Mittwoch, 14. September 2016

Meine Frauen - mehr sage ich nicht!

Ich muss ein Loblied auf sie singen. Versteht das jemand? Ja, meine Frauen. Der engste Kreis: die Frau meines Lebens, die Tochter meines Lebens, die Enkelinnen meines Lebens. Die Zahl der letzteren ist noch nicht endgültig auf drei festgelegt. Meine Omas und Tanten leben nicht mehr. Sie müssen warten. Meine Frauen, nicht eigentlich im Gegengsatz zu den Männern. Nichts gegen Männer. Jedoch bin ich ein Frauenmann und kann das beweisen.  Aus meiner frühesten Kindheit sind mir nur Frauen in Erinnerung, und etwa 10jährig fragte ich mich ernsthaft, ob ich jehmals gut genug für eine "eigene" Frau sein würde. Ich hatte da Zweifel, aber auch Hoffnungen. Es kam wie es kommen musste.


Bei der Geburt meiner einzigen Tochter war ich selbstverständlich anwesend. Die Schweizer Privatklinik erlaubte es mir. Dann habe ich ihr Leben so oft erzählt, von der Geburt bis zu ihrer Mutterwerdung, dass ich das jetzt nicht mehr darf. Mit 5 sagte sie, Papa, im Kühlschrank ist immer Winter. Schon damals musste ich ihr recht geben. Die erste (und letzte) tätliche Auseinandersetzung traf sie mit etwa 15. Ich war väterlich eifersüchtig und beunruhigt. Ein Jüngling hatte sich ihr genähert und ihre - sagen wir mal - Sympathie gewonnen. Es gibt immer noch keine Gebrauchsanweisungen für solchermaßen verwirrte Väter. Ich reagierte wie ein hirnloser Macho: Schwupp, hatte sie einen kleinen Backenstreich, unmittelbar gefolgt von meinem entsetzten Stammeln einer Entschuldigung. Damit hatte ich von der väterlichen Gewalt für immer Abschied genommen.


Es gibt nichts schöneres als Frauen (und Töchter) 
Meine Enkelinnen sind tief in meine großväterliche Seele eingedrungen. Nur die erste von ihnen soll erwähnt werden, denn sie stürzte mich, nur ein paar Tage alt, in einen Horrortraum, aus dem ich schweißgebadet erwachte. Sie wurde in einem winzigen Bach zu einem Gulli hin gespült. Meine neue Opapflicht war es, zu verhindern, dass sie den Gulli hinunter gespült wurde. Sie rutschte in den Gulli. Ich war zu klobig, um da hineinzukommen. Mein Entsetzen war so groß, dass ich nicht zu Ende träumen konnte. Eine Warnung für alle Zeiten. Mit den nachfolgenden Enkelinnen ging dann alles mehr oder weniger problemlos.

Jetzt kommt das delikate Kapitel: Wann und mit wem habe ich zum erstenmal? Ehrlich, in einer Zeit, da die sexuelle Revolution noch nicht stattgefunden hatte, schwebte der interessierte Mann in einer ständigen Angst, vorzeitig und ungewollt Vater zu werden. Kondome wurden als Pariser bezeichnet und waren eher verpönt. Mir gefiel das nicht. Das Herumspielen im verliebten Dauerzustand, wer wollte das nicht? Sicher ist, dass die wenigsten Jünglinge unter 18-20 damit anfingen. Das strenge Auge der Familie war überall, und Mobiltelefone gab es auch nicht, um der Mutter zu sagen, ich sei in einen Mofastau geraten, oder habe den Anschluss an die letzte Straßenbahn verpasst. Mit wem habe ich zum erstenmal? Meine Erinnerungen bleiben etwas vage aber nicht unschön.


Das ist es! 
Komisch, manche Wörter wie Ausschweifungen, Herumhuren, den Hof machen, jemandem Augen machen, scheinen aus dem Sprachgebrauch verschwunden zu sein. Sicher kann man heute viel lockerer über alles reden, aber, tut man das auch? Ein Techtelmechtel, eine Liebelei, eine Schwärmerei, das war einmal. Da gab es noch Backfische. Die fingen an, hysterisch zu kreischen, wenn die Beatles oder ähnliche singende Größen in die Nähe kamen. Das machte uns "Männer" zu uninteressanten Buben, die nur an Format gewinnen konnten, wenn sie ein Motorrad oder einen Roller besaßen. Heute hat man einen Rechner, und man macht sich im Internet an. Fotos und Videos vom feinsten werden verschickt. Die Seelenverwandtschaft wird herbeigeklickt. Das muss nicht falsch sein, aber das zärtliche Erröten geht halt nur, wenn man sich physisch näher kommt, miteinander spricht und einen ersten Kuss riskiert. Solchen Risiken bin ich nie aus dem Weg gegangen.






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