Sonntag, 28. Juni 2015

Ende mit Schrecken - Schrecken ohne Ende: Griechenland

Seit Wochen halten sie uns auf Trab, diese beiden Gesandten aus dem Griechenland. Leicht haben sie es nicht. Aber warum müssen sie denn dauernd grinsen? Wie hoch ihre Reisespesen inzwischen sein müssen. Wer will was retten? Natürlich müssen sie gegen allerhand Vorwürfe angehen. Dass ihr Land seine Aufgaben nicht gemacht hat. Dass sie realitätsfremd sind. Dass ihre Arroganz nur durch ihre Unbedarftheit übertroffen wird. Sie pokern, und alle merken es.

Andererseits haben sie erfolgreich den Stinke-Finger in die europäische Wunde gelegt. Ja, sie bohren darin herum. Wie soll eine ganze Regierungsmaschinerie diesen schwerfälligen Europa-Apparat in Bewegung bringen? Geschafft haben sie es, alle gegen sich aufzubringen. Es geht um Geld, da hört der Spaß doch immer schnell auf. Jetzt werden solidarisch gemeinte Hasstiraden laut: die Merkel dies, der Schäuble das. Diese Altnazis, die uns demütigen wollen! Wir sind die wahren Demokraten. Griechenland hat die Demokratie erfunden. Das klingt ein wenig großkotzig.


Das Tafelgold ist längst verzockt 

Dabei steht Griechenland seit langem mit dem Rücken zur Wand. Die europäische Finanz-Seite - das sind Gottseidank nicht alleine die Deutschen - sträubt sich, findet aber keine gemeinsame Sprache für das, was geschehen soll. Also geht das Ganze bergab. Eine Hinwendung zur Vernunft, aber bitte, nicht auf unsere Kosten, möchte man meinen. Vielleicht hätte eine klare Sprache geholfen. Den Griechen zu zeigen, dass man nicht einfach in den Milliarden anderer herumwühlen darf. Der gute Wille hätte sich in sichtbarer Eigenleistung zeigen müssen. Es ist nicht nur die Inkompetenz einer unerfahrenen Regierungshorde, nein, es müssen auch versteckte Absichten vorhanden sein, wenn ein solches Theater international angezettelt wird. Wollten die von Anfang an alles platzen lassen? Jetzt soll ein Referendum kommen? Die Griechen wissen nichteinmal, worüber sie abstimmen sollen. Das griechische Gehabe lässt übrigens mit Grauen erahnen, was in anderen Ländern passieren kann, wenn nicht alle Kräfte zusammengerissen werden, um eine Karre aus dem Dreck zu ziehen. Der gesunde Menschenverstand siegt dann hoffentlich immer wieder, nur nicht in diesem Fall.


Antik oder verstaubt? 

Das könnte die Lehre sein, die wir alle aus dieser Katastrophe ziehen müssen: Geld darf nicht alles sein. Hilfe ist immer nötig. Wir alle brauchen sie. Aber: man darf den Punkt, an dem es nicht mehr weitergeht, nicht verpassen, sonst droht das Aus, schneller als gedacht. Griechenland hat sich die eigene Verblendung, eine unkritische Illusion erlaubt. Jetzt muss bezahlt werden. Wenn es sein muss, mit europäischem Geld. Wie wäre es mit Umdenken, Reformen, Neuwahlen, Zurückhaltung und Bescheidenheit? Solange aus diesem Land keine neuen Signale eintreffen, wird nichts mehr geschehen. Also, ihr Hellenen, ihr müsst euch aufraffen. Die Methode ist einfach: Ehrlichkeit in der Analyse. Konsequenzen erarbeiten. Selbst Hand anlegen und zeigen, dass man auch ohne die anderen zurecht kommt. Nur das überzeugt noch. Lügen und Propaganda sind dabei nicht sehr hilfreich. Dann wird es sich auch zeigen, wie solidarisch die Europäer sein können. Seit der Aufnahme Griechenlands in die EU wurde gelogen, betrogen, geschönt und versprochen. Die Quittung kommt spät, aber sie kommt.






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