Donnerstag, 8. März 2012

Südindien - die Backwaters

Thiruvananthapuram, ein Zungenbrecher, den man bequem umgeht, indem man diese Stadt im Süden Keralas elegant Trivandrum nennt. Sie liegt am Meer, fast an der Südspitze Indiens und hat einen kleinen Flughafen. Dort kamen wir für einige Tage, aus Bangalore kommend, an. Es war Wahlzeit. Das konnte man an den unzähligen roten Fahnen mit Hammer und Sichel sehen, die neben Porträts von Stalin, Lenin und Che Guevara die Straßen säumten. Inzwischen  soll die kommunistische Partei in Kerala wieder gewonnen haben. Der Fahrer, ein jugendlicher und kompetenter Familienvater, brachte uns ans Hotel Rockholm, das auf einem felsigen Hügel, unter Palmen versteckt, direkt am Meer liegt.


Die beiden älteren Knaben, die uns das Frühstück, Mittagessen und Abendessen servierten, waren uns treu ergeben. Cathies Blondheit mag dazu beigetragen haben, aber auch die Tatsache, dass nur wenige Gäste im Rockholm wohnten. Das Essen war gut. Alkohol gab es nicht, aber frische Krebse und die üblichen Säfte.



Wir denken manchmal an den eiskalten Winter im Schwarzwald zurück und freuen uns, bei 30 °C ins Meer gehen zu können. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn die Wellen kommen mächtig heran, werfen Massen von Sand an den Strand, den sie dann wieder etwas heimtückisch zurück ins Meer befördern. Neben etlichen Besichtigungen haben wir uns vorgenommen, auch die Backwaters bei Kollam zu entdecken.


Es handelt sich hier um ein Flussgebiet, das weit verzweigt im Dschungel liegt und irgendwo an die Küste zum Arabischen Meer grenzt. Stelzvögel und anderes Urwaldgetier säumen die Kanäle, und badende Anwohner sind ein überall präsentes Bild.


Als wir dann nach langer Fahrt an die Stelle kommen, wo das Boot uns für eine Besichtigung an den Strand bringt, werden wir sofort von einer überschwappenden Welle erfasst und bis an die Nabelgegend durchnässt. Macht nichts. Wir ertragen das mit Hochgefühl.


An unserem Strand beim Hotel halten sich vielleicht 10-20 Strandgänger und Badende auf. Nur einige Stufen und ein geschwungener Pfad führen uns von unserem Nebenbau hinab ans Wasser. So vieles haben wir gesehen. Buchhalterische Beschreibungen und Aufzählungen sind nicht mein Ding. Indien ist ein Kontinent auf dem Weg, irgendwie, zur Beherrschung der Welt. Über eine Milliarde Inder gibt es schon. Noch viel mehr kommen hinzu. Hightech, Mikrochips und Bollywood schreiten voran. Sie werden die Zukunft Indiens, aber auch die der restlichen Welt mitgestalten. Schauen wir uns diesen Kontinent genauer an.


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