Mittwoch, 28. März 2018

Sie läuten wieder, die O'glocken.

Wer gerne stänkert, kann sich jetzt voll austoben: das Wetter ist schlecht, Osterwetter, wie man es nicht anders kennt. Die Erinnerungen an das Nest mit der grünen Papierwolle auf mittelgroßem Teller sind noch lebhaft. Ein paar bunte Eier, reichlich uninteressant, sind die Grundausrüstung. Etwas aus Schokolade, entweder ein richtiger Schokohase, oder mein Lieblingszuckerstück, der rote Hase auf dem Motorrad, sowie jede Menge kleine Bonboneier mit flüssiger Füllung. Die beste Garantie, dass Kinderherzen auch bei miesem Wetter (Nest im Kinderzimmer) höher schlagen.

Nein, ich lege keine Eier! 
Wer dann auf das Erwachsensein zugeht, bekam gerade noch einen Knirps geschenkt, den man in der Schultasche verstecken konnte. Oder ein Paar Socken. Bei weiblichen Wesen kann noch ein Flakönchen Köllnisch Wasser dazu kommen. Kurzum: Ostern ist ein Fest mit leicht hochgezogenen Augenbrauen. Neben dem kühlen Regen sind da noch die zugeparken Raststätten und die überfüllten Autobahnen.


Auch das Blumenangebot ist noch etwas dürftig, sodass man sich notgedrungen nach schokoladehaltigen Sonderangeboten umschaut. Das haben sich auch die Polen gedacht und noch schnell bei den Amerikanern Patriot-Raketen bestellt, um bessere Abwehrmöglichkeiten gegen den freundlichen russischen Nachbarn zu haben. In Zeiten wie Ostern (Karwoche inbegriffen) geht meist alles durcheinander. Kosten jetzt diese Abwehrraketen mit über 4 Mrd € mehr, oder die in Polen verfügbaren Süßwaren?

Patriot Raketen 
Wir haben Frieden. Doch das trügt. Ich glaube, das eigentliche Osterproblem ist nicht der wieder auferstandene Herr Jesus, der eigentlich nur Freude auslöst, sondern wir Osterhasen selbst, die wir mit den christlichen Begebenheiten nicht gut zurecht kommen und mit unnötigem Konsum nicht viel am Hut haben. Das rächt sich, denn das wohlmeinende Frommsein will nicht aufkommen. Wo bleibt die Osterstimmung, wenn mal hier, mal da aus reiner Langeweile der eine oder andere einfach erschossen, erdolcht oder vergiftet wird?


Die österliche Unschuld von einst, wir haben sie längst verloren. Der Herr am Kreuze hat es gut mit uns gemeint und durch seinen Tod alle Schuld auf sich genommen. Doch warum ziert sich die Waffenindustie, klare Worte zu sprechen? Die Von der Leien, die sich sportlich militärisch vor die Soldaten stellt und Unsinn redet. "Wer sind wir, woher kommen wir, wohin gehen wir", so oder ähnlich hat sie jetzt vor Ostern noch zum Heer gesprochen. Was wollte sie damit sagen? Ich glaube, sie übt Kanzlernachfolge. Ich glaube, das Osterwetter ist wirklich nicht das beste.


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