Montag, 26. Februar 2018

Rudi Carrell - Talent und Sunnyboy.

Er konnte alles: singen, trällern, summen, blödeln, unterhalten, sich und andere. Ich denke auch, dass er noch zu den älteren Schwiegermütteridealen gehörte, die sich ihn als Schwiegersohn herbeisehnten. Ein Wunscheidam wie er im Buche stand. Tochtermann klingt etwas trocken. Eidam ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.


Aggressiv war er nicht, eher respektlos und für einen Witz immer zu haben. Seine Kettenraucherei brachte ihm schließlich den Lungenkrebs ein, den er bis zu seinem Tod mutig wegsteckte.  Er war ganz nebenbei auch der bekannteste Holländer in deutschen Landen, ein Fernsehstar, der vor keiner Albernheit zurückschreckte.

Ich lernte ihn in Köln kennen. Seine Bescheidenheit war echt. Ich kam zweimal mit ihm zusammen. Das Europäiche Parlament und der Europarat waren ihm fremd. Parlamentarische Debatten machten für ihn keinen Sinn. Wir gingen an einem Samstag durch den Plenarsaal, wo er sich an das Rednerpult stellte und Faxen machte. Dieses Foto von ihm zeige ich nicht. Es ist immer noch herrlich anzuschauen.

Danke Rudi 
Rudi Carrell war wohl einer der wenigen Menschen, die nur auf der Welt gewesen zu scheinen, um anderen Freude zu machen. Ich wünsche mir, dass er nicht gänzlich vergessen wird. Irgendwo sah ich ein Foto von ihm. Darauf lächelte er freundlich. Und die Aufschrift lautete: Danke Rudi.



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