das schon früher gegeben, trotz der Unwahrscheinlichkeit medizinischer Begebenheiten. Man muss unwillkürlich an die erste Päpstin denken, die es gegeben haben soll (auch noch eine Deutsche!), ein Kind geboren haben soll und in den Annalen der Kirche verschwunden sein soll. Hexenverbrennungen waren der Ausdruck christlicher Gradlinigkeit. Männliche Schwangerschaft kennt man nur von Seepferdchen, was mir relativ unwichtig scheint.

Der Nächste, bitte. 
Irgendwo hieß es, es gäbe in Australien schon über 50 Männermütter, in Israel, in England und in       Deutschland eine. Schwer zu glauben. Die Medien rudern da noch. Der Mittelweg zwischen Tabubruch, Skandal, Fake und moralischer Empörung scheint da noch nicht gefunden. Und wir Männer, die wir Kinder lieben, sind hin- und hergerissen. Wollen wir das? Es ist aufregend genug wenn eine Frau zur Mutter wird. Andererseits ist die Menschheit immer in der Lage gewesen, Neuland zu betreten. Eines Tages werden wir wie selbstverständlich auf dem Mars herumspazieren und dort vielleicht eine Gedenktafel für den ersten Trans-Mann errichten, der ein menschliches Kind geboren hat.      







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