Cath und ich waren in Yorkshire. Kamen am 2. Januar in Haworth an, einem kleinen Städtchen, das vor allem durch die literarischen Bronte-Schwestern bekannt ist. Gefährlich enge und steile Gassen. Autos müssen oft den Gegenverkehr durchlassen, bevor sie weiterfahren können. Man geht gerne zu Fuß.
Es ist nicht das erstemal, dass wir im Old Registry absteigen. Genauer gesagt: wir stiegen die enge, teppichbelegte Treppe hinauf. Im obersten Stock war dann unser Zimmer. An der Tür stand: Pear (Birne), der Name des Zimmers, das keine Nummer trug. Ein winziges Hotel, in dem man sich nur geborgen fühlen kann. Das Frühstück ist Gegenstand einer umfangreichen Bestellung: Ei, gekocht? Gerührt? Als Omelett? Schinken roh, gebraten? Milch, Tee, Kaffee? Milchkaffee? usw. Heller Toast, dunkler Toast? Schwarzbrot? Als Kunde darf man sich da schon wie ein König fühlen.
Und eine Ausgabe der Dichtungen von Walter Scott steht neben dem Frühstückstisch. "The harp, his sole remaining joy, was carried by an orphan boy". Ungefähr so: "Die Harfe, seine einzig verbleibende Freude, ward getragen von einem Waisenjungen", reimt sich natürlich nicht. Da das Ganze in unzählige Verse gebettet ist, kann man sich zu Tode lesen, ohne noch das Käseomelett goutieren zu können. Da ist ein Schwatz mit der freundlichen Bedienung viel interessanter. Walter Scott hat uns heute nicht mehr viel zu sagen.
Wir lieben alte Hotels, die nicht vom falschen Glanz modernen Schnickschnacks leben. Die Gemütlichkeit kommt mit den Kaffee- und Teebeuteln, der Schokolade und dem immer frischen Gebäck. Auch für Klopapier ist ein besonderes Plätzchen vorgesehen. Man fühlt sich umsorgt.
Dann wagten wir es: winzige Tischchen im Erdgeschoss deuteten darauf hin, dass hier gelegentlich auch gegessen wird. Wir wollten es genau wissen: Ja, man kann etwas bestellen. Das Hauptmenü hängt jedoch davon ab, was eventuelle andere Gäste auch haben wollen. Man ist flexibel und wartet bei einem Aperitif auf das Angebot. Eine sympathisch simple Speisekarte, einfach ein Blatt Papier, enthält Vorschläge, die aufmerken lassen:
Vorspeisen: Knusprig geräucherter Heilbutt mit Lachskuchen, Zitronenscheibe...
Ente und Orangensalat mit knusprigen Raukeblättern, fünffach gewürzte Plaumensoße
geröstete Sesamkerne...
Karamelisierte Zwiebeltorte mit Ziegenkäse auf Raukebett, Salat mit Balsamico..
Hauptgang: Rind, Pilz- und Kartoffelplätzchen, Erbsenbrei und Soße...
Mit mediterranem Gemüse gefüllte Paprikaschoten...
Es hat wenig Sinn, diese ungewöhnlichen Angebote einfach aufzuzählen. Man muss sagen, was Sache ist: Wir haben in England keine bessere Kombination von Feinschmeckerei, Gemütlichkeit und Preiswertigkeit erlebt. Für uns bleibt das Old Registry ein Geheimtipp, auch was das Essen betrifft. Vorsicht also, bei hochmütigen Bemerkungen über das Essen im Vereinigten Königreich. Es geht oft auch anders.
Es ist nicht das erstemal, dass wir im Old Registry absteigen. Genauer gesagt: wir stiegen die enge, teppichbelegte Treppe hinauf. Im obersten Stock war dann unser Zimmer. An der Tür stand: Pear (Birne), der Name des Zimmers, das keine Nummer trug. Ein winziges Hotel, in dem man sich nur geborgen fühlen kann. Das Frühstück ist Gegenstand einer umfangreichen Bestellung: Ei, gekocht? Gerührt? Als Omelett? Schinken roh, gebraten? Milch, Tee, Kaffee? Milchkaffee? usw. Heller Toast, dunkler Toast? Schwarzbrot? Als Kunde darf man sich da schon wie ein König fühlen.
Eine Bar wie zuhause |
Und eine Ausgabe der Dichtungen von Walter Scott steht neben dem Frühstückstisch. "The harp, his sole remaining joy, was carried by an orphan boy". Ungefähr so: "Die Harfe, seine einzig verbleibende Freude, ward getragen von einem Waisenjungen", reimt sich natürlich nicht. Da das Ganze in unzählige Verse gebettet ist, kann man sich zu Tode lesen, ohne noch das Käseomelett goutieren zu können. Da ist ein Schwatz mit der freundlichen Bedienung viel interessanter. Walter Scott hat uns heute nicht mehr viel zu sagen.
Wir lieben alte Hotels, die nicht vom falschen Glanz modernen Schnickschnacks leben. Die Gemütlichkeit kommt mit den Kaffee- und Teebeuteln, der Schokolade und dem immer frischen Gebäck. Auch für Klopapier ist ein besonderes Plätzchen vorgesehen. Man fühlt sich umsorgt.
Dann wagten wir es: winzige Tischchen im Erdgeschoss deuteten darauf hin, dass hier gelegentlich auch gegessen wird. Wir wollten es genau wissen: Ja, man kann etwas bestellen. Das Hauptmenü hängt jedoch davon ab, was eventuelle andere Gäste auch haben wollen. Man ist flexibel und wartet bei einem Aperitif auf das Angebot. Eine sympathisch simple Speisekarte, einfach ein Blatt Papier, enthält Vorschläge, die aufmerken lassen:
Vorspeisen: Knusprig geräucherter Heilbutt mit Lachskuchen, Zitronenscheibe...
Ente und Orangensalat mit knusprigen Raukeblättern, fünffach gewürzte Plaumensoße
geröstete Sesamkerne...
Karamelisierte Zwiebeltorte mit Ziegenkäse auf Raukebett, Salat mit Balsamico..
Hauptgang: Rind, Pilz- und Kartoffelplätzchen, Erbsenbrei und Soße...
Mit mediterranem Gemüse gefüllte Paprikaschoten...
Diese drei Grazien haben uns beim Essen zugeschaut. |
Es hat wenig Sinn, diese ungewöhnlichen Angebote einfach aufzuzählen. Man muss sagen, was Sache ist: Wir haben in England keine bessere Kombination von Feinschmeckerei, Gemütlichkeit und Preiswertigkeit erlebt. Für uns bleibt das Old Registry ein Geheimtipp, auch was das Essen betrifft. Vorsicht also, bei hochmütigen Bemerkungen über das Essen im Vereinigten Königreich. Es geht oft auch anders.
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