Feindsender hören war im Dritten Reich verboten. Das Fernsehen spielte überhaupt keine Rolle. Manche hörten doch und wurden oft verraten: BBC und Radio Moskau sendeten auch auf Deutsch. Viele Menschen bezogen von daher ihre Informationen über den Verlauf des Krieges. Glaubten sie der Wahrheit, oder der kommunistischen Propaganda? Die meisten glaubten wohl an ihren Führer, solange sie es besser nicht kannten. Jetzt richtete man in Estland einen russischsprachigen TV-Sender für russischsprachige Esten ein, weil diese sonst nur dem propagandistischen Fernsehen aus Russland ausgesetzt seien. Arroganz, Ignoranz, Penetranz? Wissen ist Macht und macht selten arrogant.
Martin Luther war als Katholik ein Reformator. Für die Kirche war er ein Abtrünniger, der mit einer gefallenen Nonne zusammenlebte und natürlich Sex mit ihr hatte. Er sorgte dafür, dass arme Sünder sich nicht mehr mit Geld von ihrer Schuld loskaufen mussten. Der geldmachende Ablasshandel war abgeschafft. Die Thesen Martin Luthers galten als Teufelszeug.
Neuere demokratische Ansätze innerhalb der katholischen Kirche haben zwei interessante Dinge zutage gefördert: einen nichtitalienischen, südamerikanischen Papst und eine Bischofsynode, die gerade zu Ende ging. Der Versuch der deutschen Bischöfe, vor 2 Jahren, die Befindlichkeiten der Katholiken zu Themen wie Ehe und Familie auszuloten, muss wie ein Schuss nach hinten losgegangen sein. Die 270 Mann starke Bischofsynode hat nun ihre Türen geschlossen. Für wie lange? Das Abschlussdokument liegt vor.
Ob Rückmeldungen aus der Katholikenbefragung von vor 2 Jahren eingearbeitet wurden, kann so nicht gesagt werden. Schließlich waren diese teilweise echt ketzerisch gewesen. Ob es eine Reform der Kirche von unten geben wird, kann auch nicht bestätigt werden. Mehr Spielräume für Reformatoren? Wer weiß? Eine vorsichtige Öffnung? Nach wohin? Wer sich an einen Limburgischen Bischof erinnert, der sich für 10 000 € in seiner Residenz eine Badewanne hat einbauen lassen, dem kommt das kalte Grausen, wenn er an die heftigen Diskussionen um Familie und Ehe denkt, die die Mannschaft der Synode geführt haben soll.
Was tun wir mit den geschiedenen Gläubigen oder den gläubigen Geschiedenen? Mit den Frauen, die im gesellschaftlichen Leben wichtige Rollen spielen, bis hin zur Bundeskanzlerin, die allerdings unkatholisch ist, Frauen, die logischerweise alles können, wozu auch Männer befähigt sind? Bischofinnen (seit heute auch eine im britischen House of Lords) gibt es zwar, aber nicht in der Heiligen Kirche. Ein paar Kardinälinnen, das wäre demokratisch, aber auch sehr christlich. Die Venus von Willendorf/Österreich ist 29 500 Jahre alt. Zeit genug, um über die Rolle der Frau in einer gerade mal zweitausendjährigen Kirche nachzudenken.
Und jetzt zu den schwulen und lesbischen Laien und katholischen Amtsträgern. Gleichgeschlechtliche Ehen werden nicht unter dem Stichwort "Familie" geführt. Noch vor kurzem wurden Homosexuelle als krank bezeichnet und in Afrika gar als Verbrecher. Ist das nicht etwas weltfremd, liebe Kirche? Wie soll eine solche Versammlung von Kirchenführern, die, frei nach Kardinal Schönborn aus Wien, die Kunst der Seelenführung stärkt, überhaupt irgendeine Bedeutungshoheit wieder erlangen, wenn sie nicht klar sagen kann, wohin der Hase läuft.
Arroganz, Ignoranz, Penetranz, das sind die oft benutzten Begriffe, wenn es um pauschale Ablehnung geht. Die Synode hat ganz sicher vieles wieder abgelehnt. Aber, haben wir alles verstanden? Geben wir uns der Kunst der Seelenführung hin. Irgendwohin wird sie schon führen.
Bedeutungshoheit von einst |
Neuere demokratische Ansätze innerhalb der katholischen Kirche haben zwei interessante Dinge zutage gefördert: einen nichtitalienischen, südamerikanischen Papst und eine Bischofsynode, die gerade zu Ende ging. Der Versuch der deutschen Bischöfe, vor 2 Jahren, die Befindlichkeiten der Katholiken zu Themen wie Ehe und Familie auszuloten, muss wie ein Schuss nach hinten losgegangen sein. Die 270 Mann starke Bischofsynode hat nun ihre Türen geschlossen. Für wie lange? Das Abschlussdokument liegt vor.
Evangelisch! |
Was tun wir mit den geschiedenen Gläubigen oder den gläubigen Geschiedenen? Mit den Frauen, die im gesellschaftlichen Leben wichtige Rollen spielen, bis hin zur Bundeskanzlerin, die allerdings unkatholisch ist, Frauen, die logischerweise alles können, wozu auch Männer befähigt sind? Bischofinnen (seit heute auch eine im britischen House of Lords) gibt es zwar, aber nicht in der Heiligen Kirche. Ein paar Kardinälinnen, das wäre demokratisch, aber auch sehr christlich. Die Venus von Willendorf/Österreich ist 29 500 Jahre alt. Zeit genug, um über die Rolle der Frau in einer gerade mal zweitausendjährigen Kirche nachzudenken.
Und jetzt zu den schwulen und lesbischen Laien und katholischen Amtsträgern. Gleichgeschlechtliche Ehen werden nicht unter dem Stichwort "Familie" geführt. Noch vor kurzem wurden Homosexuelle als krank bezeichnet und in Afrika gar als Verbrecher. Ist das nicht etwas weltfremd, liebe Kirche? Wie soll eine solche Versammlung von Kirchenführern, die, frei nach Kardinal Schönborn aus Wien, die Kunst der Seelenführung stärkt, überhaupt irgendeine Bedeutungshoheit wieder erlangen, wenn sie nicht klar sagen kann, wohin der Hase läuft.
Arroganz, Ignoranz, Penetranz, das sind die oft benutzten Begriffe, wenn es um pauschale Ablehnung geht. Die Synode hat ganz sicher vieles wieder abgelehnt. Aber, haben wir alles verstanden? Geben wir uns der Kunst der Seelenführung hin. Irgendwohin wird sie schon führen.
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