Nachdem reichlich spinnerte Englandverehrer (oder Verderber?) den Austritt aus der EU herbeigewählt haben, wobei das Schwarze vom Himmel heruntergelogen wurde, ist es Zeit, eine nüchterne, mehr auf Beobachtungen gestützte Bilanz zu ziehen. England ist seitdem nicht mehr England. Man erfährt mehr und mehr die Wahrheit über die möglichen Konsequenzen des Auszuges, und man versteht, dass man einer Bauernfängerei aufgesessen ist. Jetzt werden Lösungen gesucht. Die Hauptstadt hatte jedoch mit großer Mehrheit für Europa gestimmt.
Doch die Themse fließt immer noch ostwärts, was sich nachprüfen lässt. Die Parks werden immer noch von Billigkräften gereinigt. Mit einem Stock mit zangenartigem Unterteil werden die Papierfetzen vom Boden aufgegrapscht und in einen Eimer oder Sack gesteckt. Bänke gibt es reichlich in den Parkanlagen. Die kurzen Mittagspausen werden von arbeitenden Menschen genutzt, um das mitgebrachte Essen zu verzehren. Gestern, in London, sah ich eine junge Frau ihren Karton öffnen. Dann holte sie Essstäbchen hervor und machte sich ans Essen. Alle Plätze waren plötzlich besetzt. Auch die Zahl der auf Krümel wartenden Tauben hat plötzlich zugenommen. Sie schubsen sich gegegseitig weg, wenn etwas auf den Boden fällt.
Die Tottenhamcourt Road, eine der geschäftigen Straßen Londons, nicht weit von der Oxford Street, war immer schon ein Querschnitt der britischen Gesellschaft. Rein statistisch dürfte der Anteil an asiatischen Fussgängern am höchsten sein. Oder sind es Italiener, Inder oder Afrikaner? Doch wer weiß das schon genau? Die Nationalitäten der Menschen bleiben ohnehin im Dunkeln. Hare Krishna oder total verschleiert, schwarz, gelb oder weiß? Wen juckt das schon? London ist kosmopolitisch. Nur die Brexitagitatoren wollten fanatisch und altnational die Unterschiede herausheben. Dabei kommen die Weißen weltweit mit nur 6-8 % der lebenden Menschen heute schon immer schlechter weg.
Ich suche verzweifelt einen Musikladen, der einmal Londons größtes Musikgeschäft war. Er blieb unauffindbar. Die Cashmaschine hingegen, die ich vor Jahren benutzte, glaubte ich zu erkennen. Dort hob ich damals Geld ab, ohne an Übles zu denken. Einige Zeit später sperrte meine Bank in Frankreich vorsichtshalber mein Konto, weil ich etwa 2000 € gleichzeitig in London und in Australien abgehoben haben sollte. Die Menschheit und ihre Verbrechen scheint keine Grenzen mehr zu kennen.
"To Let" heißt "Zu vermieten", was man in den Straßen sehr oft sehen kann. Ist es ein trübes Zeichen einer unsicheren Wirtschaft, oder einfach Teil eines täglichen Geschäftes des Kaufens und Verkaufens? Man spricht darüber nicht. In der Bahn wird viel gegessen. Alle scheinen Hunger zu haben. Oder ist die Bahn nur der Ort, den man einfach zum Essen nutzt? Ich neige eher dazu, öffentlich nichts zu verzehren. Ich bin auch noch nie mit einem Plastikbecher herumgelaufen. Auch Ohrhörer trage ich äußerst selten auf der Straße, um mir meinen Debussy reinzuziehen. Sollte ich dringend telefonieren müssen, habe ich meist kein Mobfon dabei, oder ich beschränke mich aufs Nötigste. Nicht so die meisten Londoner, die pausenlos zu telefonieren, zu essen und aufs i-Pad zu glotzen scheinen.
Wer nicht beschäftigt ist, ist freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Das muss man den Londonern lassen. In Paris sieht es da anders aus.
Das Straßenbild wird auch von Menschen beherrscht, die gelbe Westen tragen, sei es, weil sie zur Polizei gehören, zur Straßenreinigung, zu einem Krankentransport oder einer selbsternannten Organisation, die gerne etwas auffällig auftritt? Das Leben in einer Weltstadt hat ihre eigenen Gesetze. Das Verbrechen (frei nach der Dreigroschenoper, die hier gespielt wird) sieht man nicht. Nur deren harmlose Äußerlichkeiten: dicke Autos, gläserne Fassaden, protzige Kleidung und freches Lächeln? Eine Stadt wie London hat nicht nur volle Museen mit Schätzen aus aller Welt, sondern auch Szenen, denen man das kaum getrocknete Blut vergangener Verbrechen noch ansehen kann.
London ist eine Stadt mit allem was man sich vorstellen kann. London ist auch ureuropäisch. Viele Europäer kommen hierher, um sich das anzuschauen.
Doch die Themse fließt immer noch ostwärts, was sich nachprüfen lässt. Die Parks werden immer noch von Billigkräften gereinigt. Mit einem Stock mit zangenartigem Unterteil werden die Papierfetzen vom Boden aufgegrapscht und in einen Eimer oder Sack gesteckt. Bänke gibt es reichlich in den Parkanlagen. Die kurzen Mittagspausen werden von arbeitenden Menschen genutzt, um das mitgebrachte Essen zu verzehren. Gestern, in London, sah ich eine junge Frau ihren Karton öffnen. Dann holte sie Essstäbchen hervor und machte sich ans Essen. Alle Plätze waren plötzlich besetzt. Auch die Zahl der auf Krümel wartenden Tauben hat plötzlich zugenommen. Sie schubsen sich gegegseitig weg, wenn etwas auf den Boden fällt.
Die Tottenhamcourt Road, eine der geschäftigen Straßen Londons, nicht weit von der Oxford Street, war immer schon ein Querschnitt der britischen Gesellschaft. Rein statistisch dürfte der Anteil an asiatischen Fussgängern am höchsten sein. Oder sind es Italiener, Inder oder Afrikaner? Doch wer weiß das schon genau? Die Nationalitäten der Menschen bleiben ohnehin im Dunkeln. Hare Krishna oder total verschleiert, schwarz, gelb oder weiß? Wen juckt das schon? London ist kosmopolitisch. Nur die Brexitagitatoren wollten fanatisch und altnational die Unterschiede herausheben. Dabei kommen die Weißen weltweit mit nur 6-8 % der lebenden Menschen heute schon immer schlechter weg.
Ich suche verzweifelt einen Musikladen, der einmal Londons größtes Musikgeschäft war. Er blieb unauffindbar. Die Cashmaschine hingegen, die ich vor Jahren benutzte, glaubte ich zu erkennen. Dort hob ich damals Geld ab, ohne an Übles zu denken. Einige Zeit später sperrte meine Bank in Frankreich vorsichtshalber mein Konto, weil ich etwa 2000 € gleichzeitig in London und in Australien abgehoben haben sollte. Die Menschheit und ihre Verbrechen scheint keine Grenzen mehr zu kennen.
"To Let" heißt "Zu vermieten", was man in den Straßen sehr oft sehen kann. Ist es ein trübes Zeichen einer unsicheren Wirtschaft, oder einfach Teil eines täglichen Geschäftes des Kaufens und Verkaufens? Man spricht darüber nicht. In der Bahn wird viel gegessen. Alle scheinen Hunger zu haben. Oder ist die Bahn nur der Ort, den man einfach zum Essen nutzt? Ich neige eher dazu, öffentlich nichts zu verzehren. Ich bin auch noch nie mit einem Plastikbecher herumgelaufen. Auch Ohrhörer trage ich äußerst selten auf der Straße, um mir meinen Debussy reinzuziehen. Sollte ich dringend telefonieren müssen, habe ich meist kein Mobfon dabei, oder ich beschränke mich aufs Nötigste. Nicht so die meisten Londoner, die pausenlos zu telefonieren, zu essen und aufs i-Pad zu glotzen scheinen.
Wer nicht beschäftigt ist, ist freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Das muss man den Londonern lassen. In Paris sieht es da anders aus.
Das Straßenbild wird auch von Menschen beherrscht, die gelbe Westen tragen, sei es, weil sie zur Polizei gehören, zur Straßenreinigung, zu einem Krankentransport oder einer selbsternannten Organisation, die gerne etwas auffällig auftritt? Das Leben in einer Weltstadt hat ihre eigenen Gesetze. Das Verbrechen (frei nach der Dreigroschenoper, die hier gespielt wird) sieht man nicht. Nur deren harmlose Äußerlichkeiten: dicke Autos, gläserne Fassaden, protzige Kleidung und freches Lächeln? Eine Stadt wie London hat nicht nur volle Museen mit Schätzen aus aller Welt, sondern auch Szenen, denen man das kaum getrocknete Blut vergangener Verbrechen noch ansehen kann.
London ist eine Stadt mit allem was man sich vorstellen kann. London ist auch ureuropäisch. Viele Europäer kommen hierher, um sich das anzuschauen.
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