Ich hatte die Liebe noch nicht bewusst erlebt. Wir waren 5, unsere große Welt war der Kindergarten. Ich erinnere mich, dass ihre Eltern eine Metzgerei hatten. Auf ihren Namen komme ich nicht mehr, aber sie küsste mich plötzlich auf den Mund. Feucht und zart war dieser Kuss. Ein paar Tage später starb sie. Ich durfte sie, gleich hinter den Eltern, zum Friedhof begleiten. Ich weinte, denn hielt sie für meine Frau.
Dann habe ich, Jahrzehnte danach, den Kuss von Gustav Klimt in der Wiener Belvedere Sammlung gesehen. Prächtig und innig. Er ist derjenige, der die Initiative ergreift. Beides ist normal. Zu meiner Identität gehört es, dass ich leidenschaftlich gerne küsse. Oder mich küssen lasse. Er, der Kuss, ist für mich das, was Liebe ist. Eine kusslose Welt wäre für mich unerträglich.
Natürlich gibt es Menschen, die mit klein gespitztem Mündchen, einmal links und eimal rechts, Kussandeutungen machen. Das kann man vergessen. Für die einen ist es eine Beleidigung, für die anderen eine Abstandsbezeugung oder allenfalls ein allzu leiser Annäherungsversuch. Doch der Kuss von Auguste Rodin ist ein waschechter Liebeskuss. Kein Bussi-bussi-Gedöhns.
Man möchte gerne wissen, woher das Geschmatze eigentlich kommt. Von der Sandale wissen wir, dass der Erfinder oder die Erfinderin die dornigen und steinigen Wegverhältnisse in Vorzeiten im Auge hatte. Die Sandale, ein bequemer Weg, um den Fuß geschlungen und permanent verbesserungsfähig. Sozusagen eine tragbare Straße. Vom Kuss wissen wir, dass unsere tierischen Vorfahren sich gerne am Hinterteil beschnüffelten, wohl um möglichst viel voneinander heraus zu bekommen. Auch heute noch kann der Intimkuss kinderleicht das Parfüm oder den Raucherduft eines Partners entschlüsseln. Spätestens als wir vom Vierfüßler zum Zweibeiner mutierten, Gott weiß, wann das passierte, wanderte die Beschnüffelung hinauf zum Mund. Que bonitos ojos tienes, labios de rubí. Deine Lippen, die küssen so heiß...
Der Lippenstift, die unnötigste Sache der Welt. Doch, Achtung! Oft führt er zum Wesentlichen, dem liebevollen Kuss, gefolgt von noch innigerem Ichweißnichtwas. Dann ist alles in Ordnung. Die Engel fangen an zu singen und die Welt dreht sich wieder als wäre nichts geschehen.
Von ihm ist er, der Kuss. |
Natürlich gibt es Menschen, die mit klein gespitztem Mündchen, einmal links und eimal rechts, Kussandeutungen machen. Das kann man vergessen. Für die einen ist es eine Beleidigung, für die anderen eine Abstandsbezeugung oder allenfalls ein allzu leiser Annäherungsversuch. Doch der Kuss von Auguste Rodin ist ein waschechter Liebeskuss. Kein Bussi-bussi-Gedöhns.
Man möchte gerne wissen, woher das Geschmatze eigentlich kommt. Von der Sandale wissen wir, dass der Erfinder oder die Erfinderin die dornigen und steinigen Wegverhältnisse in Vorzeiten im Auge hatte. Die Sandale, ein bequemer Weg, um den Fuß geschlungen und permanent verbesserungsfähig. Sozusagen eine tragbare Straße. Vom Kuss wissen wir, dass unsere tierischen Vorfahren sich gerne am Hinterteil beschnüffelten, wohl um möglichst viel voneinander heraus zu bekommen. Auch heute noch kann der Intimkuss kinderleicht das Parfüm oder den Raucherduft eines Partners entschlüsseln. Spätestens als wir vom Vierfüßler zum Zweibeiner mutierten, Gott weiß, wann das passierte, wanderte die Beschnüffelung hinauf zum Mund. Que bonitos ojos tienes, labios de rubí. Deine Lippen, die küssen so heiß...
Der Lippenstift, die unnötigste Sache der Welt. Doch, Achtung! Oft führt er zum Wesentlichen, dem liebevollen Kuss, gefolgt von noch innigerem Ichweißnichtwas. Dann ist alles in Ordnung. Die Engel fangen an zu singen und die Welt dreht sich wieder als wäre nichts geschehen.
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