Im Jahr 2002 soll es wieder eine solche Verbrennung gegeben haben, obwohl diese seit dem 19. Jahrhundert verboten ist. Sati, Frau, die den richtigen mutigen Weg wählt: sie lässt sich mit ihrem verstorbenen Mann verbrennen. Muss Liebe schön sein. Nein, Liebe verbrämt das nur: der Sprung auf den Scheiterhaufen war religiös motiviert. Oder wirtschaftlich? Hinterbliebenenentsorgung? In Indien habe ich niemanden getroffen, der eine solche Grausamkeit noch befürwortet hätte.
Da ist es mit den Hexenverbrennungen im alten Europa schon anders. Man lächelt heute darüber, und es ist völlig wurst, ob es sich bei der Hexe um eine areligiöse Intellektuelle, eine hässliche Zauberin, eine unschuldige Witwe oder ein hübsches Mädchen handelte, das einem Priester oder Mönch zu nahe kam. An Grausamkeit war dieses nicht zu überbieten. Vielleicht war es auch nur ein kollektiver Rausch des Sadismus, der irgendwann den Status des Offiziellen erhielt. Interessant: bei Hitler wurden keine Witwen verbrannt, obwohl ihre Zahl am Ende in die Millionen ging (man brauchte sie aber später als Trümmerfrauen), nein, man rottete Männer, Frauen und Kinder gleichzeitig aus. Die lustige Witwe blieb eine operettenhafte Traumvorstellung von Franz Lear, dem österreichisch-ungarischen Komponisten, der auch die Vorstellungswelt von Massenmördern beflügelte. Es ist so schön, grausame Gefühle mit gefühlvoller Musik zu verquicken.
Auf den Friedhöfen, vor allem der frommen Art, kann man sie sehen: sie treffen sich am Vormittag an den Gräbern ihrer Männer, mit der Gießkanne in der Hand. Gerne kommt es zum Gespräch über den Verblichenen. Wie gütig er war, oft brachte er Schokolade für die Kinder mit nach Hause (vor allem, wenn er ein schlechtes Gewissen hatte). Gut, er trug seit seinem 40. Lebensjahr eine Glatze und einen Bierbauch. War nicht immer ein schöner Anblick. Manchmal kam er auch besoffen nach Hause, und die künftige Witwe musste ihn ausziehen und ins Bett bringen. Mit der Gießkanne in der Hand lässt sich an einem akzeptablen Verklärungsmythos trotzdem stricken. Lasst uns nicht an solchen Dingen rütteln.
Eines muss aber gesagt werden: Ob Witwe oder Witwer, wer den anderen, eventuell sehr geliebten Lebensgefährten überlebt, hat es schwer. Alleine weiter zu leben ist schrecklich, wenn man zuvor alles geteilt hat. Dann ist Schluss mit lustig. Solche Menschen, von denen es viele gibt, verdienen unsere Aufmerksamkeit und Zuwendung (ja, auch Liebe!), denn ein solches Schicksal ist ungerecht. Vielleicht kommt der mittelalterliche Gedanke des Verbrennens von da her. Verbrannte Erde à la Hitler einerseits, reinigendes Feuer auf der anderen Seite. Wie soll man das verstehen?
Da ist es mit den Hexenverbrennungen im alten Europa schon anders. Man lächelt heute darüber, und es ist völlig wurst, ob es sich bei der Hexe um eine areligiöse Intellektuelle, eine hässliche Zauberin, eine unschuldige Witwe oder ein hübsches Mädchen handelte, das einem Priester oder Mönch zu nahe kam. An Grausamkeit war dieses nicht zu überbieten. Vielleicht war es auch nur ein kollektiver Rausch des Sadismus, der irgendwann den Status des Offiziellen erhielt. Interessant: bei Hitler wurden keine Witwen verbrannt, obwohl ihre Zahl am Ende in die Millionen ging (man brauchte sie aber später als Trümmerfrauen), nein, man rottete Männer, Frauen und Kinder gleichzeitig aus. Die lustige Witwe blieb eine operettenhafte Traumvorstellung von Franz Lear, dem österreichisch-ungarischen Komponisten, der auch die Vorstellungswelt von Massenmördern beflügelte. Es ist so schön, grausame Gefühle mit gefühlvoller Musik zu verquicken.
Auf den Friedhöfen, vor allem der frommen Art, kann man sie sehen: sie treffen sich am Vormittag an den Gräbern ihrer Männer, mit der Gießkanne in der Hand. Gerne kommt es zum Gespräch über den Verblichenen. Wie gütig er war, oft brachte er Schokolade für die Kinder mit nach Hause (vor allem, wenn er ein schlechtes Gewissen hatte). Gut, er trug seit seinem 40. Lebensjahr eine Glatze und einen Bierbauch. War nicht immer ein schöner Anblick. Manchmal kam er auch besoffen nach Hause, und die künftige Witwe musste ihn ausziehen und ins Bett bringen. Mit der Gießkanne in der Hand lässt sich an einem akzeptablen Verklärungsmythos trotzdem stricken. Lasst uns nicht an solchen Dingen rütteln.
Eines muss aber gesagt werden: Ob Witwe oder Witwer, wer den anderen, eventuell sehr geliebten Lebensgefährten überlebt, hat es schwer. Alleine weiter zu leben ist schrecklich, wenn man zuvor alles geteilt hat. Dann ist Schluss mit lustig. Solche Menschen, von denen es viele gibt, verdienen unsere Aufmerksamkeit und Zuwendung (ja, auch Liebe!), denn ein solches Schicksal ist ungerecht. Vielleicht kommt der mittelalterliche Gedanke des Verbrennens von da her. Verbrannte Erde à la Hitler einerseits, reinigendes Feuer auf der anderen Seite. Wie soll man das verstehen?
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