Kann man sich einen idyllischeren Abend vorstellen, als Cath, gegen 23 Uhr europäischer Zeit, hier in Yorkshire war es 10, im Bett sitzend und genüsslich in ihrem Krimi ("I want you dead") schmökernd, und ich, der Langsame, gerade beim Zähneputzen, und bettfertig beim Einsteigen auf meiner Seite? Der Satz begann mit "Kann man sich einen idyllischeren???" Man kann nicht.
Nachdem wir den letzten Teil einer erschütternden Krimisoap angesehen hatten, freuten wir uns auf den wohligen Schlaf der Gerechten. Doch der Serienkiller hatte ganze Arbeit geleistet, wobei eine blonde Zweimeterpolizeifrau nicht mehr aus dem Koma erwachte. Ich persönlich hatte große Hoffnungen in sie gesetzt, obwohl sie nur eine Nebenrolle hatte. Doch bei so viel menschlicher Bosheit hätte ich mir am Ende einen überzeugenderen Sieg des Guten gewünscht. Ich weiß nicht was die Krimifritzen geritten hat, der englische Sechsteiler war durch und durch bösartig und gab Anlass zu großem Pessimismus. Das war insofern günstig, als wir mit gutem Gewissen vor dem Bettgang noch einen kräftigen Gin'n'Tonic zu uns nehmen durften.
Danach, wie gesagt, noch etwas Bettlektüre, die sich bis etwa 2 Uhr nachts hinzog. Draußen prasselte der Regen nieder, ein Gefühl von Geborgenheit und Heimeligkeit vermittelnd. Ich war gerade an einer Stelle in meinem ValMcDermid-Krimi angekommen, wo der Mörder zum dritten Mal ein Opfer an einen Tisch fesselt und ihm (für mich fast unverständlich) mit einem Skalpell das Schamhaar entfernt. Das Einschlafen wollte nicht gelingen.
Cath sagte plötzlich, ich höre Geräusche, unten in der Küche. Mutig wie man sein möchte, hechteten wir im Dunkeln die Treppe hinunter, unbewaffnet natürlich. Aus fünf verschiedenen Quellen sahen wir es von der Decke heruntersprudeln, das Wasser, das in wenigen Minuten, Tisch, Kleidung, Glasvitrine und soweiter überschwemmt hatte. Das Suchen und Aufstellen von Bottichen, Wassereimern und Schüsseln war eine erste Reaktion, die zweite, das Aufsuchen der möglichen Quelle, wobei das Dach gottseidank ausgeschlossen werden konnte. Es war der Boiler, upstairs, im Gästezimmer. Die vollgesaugten Handtücher und Decken waren schnell ausgetauscht. Das Ende der Katastrophe sichtbar.
Ein Unglück, sagten unsere Altvorderen schon, kommt selten allein. Ich erinnere, es war ungefähr 2 Uhr morgens oder nächtens. Nach der Gussorgie vermuteten wir eine kleine Pause. Diese wurde uns vermiest durch den plötzlichen Ausbruch der Alarmanlage, die mein verstorbener Schwiegervater vor Jahren hatte anbringen lassen. Diese schrillte ganz fürchterlich. Trotz einer kleinen Anzeige mit Zahlenkombination und trotz des Elefantengedächtnisses seiner Tochter, passierte nichts. Die Zahlenkombination brachte kein Ergebnis. Erst als wir eine verdächtige Leitung durchschnitten hatten, hörte das Schrillen im Hause auf.
Dann erst vernahmen wir das Schrillen an der Hauswand zur Straße hin. Dabei leuchtete ein blaues Licht gefährlich auf. Die Nachbarn, dachten wir. Zwei Uhr in der Nacht, dachten wir. Dann rief Cath die Polizei und hatte ein längeres Gespräch. Ergebnis: netter Beamter im Dienst, der nicht wusste, was tun. Also ließen wir es weiter schrillen. Doch den Hammer, um die Anlage eventuell zu zerstören, hatte ich bereits in der Hand, als nach der vorgeschriebenen halben Stunde die Alarmanlage ihren Geist aufgab. Davor hatte ich keine Ahnung, dass eine Alarmanlage einen Geist hat, den sie gelegentlich freiwillig aufgibt.
Nachdem wir den letzten Teil einer erschütternden Krimisoap angesehen hatten, freuten wir uns auf den wohligen Schlaf der Gerechten. Doch der Serienkiller hatte ganze Arbeit geleistet, wobei eine blonde Zweimeterpolizeifrau nicht mehr aus dem Koma erwachte. Ich persönlich hatte große Hoffnungen in sie gesetzt, obwohl sie nur eine Nebenrolle hatte. Doch bei so viel menschlicher Bosheit hätte ich mir am Ende einen überzeugenderen Sieg des Guten gewünscht. Ich weiß nicht was die Krimifritzen geritten hat, der englische Sechsteiler war durch und durch bösartig und gab Anlass zu großem Pessimismus. Das war insofern günstig, als wir mit gutem Gewissen vor dem Bettgang noch einen kräftigen Gin'n'Tonic zu uns nehmen durften.
Danach, wie gesagt, noch etwas Bettlektüre, die sich bis etwa 2 Uhr nachts hinzog. Draußen prasselte der Regen nieder, ein Gefühl von Geborgenheit und Heimeligkeit vermittelnd. Ich war gerade an einer Stelle in meinem ValMcDermid-Krimi angekommen, wo der Mörder zum dritten Mal ein Opfer an einen Tisch fesselt und ihm (für mich fast unverständlich) mit einem Skalpell das Schamhaar entfernt. Das Einschlafen wollte nicht gelingen.
Cath sagte plötzlich, ich höre Geräusche, unten in der Küche. Mutig wie man sein möchte, hechteten wir im Dunkeln die Treppe hinunter, unbewaffnet natürlich. Aus fünf verschiedenen Quellen sahen wir es von der Decke heruntersprudeln, das Wasser, das in wenigen Minuten, Tisch, Kleidung, Glasvitrine und soweiter überschwemmt hatte. Das Suchen und Aufstellen von Bottichen, Wassereimern und Schüsseln war eine erste Reaktion, die zweite, das Aufsuchen der möglichen Quelle, wobei das Dach gottseidank ausgeschlossen werden konnte. Es war der Boiler, upstairs, im Gästezimmer. Die vollgesaugten Handtücher und Decken waren schnell ausgetauscht. Das Ende der Katastrophe sichtbar.
Ein Unglück, sagten unsere Altvorderen schon, kommt selten allein. Ich erinnere, es war ungefähr 2 Uhr morgens oder nächtens. Nach der Gussorgie vermuteten wir eine kleine Pause. Diese wurde uns vermiest durch den plötzlichen Ausbruch der Alarmanlage, die mein verstorbener Schwiegervater vor Jahren hatte anbringen lassen. Diese schrillte ganz fürchterlich. Trotz einer kleinen Anzeige mit Zahlenkombination und trotz des Elefantengedächtnisses seiner Tochter, passierte nichts. Die Zahlenkombination brachte kein Ergebnis. Erst als wir eine verdächtige Leitung durchschnitten hatten, hörte das Schrillen im Hause auf.
Dann erst vernahmen wir das Schrillen an der Hauswand zur Straße hin. Dabei leuchtete ein blaues Licht gefährlich auf. Die Nachbarn, dachten wir. Zwei Uhr in der Nacht, dachten wir. Dann rief Cath die Polizei und hatte ein längeres Gespräch. Ergebnis: netter Beamter im Dienst, der nicht wusste, was tun. Also ließen wir es weiter schrillen. Doch den Hammer, um die Anlage eventuell zu zerstören, hatte ich bereits in der Hand, als nach der vorgeschriebenen halben Stunde die Alarmanlage ihren Geist aufgab. Davor hatte ich keine Ahnung, dass eine Alarmanlage einen Geist hat, den sie gelegentlich freiwillig aufgibt.
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