Sonntag, 30. Juli 2017

Trump mal wieder. Fuck you!

Im Facebook erfährt man, dass Donald, der Amerika-Kenner, seine Polizei zu mehr Gewalt gegen Jugendliche auffordert. Ein empörter Deutschsprachiger bemerkt dazu harmlos: Scheiß drauf. Ich stelle fest, dass uns heute Flüche und Beschimpfungen leichter über die Lippen gehen als zu den Zeiten, als meine Tante noch "Jemmernai" sagte, wenn sie, katholisch wie sie war, bei einem mäßigen Wutausbruch eigentlich "Jesus-Maria-und-Joseph" hätte sagen wollen. Ich, als Kind, durfte nicht mal "scheiße" sagen, obwohl mir dieser Fluch gar nicht schlecht gefiel. Andere Kraftausdrücke waren mir unbekannt.



Es geht hier nicht um Trump, obwohl er mehr Schimpfvokabeln auf sich zieht als jeder andere Chorknabe. Auch die Hurenindustrie verfügt über Ausdrücke, die mir nicht sehr geläufig sind. Wer allerdings bei Google nachschaut, findet über 11300 Vokabeln der deutschen Sprache, die sprachlos machen. Unter den ersten 50: Steckdosenbefruchter scheint die Nummer 1. Die Nummer 3 klingt fast vornehm: Monsterbacke. No. 8 ist gemein: Fickfehler. Dann, in loser Folge: Teflongesicht, Arschgeficktes Eichhörnchen, Fettgondel, Kotnascher, Hurensohn, Bumsklumpen, Bitch,  Pimmelflöte, Arschloch, Hackfresse, Hühnerficker. Wir lassen es gut sein, sonst fallen mir noch regionale Schmankerln ein, wie das elsäßische Hosseschisser, das in der Variante Hosseschisserle liebevolle Züge annehmen kann.


Erst in der Pubertät lernte man Kruzitürken oder Hurengranaten oder Bombenelement richtig einzusetzen. Heute bin ich mit dem neueren Wutgeheul nicht mehr so vertraut. Die Jugend hat jetzt andere Möglichkeiten, den Schock auszulösen. Meist bewegen sich die Bezeichnungen im Anal- und Genitalbereich. Oft betreffen sie Menschen mit gleichgeschlechtlichem Verhalten, mit Machogehabe oder körperlichen Gebrechen.

Ich bin kein Kotnascher! 
Wenn ein Schuss Humor in der Verachtung steckt, wie bei "Kotnascher", kann sogar gelacht werden. Im Englischen, das uns Wörter wie Highlight und last-not-least und tausend andere Anglizismen eingebrockt hat, kommt man anscheinend mit weniger Unflat aus: Fucking Trump scheint den fucking Vogel abzuschießen. Das ist fucking cool. Der Rest ist bitch, moron, asshole. Halt, jetzt habe ich doch nochmal gegoogelt. Ich bin entsetzt über den englischen Schimpfreichtum. Das Ranking nach Rohheitsgrad lässt sich leicht zusammenfassen: harmlos: Son of a bitch. Weniger harmlos: bastard, cock, prick, fanny. Mehr als bedenklich: cunt, fuck, motherfucker.  Übersetzt wird aus Gründen des Jugendschutzes nicht.

Motherfucker? 
Leider haben kleine Jungs im englisch versifften Germany das Wort fuck sich längst zu eigen gemacht. An deutschen Wänden ist oft zu lesen: Fuck the Police. Ob sie wirklich wissen, was sie da schreiben? Die Kreativität des üblen Geschmacks kennt keine Grenzen. Je moderner unsere Klos werden, desto kloaker unsere Fäkalsprache.






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