Samstag, 2. September 2017

Gewöhnlich stecke ich voller Ideen.

Nein, über den doofen Trump will ich nicht mehr schreiben. Die rechten Biodeutschen mit ihren eingebildeten Problemchen sind jetzt ebenfalls mal tabu. Bei Dummgeschwätz und Hasstiraden stellt sich schnell die Langeweie ein. Bleiben nur noch die Merkel, die nicht weg müssen will oder weg wollen muss, der bauernschlaue Ungar, Victor Orban, dem ohnehin keiner über den Weg traut, und die Großmutter Petry, die endlich geboren hat und deren Säugling sich nicht für die Vermarktung eignet. Das hat sie schon mitgekriegt. Auf die unsägliche Storch gehe ich nicht freiwillig ein. Sie wiederholt sich nur noch, und diesen Meuthen nimmt man schon wegen der ekeligen Schnute nicht gerne in den Mund. Das Rechtsgeplapper scheint sich (momentan) erschöpft zu haben.

Ja, ja, die Wahlen... 
Natürlich freut man sich, wenn es an dieser Front etwas ruhiger wird.  Kreativität war ja nie ihre Sache. Ich scheue mich auch ein wenig, Literarisches ins Auge zu fassen. Hier in England gibt es eine blühende Krimiproduktion. Ob die stolze Nation wirtschaftlichen Rückschritt durch Hinwendung zum Verbrechen kompensieren möchte oder das Wegschauen von den Folgen des Brexit praktiziert, wir wissen es nicht. Sicher ist, dass Val McDermit eine der schärfsten Krimiautorinnen ist, die noch frei herumlaufen. Unter fast 600 Seiten fängt sie nicht an. Die Erregung des Lesers steigert sich mit jeder Seite. Ich mag mir nicht vorstellen, dass ich vor 2 Jahren noch keine Ahnung von dieser Dame hatte.

Von der auch nicht. 
Es gehört zu den fiesesten Eigenschaften eines Lesers, die Krux eines Krimis breitzuwalzen. Kein Wort kommt über meine Lippen. Nur so viel: die Dame lohnt sich allemal. Ihr Dr. Tony Hill, ein sensibler und überbegabter Profiler und die energische und erfolgreiche Carol Jordan, tauchen in ihren Romanen auf, wenn ein Serienkiller mit sexuellen Neigungen die Menschheit verrückt macht. Tony Hill findet die abenteuerlichsten Motive heraus, und Carol, die Polizeidame, ist manchmal als Versuchskaninchen tätig.

Und von Val McDermid leider auch nicht.
Mc Dormid: "The Last Temptation" spielt teilweise in Berlin und hat mit der faschistischen Vergangenheit zu tun. "The Mermaids Singing" befasst sich mit verschwundenen Jugendlichen und einigen Hintermännern. Das gequälte Hirn eines Serienkillers wird durchleuchtet. "Wahrhaft beängstigend" sagt die Kritik.  "The Wire in the Blood". Jäger und Gejagte machen alles noch schlimmer. In welcher Übersetzung diese Krimis auf Deutsch zu finden sind, würde ich als eine lohnende Suchaufgabe bezeichnen.


Da man solche Literatur gerne nicht einfach verschlingt, sondern genießt, indem man das Ende etwas hinausschiebt, nimmt man dazwischen mal das komplizierte Soduko zur Hand, das mit den 16er Quadraten. Oder, man geht in den Garten, wo zur Zeit die schwarzen Johannisbeeren reifen, äußerst schwarze aromatische Beeren, die mit viel Zucker zu wahnsinniger Konfitüre verarbeitet werden können, die man ganz sicher nicht in einem Supermarkt findet. Damit hat man den Boden der nüchternen Realität wieder betreten.







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