Montag, 22. Februar 2016

Hatte er einen Orgasmus?

Journalisten versuchen, auch hinter dieses Geheimnis zu kommen. Hat er oder hat er nicht, rein politisch gesehen? Kann man klar definieren, was er wollte und was er erreichte? Eher nicht. Aber, er wollte doch etwas. Hat er etwas erreicht? Wir gönnen es ihm. Die Welt wird er eh nicht runderneuern. Auch nicht in Fetzen zerreißen. Jetzt warten wir wieder, nicht nur in London und Yorkshire, sondern in ganz Europa auf etwas Fassbares. Schließlich hat auch der ratlose britische Wähler ein Recht darauf, ernst genommen zu werden. Auch in den USA geht es jetzt um die Wurst, wie es scheint. Dieser lügenhafte Dollarprinz dort kann es schaffen. Oder wird es die Prinzessin sein, die auch nicht vom Bettlerwagen gefallen ist? Wie gesagt, es geht um die Wurst. Dauerwurst oder verderbliche Ware? Man merkt es oft erst, wenn es anfängt zu stinken. Wichtig bei einer Wurst sind Preis, Qualität und Haltbarkeit. Jetzt haben wir wieder von der Wurst gesprochen. Dabei meinen wir die kommenden Präsidentschaftswahlen in Amerika.



Irrtümlicherweise verwechseln unsere Journalisten oft die Wurst mit dem Essen. Genau genommen ist es ihnen egal, ob Leberwurst, Salami, Mortadella, Streichwurst oder Dauerwurst. Hauptsache es wird gegessen. Der Rest ist wurst. Natürlich könnte man bei solch medialer Aufarbeitung kinderleicht auch passende Namen nennen. Jeder kennt sie. Sie werden ja immer wieder hochgespült. Sind dann in aller Munde, schmecken dann wieder schal und werden runtergespült. Da sie jeder x-mal pro Tag zu hören bekommt, lassen wir sie weg. Nur: in die Geschichtsbücher kommen sie damit noch lange nicht. Wir wissen, wovon wir reden. Wieviele Namen sind uns geblieben? Das Vergessen ist immer größer als das Erinnern. Also: Napoleon, Pinochet, Stalin, Hitler, Sadat. Sie haben ein fatales Recht, genannt zu werden. Kim Jong Un wird es schon deshalb nicht schaffen, weil kein Schwein seinen Namen richtig schreiben kann.

Also hören wir noch eine Weile auf die Propheten aus den Medien, die Aufarbeiter, Wikileaker, Lügenbarone und die Ernsthaften, die versuchen zu retten was noch zu retten ist. Die Wahl bleibt immer dieselbe: Macht, kombiniert mit Orgasmus. Oder Geld, kombiniert mit Orgasmus, oder Geld kombiniert mit Macht. Ob er bei seinem Tun orgasmische Gefühle bekommt, der Politiker von heute, bleibt verborgen. Nur darüber, dass das alles früher oder später wieder in der Geschichte versinken wird, darüber spricht keiner.


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