Seine Freundin, Maggie Thatcher, bei der er mehr als 10mal Weihnachten gefeiert hat, versuchte 4mal, aber ohne Erfolg, ihn adeln zu lassen. Später hat es dann doch noch geklappt, und Jimmy Savile sank 2011, 84jährig und total berühmt, ins Grab. Hochgeehrt, ein nationaler Held, eine Rundfunk- und Fernsehpersönlichkeit erster Klasse. Sein markantes Gesicht war allen vertraut. Leeds, die Stadt in Westyorkshire, seine Geburtsstadt, war besonders stolz auf ihren Sohn. Seine Karriere als Unterhalter, Showmaster und Kinderidol war hauptsächlich der BBC zu danken, die ihn auch als Wohltäter sah, der insgesamt 40 Millionen Pfund Sterling aufbrachte, um Krankenhäusern und anderen Einrichtungen zu helfen. Seit 5 Jahren ist er tot. Jetzt wird wieder von ihm geredet: heute erscheint ein umfassender Bericht über die in die Hunderte gehenden sexuellen Vergehen, Vergewaltigungen und Belästigungen dieses Edelmannes.
Ein landesweites Medienereignis, heute, am 25. Februar 2016. BBC-Radio Leeds wird den ganzen Tag darüber berichten, nicht nur über die "Heimführung" des Flying Scotsman, der einmal 100 Meilen in der Stunde machte, ein legendärer Zug, der auch heute seine letzte Ruhestätte findet, nämlich im National Railway Museum von York. Es ist rührend, mit welcher Anhänglichkeit die Briten Ereignisse verfolgen, die jahrzehntelang zurückliegen können. Der Fliegende Schotte war ein Zug, der von London nach Edinburgh fuhr und noch heute wie ein nationales Gut verehrt wird. Bei den Deutschen ist etwa der Fliegende Hamburger der Dreißigerjahre (zwischen Berlin und Hamburg, mit Antriebspropeller!) so gut wie vergessen.
Vielleicht sitzt der Skandal um Jimmy Savile auch deshalb so intensiv im Gedächtnis der Briten, weil man ihn jahrelang verehrt, sich dann lange gegen die Aufdeckungen gewehrt hatte, und jetzt endgültig alles über diesen Verbrecher wissen möchte. Der Dreck, der dabei hochkommt wird noch lange ausgewertet werden. Savile soll sogar negrophil gewesen sein, worüber heute wohl kaum noch etwas zutage treten wird. Da ich seit Anfang des Jahres in Yorkshire wohne, mit Cath, natürlich, werde auch ich in den täglichen Strudel der Informationsmaschinerie eingesogen. Andererseits muss man dabei den Eindruck gewinnen, dass es in diesem Land fast nur noch um die Aufdeckung sexueller Vergehen geht. Dieser Savile hat es sogar geschafft, Opfer, die sich gegen ihn wehrten, zu verklagen. Er wurde immer wieder reingewaschen und gedeckt, auch von der Polizei.
Bei der jetzigen Beweislage handelt es sich um einen noch nie vorher bekannt gewordenen Skandal dieses Ausmaßes. Die Medien werden noch lange in diesem Dreck wühlen können, bevor die Politik, auch in vielen anderen Ländern, endlich begreift, dass man mit harten Gesetzen und viel mehr Aufklärung gegen diesen menschenverachtenden Unrat vorgehen muss. Man versteht nicht mehr, warum unsere konsumorientierte Welt einerseits ein solches Aufhebens mit kleinen Kindern macht und andererseits so gleichgültig bleibt, wenn es um deren sexuellen Missbrauch geht. Jimmy Savile könnte nach den heutigen Veröffentlichungen auch international zum Inbegriff des Kinderschänders werden. Seine wohltätigen Stiftungen haben inzwischen erklärt, sie würden die Savile-Gelder an andere Einrichtungen weitergeben und den Laden dichtmachen.
Nachtrag: Die heutige Pressekonferenz mit dem Generaldirektor der BBC verlief zivilisiert. Die Reaktionen des ansonsten zurückhaltenden Mannes von der Straße ist sehr deutlich: Savile - ein Verbrecher, ein Monster, ein Arschloch.
Ein landesweites Medienereignis, heute, am 25. Februar 2016. BBC-Radio Leeds wird den ganzen Tag darüber berichten, nicht nur über die "Heimführung" des Flying Scotsman, der einmal 100 Meilen in der Stunde machte, ein legendärer Zug, der auch heute seine letzte Ruhestätte findet, nämlich im National Railway Museum von York. Es ist rührend, mit welcher Anhänglichkeit die Briten Ereignisse verfolgen, die jahrzehntelang zurückliegen können. Der Fliegende Schotte war ein Zug, der von London nach Edinburgh fuhr und noch heute wie ein nationales Gut verehrt wird. Bei den Deutschen ist etwa der Fliegende Hamburger der Dreißigerjahre (zwischen Berlin und Hamburg, mit Antriebspropeller!) so gut wie vergessen.
Vielleicht sitzt der Skandal um Jimmy Savile auch deshalb so intensiv im Gedächtnis der Briten, weil man ihn jahrelang verehrt, sich dann lange gegen die Aufdeckungen gewehrt hatte, und jetzt endgültig alles über diesen Verbrecher wissen möchte. Der Dreck, der dabei hochkommt wird noch lange ausgewertet werden. Savile soll sogar negrophil gewesen sein, worüber heute wohl kaum noch etwas zutage treten wird. Da ich seit Anfang des Jahres in Yorkshire wohne, mit Cath, natürlich, werde auch ich in den täglichen Strudel der Informationsmaschinerie eingesogen. Andererseits muss man dabei den Eindruck gewinnen, dass es in diesem Land fast nur noch um die Aufdeckung sexueller Vergehen geht. Dieser Savile hat es sogar geschafft, Opfer, die sich gegen ihn wehrten, zu verklagen. Er wurde immer wieder reingewaschen und gedeckt, auch von der Polizei.
Bei der jetzigen Beweislage handelt es sich um einen noch nie vorher bekannt gewordenen Skandal dieses Ausmaßes. Die Medien werden noch lange in diesem Dreck wühlen können, bevor die Politik, auch in vielen anderen Ländern, endlich begreift, dass man mit harten Gesetzen und viel mehr Aufklärung gegen diesen menschenverachtenden Unrat vorgehen muss. Man versteht nicht mehr, warum unsere konsumorientierte Welt einerseits ein solches Aufhebens mit kleinen Kindern macht und andererseits so gleichgültig bleibt, wenn es um deren sexuellen Missbrauch geht. Jimmy Savile könnte nach den heutigen Veröffentlichungen auch international zum Inbegriff des Kinderschänders werden. Seine wohltätigen Stiftungen haben inzwischen erklärt, sie würden die Savile-Gelder an andere Einrichtungen weitergeben und den Laden dichtmachen.
Nachtrag: Die heutige Pressekonferenz mit dem Generaldirektor der BBC verlief zivilisiert. Die Reaktionen des ansonsten zurückhaltenden Mannes von der Straße ist sehr deutlich: Savile - ein Verbrecher, ein Monster, ein Arschloch.
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