Sonntag, 19. November 2017

Sie sind schon da: die Außerirdischen.

Amerika glaubt gerne an Extraterrestrisches. Immer wieder werden Bilder aus dem All gezeigt. Die seltsamen Wesen mit den großen Augen haben es uns angetan. Das Unerklärliche ist seit der Überwindung großer Distanzen wahrscheinlicher geworden. Wer in einem Intercity bis zu 300 km in der Stunde zurücklegen kann, fliegt auch problemlos per Film von einer Galaxie zur anderen. Als Kinder haben wir große Augen gemacht, wenn wir etwas sahen, was wir uns nicht erklären konnten.


Keine Angst, der amerikanische Pilot, der vor ein paar Tagen mit Kondenzstreifen einen Penis an den Himmel gemalt hat, ist eher ein fehlgeleiteter Poet als ein unanständiger, völlig humorloser Schmierling. Die amerikanischen Oberen des Pimmelmalers haben zwar ihren Unwillen geäußert, aber wohl nur, weil die bekannte Prüderie im Trumpland ihren Tribut verlangt.

Pimmelskörper 
Auch bei den Darstellungen von Außerirdischen wird man das Gefühl nicht los, dass irgendwie Exhibitionisten am Werk waren. Das Wort Fake News gibt es noch nicht lange, aber dass man sich etwas aus den Fingern saugen kann, lief früher zwar unter Märchen, doch wäre das nie erfolgreich gewesen, wenn die professionelle Propaganda à la Goebbels das nicht geziehlt gefördert hätte. Deshalb kann gesagt werden, dass Lügen erstaunliche Chancen bekommen, wenn sie oft genug wiederholt werden.

Der Lügenmeister 
Bei den Außerirdischen kommt noch hinzu, dass man fotografisch alles untermauern kann. Wenn man etwas gesehen hat - es kann auch eine Fotomontage sein - kann man behaupten, dass es es gibt. Von Donald Trump gibt es zahllose Bilder, sonst könnte man es nicht glauben: dass Amerika einen gewählten Präsidenten hat, der sich, wie ein Kind, mit dem Führer eines Ministaates streitet, der auch noch mit Nuklearwaffen herumhantiert.

Außerirdischer? 
Mir soll keiner erzählen, dass Kim Jong Un aus einer unheimlichen Galaxie zu uns gestoßen ist. Oder dass all die anderen, die ihre Existenz dem Internet verdanken, nur zufällig hier sind. Nigel Farage, oder der Rechtsaußen Meuthen, das Fräulein von Storch, um nur ein paar solcher Außerirdischen zu benennen, führen eine digitale Existenz, die ans Märchenhafte grenzt. Sie sind da, doch weiß man nicht ob es sie wirklich gibt.  Da sie weitgehend aus dem Nichts aufgetaucht sind, überwiegend im Internet pubertieren, und ihre geistige Heimat rechts von der Mitte zu finden scheinen, darf geglaubt werden, dass der Spuk bald wieder aus unserem Blickwinkel verschwindet, damit wir neben den ideologischen Fantastereien unserer Zeit, wieder die eigentlichen Fragen beantworten können: Wer sind wir? Woher kommen wir? was tun wir? Und: warum? Oder ist jetzt alles Fake?










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