Sonntag, 12. Juli 2015

Zasiusbande: die wundersame Vermehrung

Zuerst sah es so aus, als würde das Häuflein der ehemaligen Ulrich-Zasius-Haus-Freunde im Hofgut Himmelreich bei Freiburg die kritische Masse von 5 kaum erreichen, was als untrügliches Zeichen für Willensschwäche und schlechtes Management ausgelegt hätte werden müssen, oder so. Tomo kam nicht aus Zagreb. Pit nicht aus Balingen, Klaus nicht aus Hannover, Waltraut nicht, und Cath, Wolfgangs blonder Schatten grüßte aus Helsinki. Die Beckers schafften es nicht, und das Treffen kündigte sich an wie der berüchtigte Schwanengesang, bei dem der Letzte das Licht auszumachen hatte. Ja, es wurde auch ein wenig gesungen.


Die Jugend von heute. 

Doch dann kam der Umschwung: Heinrich und Angela, die ewig Junggebliebenen, Christian und Christel mit Sohn Martin, der im offenen BMW-Flitzer unverhofft angerollt kam, Lucile und Rüdiger aus dem schönen Ibach,  Winfried und Maria, Marianne, erfreulich drahtig und fit, schließlich Wolfgang, der als erster eingetroffen war und sich sofort schlafen gelegt hatte. Sein Sohn Hase (Johannes) mit Frau Bettina und Marlene aus Offenburg tauchten dann verspätet auch noch auf. Alles in allem, ein gelungenes Wiedersehen das am Verzehr an Bier, Wein und Mineralwasser abgelesen werden konnte.

Die teilweise leicht betagten Herrschaften konnten den berüchtigten Gang nach Freiburg unternehmen. Münster, Bertoldbrunnen, Rathaus und ähnliches wurden mit wachem Auge  wahrgenommen. So manche Erinnerung an frühere Tage konnte an frohen Gesichtern abgelesen werden. Zusammenstöße mit der lokalen Bevölkerung gab es nicht, obwohl der Zugang zum vielbesichtigten Münster wie immer hart umkämpft war.


Die abendlichen Mahlzeiten im Hotel Himmelreich erfuhren bedenkliche Höhepunkte, waren doch die Beschränkungen für Alkoholgenuss so gut wie aufgehoben worden, was dann auch die Wellen gerne höher schlagen ließ. Das wärmliche Sommerklima, die vertraute Umsorgung durch Max und die anderen und die Freude des Wiedersehens machten aus dem diesjährigen Treffen der Zasiusbande ein erinnerungswürdiges Ereignis, das ohne Skandale, Gewalt und Auseinandersetzungen abgewickelt wurde. Lediglich einige Berner Sennenhunde waren mit ihrem Los etwas unzufrieden und bellten gelegentlich lauthals, was dieser Rasse von äußerst friedlichen und stillen Tieren überhaupt nicht entsprach.


Vieles konnte in kleinen Grüppchen besprochen werden. Der Frohsinn stand auf den Gesichtern geschrieben, und manches Tränchen brachte gar manches Auge zum Glänzen. Dann wurde die Hoffnung laut, man möge doch dieses Treffen keinesfalls das letzte sein lassen. Frau Stuzmann, es wird gehofft, dass Sie sich auch im kommenden Jahr zur prophylaktischen Reservierung von Doppel- und Einzelzimmern hinreißen lassen, sodass Ihnen die Abwesenheit wegen verdientem Urlaub verziehen werden kann. Der heimlich hinter Bäumen abgestellte Polizeiwagen wurde ganz unauffällig abgezogen. Er kam diesmal nicht mehr zum Einsatz.






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