Samstag, 20. Februar 2016

Verdun - Hundert Jahre Symbol für Frieden

Nein, so lange ist Verdun denn doch nicht das Symbol für Frieden. Als vor hundert Jahren der Stellungskrieg zwischen Deutschland und Frankreich dort begann, konnte man dessen Ausgang nicht einmal erahnen. Es hat viele Tote gegeben, auf beiden Seiten, bis es den Deutschen klar wurde, dass sie nicht weiterkommen. Man hat die Schlacht dann an die Somme verlegt. Beide Länder haben schließlich den Krieg verloren, Frankreich jedoch weniger. Zum Glück hat es den warmherzigen Händedruck zwischen Helmut Kohl und Francois Mitterrand bei Verdun gegeben. Seitdem ist ein Anfang gemacht worden, Krieg zwischen den beiden Gegnern von einst für immer auszuschließen. Facit: unzählige Tote, meist junge Männer, krasse Kosten für die beteiligten Länder. Schwindsüchtige Währungen und ein wachsendes Amerika, das aus der europäischen Misere ökonomische Vorteile zog.

Heute hat sich fast schon die Vorstellung durchgesetzt, dass Steuergelder unbedingt anders eingesetzt werden müssen: für Sozial- und Gesundheitsreformen, Forschung und Infrastruktur. Am wenigsten verschleudert ist das Geld, das für unmittelbare Hilfe für Millionen Flüchtlinge und bettelarme Bürger ausgegeben wird. Jedoch, die aufgebrachten Summen werden zu Unsummen, die dann doch nichts bewirken, denn hinter allem stehen die gleichen Konflikte wie vor hundert Jahren, nur, dass sie jetzt eine globalere Dimension besitzen. Wir können damit nichts anfangen und fürchten um unseren Bestand, Besitz, ja, um unsere Sicherheit . Wo sind die Denker, Führer und Reformatoren, die da einen Weg weisen?



Leider sind es die Medien, die alles aufsammeln was an bedrohlichen Ereignissen auf uns zu kommt. Ihre Sensationsgier lässt alles gleich bedrohlich erscheinen. Wir sind dem ausgesetzt, weil wir nicht mehr an die Ernsthaftigkeit der Nachrichten glauben, alles hinterfragen, auch das Seriöse, und uns jedesmal in eine neue Psychose hineinsteigern lassen, ohne die alte vergessen zu können. Ziehen wir überhaupt Lehren aus etwas? Verdun ist vergessen, Auschwitz auf dem Wege dahin, und eine Friedenskultur scheint unendlich weit weg zu sein. Also werden auch unsere Prioritäten von den Medien überwacht und von ihnen hinpräsentiert, wie es gerade passt.

Einmal sind es die Griechen, ohne, dass es bisher zum Grexit kam, dann die Ungarn, die zu allem NEIN sagen, dann kommt Polen mit seltsamen Reformen, die sicher nicht den richtigen Weg weisen, dann setzt Hollande seinen symbolischen IS-Krieg fort, und Cameron tritt gegen Europa an, obwohl sich viele fragen, was er eigentlich wirklich will. Putin spielt sein Spielchen und Merkel ist am Aussitzen. Von der mächtigsten Frau der Welt ist sie zur einsamen Rätselfigur mutiert, jedenfalls, wenn man den eifrigen Medien Glauben schenken darf. Lügenpresse kann man es nicht nennen, doch müssen neue Wege der Wahrheitsfindung gefunden werden.

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