Jawoll, es kann nicht immer geleugnet werden, dass es den Weltlachtag gibt. Es ist der erste Sonntag im Mai. Also, worauf warten wir noch? Die Yoga Bewegung hat das ganze 1998 ins Leben gelacht, weil es so gesund ist. Jährlich prusten die nationalen Lachclubs los. Die Schweiz leistet sich sogar einen kollektiven Lacher rund um die Welt. Mehrere hundert Lacher in Zürich bringen dies zustande. Dass dieser lauthalse Atemausstoß gesund ist, haben wahrscheinlich mehrere Aufgeweckte über die Jahrhunderte hinweg herausgefunden.
Ein stilles, womöglich versonnenes Lächeln ist jetzt nicht gefragt, eher das wiehernde Gelächter, das Menschen fröhlich macht und gleichzeitig an der Förderung des Friedens mitarbeitet. Als Kind erfuhr ich grausam, was Lachzwang ist. Immer, wenn ich an einer Bestattung teilnahm, wo es ungehörig ist, zu lachen, überkam es mich, und ich schämte mich dann für meine kindlichen Ausrutscher, hoffend, dass mich niemand dabei beobachtete.
Mein größter unerlaubter Lacher geschah mir, als ich meinem Chef in seinem Büro gegenüber saß und er mir etwas zumutete, was ich nicht tun wollte. Es war in der Informationsabteilung einer internationalen Institution. Zu meinen Aufgaben gehörte es, Journalisten zu bestimmten Ereignissen einzuladen. Auf Kosten der Organisation. Mein Chef: Spanier mit Wurzeln in Rumänien, korpulent, Jude und Genießer. Ich: jünger, deutsch, ohne die übliche Scham derer, die eine nazibestimmte Vergangenheit haben. Und prinzipienstur. Er hatte mich gebeten einen alten Journalistenfreund aus seiner Brüsseler Zeit einzuladen, was ich tat, denn er war ein renommierter Journalist. Dann überlegte er es sich anders. Ich wurde gebeten, die Einladung zurück zu ziehen. Ich sagte nein. Da überkam ihn eine erklärliche Wut. Er nahm die noch nicht angezündete Havana-Zigarre (eine teure Monte Christo) aus dem Mund, riss sie mit beiden Händen auseinander und warf die Stücke auf den Schreibtisch. Die Komik dieser Szene war umwerfend. Ich lachte schallend.
Lachen mit intelligenten Menschen ist ein besonderes Vergnügen. Mein damaliger Chef hatte seine kleinen Fehler. Er war unglaublich feige, konspirierte gerne und war ein verschwenderischer Feinschmecker. Wir konnten heftig miteinander streiten und dann bei einem atemberaubend guten Essen alles beiseiteschieben und uns über komische Dinge totlachen. Er Jude, ich deutscher Nichtjude, es spielte keine Rolle. Ich hoffe, ich blieb taktvoll, wenn jüdische Witze gemacht wurden. Andererseits kursierten oft auch verletzende Äußerungen über die Deutschen. Auch ich konnte darüber herzlich lachen, wenn keine beleidigende Grundnote mitschwang. Gegenseitige Achtung kann hier immer für friedliches Zusammenleben sorgen. Doch beim Lachen schwingt immer etwas Ungezähmtes mit. Auslachen und Anlachen muss ebenfalls gelernt sein. Lachen will immer Mitlacher überzeugen. Obwohl: ich lache auch gerne in mich hinein.
Ein stilles, womöglich versonnenes Lächeln ist jetzt nicht gefragt, eher das wiehernde Gelächter, das Menschen fröhlich macht und gleichzeitig an der Förderung des Friedens mitarbeitet. Als Kind erfuhr ich grausam, was Lachzwang ist. Immer, wenn ich an einer Bestattung teilnahm, wo es ungehörig ist, zu lachen, überkam es mich, und ich schämte mich dann für meine kindlichen Ausrutscher, hoffend, dass mich niemand dabei beobachtete.
Mein größter unerlaubter Lacher geschah mir, als ich meinem Chef in seinem Büro gegenüber saß und er mir etwas zumutete, was ich nicht tun wollte. Es war in der Informationsabteilung einer internationalen Institution. Zu meinen Aufgaben gehörte es, Journalisten zu bestimmten Ereignissen einzuladen. Auf Kosten der Organisation. Mein Chef: Spanier mit Wurzeln in Rumänien, korpulent, Jude und Genießer. Ich: jünger, deutsch, ohne die übliche Scham derer, die eine nazibestimmte Vergangenheit haben. Und prinzipienstur. Er hatte mich gebeten einen alten Journalistenfreund aus seiner Brüsseler Zeit einzuladen, was ich tat, denn er war ein renommierter Journalist. Dann überlegte er es sich anders. Ich wurde gebeten, die Einladung zurück zu ziehen. Ich sagte nein. Da überkam ihn eine erklärliche Wut. Er nahm die noch nicht angezündete Havana-Zigarre (eine teure Monte Christo) aus dem Mund, riss sie mit beiden Händen auseinander und warf die Stücke auf den Schreibtisch. Die Komik dieser Szene war umwerfend. Ich lachte schallend.
Lachen mit intelligenten Menschen ist ein besonderes Vergnügen. Mein damaliger Chef hatte seine kleinen Fehler. Er war unglaublich feige, konspirierte gerne und war ein verschwenderischer Feinschmecker. Wir konnten heftig miteinander streiten und dann bei einem atemberaubend guten Essen alles beiseiteschieben und uns über komische Dinge totlachen. Er Jude, ich deutscher Nichtjude, es spielte keine Rolle. Ich hoffe, ich blieb taktvoll, wenn jüdische Witze gemacht wurden. Andererseits kursierten oft auch verletzende Äußerungen über die Deutschen. Auch ich konnte darüber herzlich lachen, wenn keine beleidigende Grundnote mitschwang. Gegenseitige Achtung kann hier immer für friedliches Zusammenleben sorgen. Doch beim Lachen schwingt immer etwas Ungezähmtes mit. Auslachen und Anlachen muss ebenfalls gelernt sein. Lachen will immer Mitlacher überzeugen. Obwohl: ich lache auch gerne in mich hinein.
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