In einem Land, das Jahrhunderte lang davon lebte, Kolonien in der ganzen Welt zu schaffen, sie auch ein bisschen auszurauben und ihnen dann nach und nach die Freiheit wieder zu geben, mag es reizvoll sein (oder auch nicht), den Spieß einmal umzudrehen. Nicht Deutsch Südwest, sondern Deutsch Nord Englisch. In der Tat, es leben heute etwa 130.000 Deutsche, oder etwas Ähnliches, in Großbritannien, das gerade dabei ist, Europa zu verlassen (Genauigkeit war noch nie meine Stärke). Auch die schöne Provinz Yorkshire muss dann mit, in der Cath und ich seit Anfang 2016 leben.
Soweit so gut. Ich werde hier freundlich als Yorkshire kraut bezeichnet und bin ein wenig stolz darauf. Meine Frau ist eine Eingeborene, die aber gelernt hat, gutes deutsches Brot zu essen. Deshalb bin ich alle paar Tage gezwungen, deutsch zu backen. Brot natürlich. Drum ist ein Besuch aus der alten Heimat nicht nur schön, sondern auch notwendig, wenn man bedenkt, dass hier so vieles anders ist, und Gäste immer etwas mitbringen. Anders: der Wein, das Brot, der Kaffee, die Kondensmilch, die Straßenseite auf der man fährt und das Staatsoberhaupt, das in Old Germany nie länger als 50 Jahre Oberhaupt sein dürfte. Dear Old Elizabeth, schon über 90, schafft das mit links und wird auch bei den Krauts dafür bewundert.
Wir hatten gerade Besuch von meiner Enkelin Maura (mein Gogel) mit Freund Max. Das Auto war voll beladen mit Köstlichkeiten aus der deutschen Heimat: Brot, Zwetschgen (reif und wurmfrei), Mirabellen, ein Apfel, reife Feigen aus Mami Mausens Garten, Bärenmarke (reichlich), Kaffee (Tonnen). Etwas vergessen? Sicher. So what? Nigel Farage, der nazifreundliche Gründer der UKIP (UK Independent Party), der mit einer Deutschen verheiratet sein soll, die sich (verständlicherweise) nicht in die Öffentlichkeit traut, würde sich bei diesem Import aus einem EU-Land im Grabe herumdrehen, wenn er schon drinläge.
Also, es war eine große Freude, die beiden wenn auch nur für ein paar Tage bei uns zu haben. Sie zogen dann weiter nach Schottland, nachdem sie hier in Oxenhope noch ein Dampfbähnlein der antiken Art erforschen durften. Wir haben nichts mehr von ihnen gehört, aber den Kaffee mit der Bärenmarke genießen wir noch lange. Auch den Besuch von Maura und Max. Danke, Maus, Glückwunsch, Sieglinde.
Koloniaherrschaften. |
Rarität Kondensmilch. |
Also, es war eine große Freude, die beiden wenn auch nur für ein paar Tage bei uns zu haben. Sie zogen dann weiter nach Schottland, nachdem sie hier in Oxenhope noch ein Dampfbähnlein der antiken Art erforschen durften. Wir haben nichts mehr von ihnen gehört, aber den Kaffee mit der Bärenmarke genießen wir noch lange. Auch den Besuch von Maura und Max. Danke, Maus, Glückwunsch, Sieglinde.
Danke, lieber wolfgangundsoweiter, für den Glückwunsch. Allerdings bin ich etwas unschlüssig auf was er sich bezieht: auf den Sohn oder die wunderbare "Schwiegertochter".
AntwortenLöschenHerzliche Grüße von Sieglinde (Siggi)
Es war eigentlich rein telepathisch für Siggis Geburtstag gedacht, ohne Doppeldeutungen (Sohn, Schwiegertochter) auszuschließen. Der Besuch war eine Freude. Grüßle, Wolfgang.
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