Mittwoch, 13. Februar 2013

Wien ist so schrecklich kalt

Seit einer Woche schlottere ich. Der kurze Weg zur U-Bahn am Stephansplatz ist eine Tortur: Haufen von Schnee und Matsch müssen überwunden werden. Es hat die ganze Nacht wieder gerieselt. Leise aber beständig. Vor Dachlawinen wird überall gewarnt. Der Umzug nach Wien verlief besser als befürchtet. Aber es ist winterlich kalt. Wegen der Verkehrsverhältnisse im Wiener ersten Bezirk, gleich um den Stephansdom, dürfen Möbelwagen nur früh morgens zwischen 6 und 9 Uhr be- und entladen werden. Es dauerte etwas länger bis das Umzugsgut mit dem Fahrstuhl in den 4. Stock befördert war. Dann begann das Aus- und Einräumen. Ich möchte nicht mehr daran denken.


Jetzt ist fast schon der Alltag eingekehrt.  Ein Telefon brauchen wir noch. Der Internet-Anschluss hat nichts mit Adolf Hitler zu tun. Er ist heute aber auch gelungen. Mein lieber Enkel Jascha hat alleine sein Flugzeug in Frankfurt bestiegen. Er ist erst 14 und unser erster Besucher. Die Schlösser Belvedere, mit den berühmten Gemälden von Gustaf Klimt, und Schönbrunn, mit dem kaiserlichen Prunk und Pomp, sowie das Haus von Friedensreich Hundertwasser wurden schon abgehakt. Wien ist faszinierend. Da bleibt vieles zu besichtigen und zu erleben.

Den Naschmarkt haben wir schon zweimal besucht. Hier kommt die Lust zum Essen zurück, sollte sie verloren gegangen sein. Meinl im Zentrum, ein Delikatessenladen für die ganz Reichen, zieht auch Neugierige immer wieder an. Astronomische Preise für Gänseleber. Dafür tausend Sorten Teigwaren. Auch nicht billig. Vom Papst hört man, dass er aufhören möchte. Träumer sagen, die Zeit für die Verheiratung von Priestern sei gekommen. Qui vivra verra! Der große Opernball war total ausverkauft. Über 5000 TänzerInnen. Eine Loge kostete bis zu 19.ooo €. Da muss einem armen Hund doch der Hintern schmerzen. Damit ist ja der Champagner noch nicht bezahlt. In Frankreich soll jetzt die Homoehe erlaubt werden. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?


Es ist toll, inmitten einer Hauptstadt mit unglaublicher Lebensqualität zu wohnen. Eine Jahreskarte für alle U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen kostet über 300 €. Dafür hat man dann 12 Monate seine Ruhe und kann sich überallhin bewegen. Tu felix Austria hieß es früher: glückliches Österreich, heirate (einen reichen und mächtigen adlichen Thronfolger)! Heute sagt man: Österreich fährt U-Bahn. Das habe ich mir so nicht vorgestellt. Glückliches Österreich!

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