Samstag, 3. September 2016

Unerreichbar schön, diese Stars.


Helmut Berger, einst der Schönste der Welt 

Draußen regnet es. Mal wieder. Wir sind in Haworth in West-Yorkshire. Da nimmt man das Wetter wie es kommt. Ich habe Brigitte Bardot einmal gesehen. Sie kam nach Straßburg, um vor dem Europarat für die Rettung der Jungrobben einzutreten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Blüte ihrer weiblichen Reize schon etwas ins Welken geraten war. So spielt das Leben. Auch dem begnadeten spanischen Sänger Julio Iglesias durfte ich begegnen. Er war fast schüchtern, doch seine Stimme war mir zu schmalzig. Leider.


Der Zahn der Zeit... 
Was ist bloß aus unseren Stars geworden? Bevor sie berühmt wurden, waren sie ganz normal. Dann treten sie ins Rampenlicht der Welt und sind plötzlich eine Ikone. Oft auch nur das Produkt einer Vermarktungsprozedur. Sie werden zu dem, was sich andere unter ihnen vorstellen. Dann, mit den Jahren, beginnt der Kampf um die Erhaltung dessen, was vom Zahn der Zeit weggenagt wurde. Wie schön ist es da, zu sehen, dass sich einige ganz tapfer schlagen und im Alter wieder zu dem werden, was sie einmal waren. Heute ist ein Star allenfalls so etwas wie ein fotografischer Imbiss.


Die Bardot: Gesicht mit Mut. 
Wie schön, wenn wir das Glück haben, elegant zu altern. Gut, Anti-Ageing muss nicht gänzlich verdammt werden, doch wer seine Krampfadern geschickt versteckt, seine Falten mit Würde trägt und auch sonst der bleibt, der er einmal war, hat bestimmt mehr vom Leben. Auch wer nicht zu viel Zeit damit verplempert, den Zerfall seiner menschlichen Baustelle aufzuhalten, kann noch vieles unternehmen, auch wenn die Zahl der Jahre schon bedenklich gestiegen ist. Ein schönes altes Gesicht verrät heute Mut und Ehrlichkeit, vielleicht sogar etwas Trotz. Man trotzt damit dem Älterwerden am besten.

Liz als Kleopatra 
Klassische Schönheiten wie unsere antike Kleopatra gibt es wohl nicht mehr. Alles ist reine Geschmacksache geworden, und jeder kann heute wie Kleopatra aussehen, wenn er das will. Als Frau natürlich. Bei Männern fällt mir gerade nichts Vergleichbares ein. Ein antiker Schönling, dem man gerne nacheifern würde? Vielleicht Apollo? Eher nicht. In der Neuzeit: James Dean? Der hat ein gutes männliches Gesicht, kommt jedoch für die gängige Verehrerin nicht so richtig infrage, denn erstens war er Raucher mit einem Hang zu Porsche Carrera und anderen Männern. Das törnt ein wenig ab.

Mit 24 nicht mehr am Leben 
Unter den Männern gibt es genug stattliche Beispiele, die man als Frau heranziehen könnte: Richard Gere, Alain Delon, Helmut Berger, Sean Connery, Robert Redford, Richard Burton. Doch, wo ist da der Wurm nicht drin? Der eine zu macho, der andere so gutaussehend, dass es der Frau den Atem verschlägt. Und, sie halten sich im Allgemeinen nicht sehr lange. Frauen haben da längere Attraktivitätsspannen.

Unsere traurige Sissi. 
Wenn man bedenkt, wie lange sich Kleopatra in Personaleinheit mit Liz Taylor gehalten hat. Sechs oder sieben Ehen, und dann noch zweimal mit demselben, der allerdings ziemlich viel trinken konnte. Es ist also im Leben besser, sich mit der Metzgerstochter oder dem Handballspieler aus der Umgebung anzufreunden, als auf die Traumgestalt zu warten, die dann auch noch mehrmals vergeben ist. Oder, man besitzt die Fähigkeit, sich in die Auserwählten voll einzuträumen und gelegentlich eine Fünf eine gerade sein zu lassen. Was man hat, das hat man. Doch das Wetter könnte heute ruhig etwas besser sein.




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