Donnerstag, 17. März 2016

The endlessly quacking box: das Fernsehen

Stephen King, vielen bekannt durch seine zahlreichen literarischen Produkte, Romane, Kurzgeschichten und sonstiges, vielleicht erinnert man sich an "The Shining", hat auch ein Buch geschrieben über das Schreiben: ON WRITING, a memoir of the craft. Also ein Buch über das Handwerk des Schreibens. Hochinteressant für alle, die schreiben wollen, müssen oder hoffen, schreiben zu können.

Ich sitze hier in Haworth, Nord-Yorkshire, und lese mir die Augen wund, denn draußen stürmt es, und die Sonne, wenn sie schon auftaucht, scheint viel zu grell in diesem März. Wie man herausfindet, ob man Talent zum Schreiben hat? Durch viel Lesen, natürlich. Gestern Abend haben wir, Cath und ich, einen etwas erschöpften Fernsehabend hingelegt und "Happy Valley" zu Ende geschaut, und die nächste Folge von "Night Manager". Beide Krimis sind absolut hervorragend gemacht. Man muss dem britischen Fernsehen zugestehen, dass es die besten Krimis macht, weltweit.


Stephen King allerdings will seinen Leser dazu bringen, sich auf das Schreiben zu konzentrieren. Da hat das Fernsehen keinen Platz mehr.  Endlose Quatschkiste nennt er das.  Zurecht. Wenn man bedenkt, was TV als Industrie kostet, verschlingt, in den Sand setzt, vor allem durch endlose Serien von schwachsinnigem Bildersalat, könnte man Kulturpessimist werden. Dabei meinen es manche Produzenten noch gut. Stephen King hat sicher recht, Fernsehen tötet den Geist. Der Ehrgeiz, für die Volkserbauung tätig zu sein, ist auf die Dimension eines Stecknadelkopfes geschrumpft.

Wer schreiben möchte, so schreibt King, soll das Fernsehen vergessen. Es tut nicht gut. Ich teile diesen Geist weitgehend, doch sollte man auch dem Fernsehen zugestehen, dass es Talente birgt, fördert und zutage fördert.  Mehr jedoch nicht. Die tägliche 24Stundenberieselung tötet das menschliche Denk- und Urteilsvermögen. Am besten wäre es, wir würden das Fernsehgucken in  krass reduzierten Dosen aufnehmen, ähnlich dem vorsichtig gewordenen Cocacolagenuss, der trotz der Beteuerungen (Nullzuckercola, kein Zuckercola etc.) immer noch an Gesundheitsvernichtung erinnert. Die Kiste abschalten, ist eine der Herausforderungen unserer Zeit.

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